Im Polizeirevier Leipzig-Südost gab es ab Mittag einen Feuerwehreinsatz. Mit dem nahenden Herbst 2023 wird eine neue Welle an Corona-Infektionen für möglich gehalten. Und: Nach dem Absturz eines Privatjets in Russland schießen Spekulationen ins Kraut, ob der aufsässige Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewegeni Prigoschin, unter den Verstorbenen ist. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 24. August 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Zyankali aus Nachlass löst Feuerwehreinsatz aus

Großalarm für die Feuerwehr: Im Gebäude des Polizeireviers Leipzig-Südost an der Richard-Lehmann-Straße wurde eine möglicherweise gefährliche Substanz entdeckt. Nach Angaben des Portals „TAG24“ soll es sich dabei um „eine Art Pulver“ gehandelt haben. Der Einsatz begann demnach am Mittag gegen 12:30 Uhr. Laut Berichterstattung der LVZ habe kurz zuvor eine Dame mit guter Absicht einen potenziell gefährlichen Gegenstand auf der Polizeidienststelle abgegeben.

Offenbar konnte das mögliche Gefahrgut gesichert werden. Wie sich gemäß LVZ herausstellte, handelte es sich um Zyankali, welches die betroffene Frau im Nachlass ihres Mannes gefunden hatte und abgeben wollte. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe nicht bestanden.

Corona-Fallzahlen: Anstieg setzt sich fort, Niveau immer noch niedrig

Corona? Ach, da war ja was! Lockdown, sieben-Tage-Inzidenz, Maskenpflicht, Schnelltests, Kontaktbeschränkungen … die krisenhaften Jahre der Pandemie (2020–2022) scheinen für viele schon wieder weit weg und wurden spätestens vor anderthalb Jahren durch den Ukraine-Krieg mit seinen gravierenden Folgen endgültig vom Podest der Wahrnehmung verbannt.

Doch die Erkrankung namens Covid-19 ist nicht verschwunden und der Anstieg wöchentlicher Fallzahlen setzt sich seit sechs Wochen kontinuierlich fort, aktuell waren es in einer Woche rund 4.000 gemeldete Fälle. „Insgesamt sind die COVID-19-Inzidenzwerte aber weiterhin sehr niedrig“, betont das Robert-Koch-Institut (RKI) im aktuellen Wochenbericht.

Also wohl kein Grund zur Panik. Allerdings fürchten Fachleute einen weiteren Zuwachs an Infektionen im nahenden Herbst 2023, wie der MDR berichtet. Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie rät daher bei Erkältungssymptomen wieder zu Schnelltests, zumal viele Corona-Betroffene womöglich glauben, dass ihre Beschwerden eben auf eine Erkältung zurückzuführen seien. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachten momentan zwei Virus-Mutationen, wobei ihnen besonders eine davon Stirnrunzeln bereitet.

Russland: Prigoschins möglicher Tod lässt viele Fragen offen

Wir wissen, dass wir nichts wissen – oder jedenfalls nur sehr wenig. Klar scheint derzeit, dass am Mittwochabend, womöglich nach einer Explosion, ein Privatjet in der russischen Region Twer unweit vom Dorf Kuschenkino abgestürzt ist, das sich auf dem Weg von Moskau Richtung St. Petersburg befunden haben soll. An Bord habe sich auch der Chef der berüchtigten Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, befunden. Eine offizielle Bestätigung, dass der 62-Jährige tatsächlich an Bord war und beim Absturz verstorben ist, gibt es aktuell nicht, es gilt aber vielen als wahrscheinlich.

Der mutmaßliche Tod eines mächtigen und gefürchteten Söldnerchefs, gerade einmal acht Wochen nach seinem abgebrochenen Aufstand gegen die russische Militärführung, lässt zugleich die Spekulationen wild gedeihen, ob Putin hier gezielt nachgeholfen hat. Einen Beweis dafür gibt es aktuell nicht. Die tagesschau weist sogar darauf hin, dass selbst eine Verschleierungsaktion, mit der Prigoschin vom Radar der Wahrnehmung verschwinden soll, nicht auszuschließen sei.

Tatsächlich wurde der frühere Gefängnisinsasse und Ex-Gastronom von Putins Gnaden, der später eine global operierende Privatarmee aufbaute, schon 2019 und 2022 voreilig für tot erklärt, erschien dann damals aber wieder auf der Bildfläche.

Sollte es diesmal (und darauf deutet vieles hin) anders sein, wirft das freilich Fragen auf. Während Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) vor Spekulationen warnt, werden andere Politikerinnen und Politiker in ihrer Reaktion deutlicher: Auch wenn Prigoschins Tod noch nicht klar sei, „es würde in das Bild passen, dass Putin seine Gegner schlichtweg aus dem Weg räumt, tötet“, sagte etwa die Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (65, FDP).

Selbst Vergleiche mit dem im mexikanischen Exil auf Befehl Stalins ermordeten Leo Trotzki werden laut: Der abtrünnige Kommunist wurde im August 1940 in seinem Arbeitszimmer durch einen Sowjetagenten mit einem Eispickel schwer verletzt und starb kurz darauf.

Worüber die LZ heute berichtet hat:

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Was sonst noch wichtig war:

Die vor anderthalb Jahren durch Russland überfallene Ukraine, die übrigens jede Involvierung in Prigoschins mutmaßlichen Tod zurückweist, begeht heute ihren Unabhängigkeitstag, den zweiten seit Kriegsbeginn im Februar 2022.

Auch in Leipzig versammelten sich am Nachmittag geschätzt mehrere hundert Menschen zur Unterstützung des dem brutalen Angriffskrieg der russischen Führung ausgesetzten Landes. Dabei gab es Reden, Lieder und Sprechchöre.

Wie heute bekannt wurde, ereignete sich bereits am frühen Morgen des vergangenen Freitags (18. August) eine Vergewaltigung im Bereich Angerbrücke, das Opfer war eine 58-jährige Frau. Ein Tatverdächtiger (22) wurde vor Ort gefasst und in U-Haft genommen, die Ermittlungen dauern an.

Auf der A9 bei Leipzig kam es Donnerstagnachmittag offenbar zu einem Unfall mit mehreren Beteiligten, der Verkehr staut sich derzeit.

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