Am Sonntag fand der Halbmarathon „Leipzig Run“ im südöstlichen Stadtgebiet statt. Und: Im deutschen und sächsischen Nachbarland Polen kommt es zur Parlamentswahl und wohl einer Richtungsentscheidung. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, dem 14. und 15. Oktober 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Halbmarathon und weitere Läufe im Südosten Leipzigs

Genau 1.251 Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten sich am Sonntag der Herausforderung eines Halbmarathons in Leipzig. Ganz im Zeichen des 210. Jahrestags der Völkerschlacht bei Leipzig führte die Strecke über historische Gefilde im Leipziger Südosten vom Völkerschlachtdenkmal aus in den Süden von Leipzig. Über Prager- und Chemnitzer Straße ging es nach Wachau, den Markkleeberger See entlang und dann über Güldengossa und Liebertwolkwitz zurück zum Ausgangspunkt.

Auf Platz 1 des Halbmarathons (zur kompletten Ergebnisliste) bei den Männern landete der 1999 geborene Richard Vogelsang. Danach schafften es Gabriel Bastis Barros (Jhg. 1983) und Michael Wegricht (Jhg. 1994) auf das Siegerpodest. Bei den Frauen konnten sich Yvonne van Vlerken (Jhg. 1978), Juliane Meyer (Jhg. 1988) und Johanna Mauer (Jhg. 1999) über die ersten drei Plätze freuen.

Insgesamt hatten sich mehr als 2.000 Läuferinnen und Läufer zusammengefunden, denn neben dem Halbmarathon standen auch eine 10-Kilometer-Distanz, ein Bambinilauf (210 Meter) sowie ein Kinderlauf (1,5 Kilometer) zur Auswahl. Entlang der Wettkampfstrecke kam es zu Verkehrseinschränkungen.

Wahl in Polen: Nationalismus oder EU-Kurs?

Bei der Parlamentswahl in Polen zeichnet sich am heutigen Sonntag eine beachtliche Wahlbeteiligung ab. Spannend ist der Urnengang insofern, als sich eine Richtungswahl zwischen der rechtskonservativ-nationalistischen Regierung von Mateusz Morawiecki (55, PiS-Partei) und Herausforderer Donald Tusk (67, liberale Bürgerplattform) abzeichnet.

Während Tusk, der bis 2014 schon einmal polnischer Regierungschef war, als betont EU-freundlich gilt, setzt die weit rechts stehende PiS-Partei („Recht und Gerechtigkeit“) auf einen nationalistischen und auf Sicherheit orientierten Kurs. Persönliche Attacken gegen Tusk und antideutsche Rhetorik hatten den Wahlkampf der letzten Wochen begleitet. Auch die Beziehung zur im Krieg gegen Russland stehenden Ukraine gestaltet sich inzwischen zunehmend kompliziert.

Neben der eigentlichen Wahl wird auch ein Referendum über Fragen von Grenzschutz, Migration, Renteneintrittsalter und Investitionen aus dem Ausland abgehalten. Letzte Umfragen sahen die PiS unterhalb der absoluten Mehrheit und dicht gefolgt von der Bürgerplattform. Es könnte insofern auf eine schwierige Koalitionsbildung mit kleineren Parteien hinauslaufen. Ob damit ein grundsätzlicher Machtwechsel einhergeht, bleibt abzuwarten. Die Wahllokale beim deutschen und sächsischen Nachbarn haben noch bis 21 Uhr geöffnet.

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

Interview mit Imperii-Chef André Pintz: „Auch hier in Leipzig passieren ganz, ganz große Dinge“

Petition des BUND Leipzig im Endspurt: Urbanes Wäldchen an der Zweinaundorfer retten

Greenpeace-Aktion in Leipziger Supermärkten: „Achtung Tierleid“-Aufkleber für Bärenmarke-Milch

Memoria # 3: Das König-Albert-Gymnasium Leipzig

Made in Sachsen: Kristina vom Dorfs herzhaftes Plädoyer für ihr Sachsen und seinen Dialekt

Angst als Instrument des Populismus: Fratzscher mahnt konstruktive Lösungen an

Erster Feldtag bei Jesewitz: Wie können Bauern den wertvollen Humus der Böden erhalten? + Video

Was sonst noch wichtig war:

In Erfurt kam es am Sonntag zum Brand in einem Autohaus.

Nachdem es bis eben trotz des Monats Oktober noch sommerlich warm gewesen war, fiel am Sonntag auf dem Fichtelberg der erste Schnee der Saison.

In Dresden haben Polizeibeamte in der Nacht zu Sonntag bei einer Verfolgungsjagd auf ein Auto geschossen.

Die im Frühjahr 2022 durch die russische Führung großflächig angegriffene Ukraine hat offenbar erneut Todesopfer zu beklagen.

In der öffentlichen Wahrnehmung wird dieser Krieg gefühlt gerade durch die Situation im Nahen Osten überlagert. Mehr als eine Woche nach der brutalen Attacke der islamistischen Hamas mit weit über 1.000 toten Zivilistinnen und Zivilisten sowie einer Vielzahl Entführter in Israel hat eine Massenflucht in den Süden des weitgehend abgeriegelten Gazastreifens eingesetzt. Die angekündigte Bodenoffensive des israelischen Militärs in dem Küstenstreifen blieb bislang aus, laut verschiedener Medienberichte wegen ungünstigen Wetters. Währenddessen kam es weltweit zu pro-palästinensischen Protesten. Die Lage vor Ort bleibt unvorhersehbar.

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