In Leipzig-Grünau ereignete sich ein Kellerbrand. Mit einer öffentlichen Trauerfeier wurde in Dresden an einen im Dienst getöteten Kommissar erinnert. Und: CDU-Chef Friedrich Merz setzt in der Migrationspolitik alles auf eine Karte und kann jetzt wohl auch nicht mehr einlenken. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 28. Januar 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Kellerbrand in Grünau
Zufall oder nicht? Erst in der Nacht von Sonntag auf Montag kam es in der Grünauer Ringstraße zu zwei Bränden, nun mussten die Einsatzkräfte erneut ausrücken.
Diesmal war es in der gleichen Straße ein etwa 09:00 Uhr ein Kellerbrand: „Gemäß ersten Erkenntnissen entzündeten unbekannte Täter Gegenstände in einer Kellerbox, was zum Vollbrand der Kellerbox führte. In der Folge wurden eine Hauswasserleitung und mehrere Kellerboxen beschädigt. Mehrere Anwohner mussten vorübergehend evakuiert werden. Eine 44-jährige Bewohnerin wurde vor Ort durch Rettungskräfte ambulant behandelt“, sagte Polizeisprecherin Josephin Sader.
Die Feuerwehren Südwest und Wiederitzsch löschten die Flammen, betroffene Mieter durften dann in ihre Wohnungen zurück. Die Kripo ermittelt und prüfe den Einsatz eines Brandursachenermittlers, zur Schadenshöhe liegen noch keine Angaben vor.
Er wurde im Dienst schwer verletzt und starb: Trauerfeier für Oberkommissar Stoppa
Mit einem Trauerzug und einem Gottesdienst in der Kreuzkirche Dresden haben mehr als 1.000 Menschen, darunter viele Polizistinnen und Polizisten, Rettungskräfte und Feuerwehrleute Abschied von Maximilian Stoppa genommen. Anwesend waren auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU), Landesinnenminister Armin Schuster (63, CDU) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54, SPD). Die Beisetzung war dann im engsten Familienkreis geplant.
Stoppa, der nur 32 Jahre alt wurde, war Anfang Januar in Lauchhammer (Südbrandenburg) ums Leben gekommen: Als Angehöriger einer Sondereinheit zur Bekämpfung der Kfz-Kriminalität wollte der Oberkommissar ein mutmaßlich gestohlenes Auto per Nagelgürtel zum Anhalten zwingen. Der Wagen fuhr Stoppa jedoch an und verletzte ihn tödlich. Ein Richter schickte den festgenommenen Fahrer (37) in Untersuchungshaft, zum Ablauf des Geschehens ermittelt die Staatsanwaltschaft.
Zur öffentlichen Trauerfeier für Stoppa hatte dessen Familie eingeladen. Der im Dienst getötete Polizist hinterlässt unter anderem seine Partnerin und eine kleine Tochter.
Merz gibt nicht nach: „Es ist jetzt die Zeit für Entscheidungen“
Friedrich Merz hält eisern an seinen Plänen fest: „Die Zeit für Gespräche, Arbeitskreise und Diskussionsgruppen ist jetzt vorbei. Es ist jetzt die Zeit für Entscheidungen“, zitiert das ZDF die Worte des CDU-Chefs und Kanzlerkandidaten vom Dienstagnachmittag. Er wisse zudem eine Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland hinter sich, so der 69-Jährige.
Merz hatte für Aufregung gesorgt, weil er nach dem Messerangriff eines afghanischen Verdächtigen in Aschaffenburg mit zwei Todesopfern das Thema Migration wieder ganz oben auf die Agenda setzte. Sein Antrag dazu sieht vor, die Einreise von Migranten und Geflüchteten an deutschen Grenzen zu unterbinden, sofern sie keine gültigen Papiere vorlegen. Ein weiterer Antrag zur Inneren Sicherheit fordert unter anderem eine längere Speicherung von IP-Adressen.
Als brisant gilt die Ansage von Merz, weil er klarmachte, auch eine Stimmenmehrheit mithilfe der in Teilen rechtsradikalen AfD für seine Pläne in Kauf zu nehmen. Das Regierungslager aus SPD und Grünen wirft Merz Wortbruch vor, weil er mit seinem Vorgehen die beschworene Brandmauer zwischen Konservativen und Rechtsextremen niederreiße. Dass sich der Merz-Antrag zur Wende in der Migrationspolitik auch von der AfD abgrenzte, reicht Kritikern zufolge nicht aus.
Voraussichtlich morgen könnte es im Bundestag zum Schlagabtausch kommen. Ob die übrigens nicht bindenden Anträge eine Mehrheit finden, ist ebenso unsicher wie deren Rechtmäßigkeit und Umsetzbarkeit. Am Freitag soll nach CDU-Angaben zudem das Zustrombegrenzungsgesetz im Parlament beraten werden, welches vorsieht, den Familiennachzug bei subsidiär Schutzberechtigten in Deutschland auszusetzen.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Es geht um Marihuana in großem Stil: 54-Jähriger am Landgericht angeklagt
Engpasstunnel in Grimma: Deutsche Bahn startet Großprojekt an der Husarenstraße
Ab 31. Januar im Stadtarchiv: HTWK-Ausstellung „Vielseitig. Geschichten aus der Buchstadt Leipzig“
Doppelpack gegen die Kälte: Johanniter Hilfsgemeinschaft Leipzig verteilt Sheltersuits an Obdachlose
Was sonst noch wichtig war:
Angst schürende Szenen, Pfandflaschen sammelnde Rentner, Klischees, Diskreditierung von Migranten und Politikern: Die AfD Brandenburg provoziert mit einem KI-generierten Wahlwerbespot.
Der neue US-Präsident Donald Trump (78) hat die Lieferung lebenswichtiger Medikamente in Entwicklungsländer vorerst gestoppt.
Ein Signal an Trump sandte indes die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen (47) bei einem Treffen mit ihrem Amtskollegen Olaf Scholz (66, SPD) in Berlin am Dienstagmorgen: Denn der alte und neue Chef im Weißen Haus hatte erst jüngst wieder Ansprüche auf Grönland angemeldet, das formal weiterhin zu Dänemark gehört.
Serbiens Ministerpräsident hat indes ganz andere Probleme: Miloš Vučević (50) will wegen anhaltender Proteste zurücktreten.
Kalenderblatt:
Es gilt als eines der schwersten Unglücke der bemannten Raumfahrt: Vor 39 Jahren verlieren alle sieben Astronautinnen und Astronauten an Bord bei der Explosion des Space Shuttles „Challenger“ ihr Leben. Die Raumfähre war am 28. Januar 1986 um 11:38 Uhr Ortszeit vom Kennedy Space Center in Florida aus gestartet, in 15 Kilometern Höhe reißt es sie in einem Feuerball auseinander. Nach der Tragödie, als deren Ursache ein spröder Dichtungsring ermittelt wird, stellen die USA ihr Shuttle-Programm vorübergehend ein.
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