Und zack, da ist das Wochenende auch schon wieder vorbei. Doch es war einiges los: Kultur, Sport und ein bisschen sinnlose Zerstörung. Die LZ fasst zusammen, was am Wochenende, 6./7. September 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Gewandhaus eröffnet neue Saison mit Demokratie-Schwerpunkt

Das Gewandhaus hat seine 245. Spielzeit 2025/26 mit zwei „Demokratie-Konzerten“ eingeläutet. Politökonomin Dr. Maja Göpel hielt am Freitagabend die Eröffnungsrede. Unter der Überschrift „Den richtigen Ton treffen“ stellte sie darin eine Analogie zwischen demokratischem Miteinander und der Tonleiter dar. „Gibt es also so etwas wie einen Grundton der Demokratie?“, fragte sie – und bejahte. Denn dieser sei das Vertrauen.

Und das könne wieder gestärkt werden, „indem wir zuhören, anstatt sofort zu urteilen. Indem wir Institutionen zwar kritisch begleiten, sie aber nicht pauschal schlechtreden. Indem wir all denen Respekt zollen, die sich in ihren Ämtern für eine Melodie des Miteinanders einsetzen, aus der wieder Zuversicht und Tatkraft spricht.“

Und so soll auch die Gewandhaus-Spielzeit 2025/26 programmatisch Brücken zwischen klassischer Konzertpraxis und aktuellen gesellschaftlichen Debatten bauen. Im Zentrum stehen der Fokus: „Tacheles“, der vom Themenjahr Jüdische Kultur in Sachsen inspiriert ist, und die Werkschau des Komponisten Arvo Pärt, der ab dieser Spielzeit Gewandhauskomponist ist.

Mit ConFusion wird eine neue Konzertreihe für junge Erwachsene etabliert. Daneben bilden vokalsinfonische Werke und konzertante Opernauszüge einen Schwerpunkt im Spielplan. Bedeutende Zyklen im Bereich Lied, Klavier-, Kammer- und Alte Musik vervollständigen die 245. Saison im Gewandhaus.

„Revolution“ 2025: Scheiben einschlagen und Schmierereien

War es der entscheidende Schlag gegen das System? In der Nacht zu Sonntag haben Unbekannte eine Attacke auf das Technische Rathaus an der Prager Straße durchgeführt. Sie beschädigten sieben Scheiben und fünf Glastüren des Gebäudes und brachten großflächig politische Schmierereien an.

Offensichtlich komplett davon überzeugt, etwas Großes vollbracht zu haben, brüsteten sich die Täter auf einer linksextremistischen Online-Plattform mit ihrer Tat. „Da dieses Gebäude teil städtischer und staatlicher Infrastruktur ist, wollten wir unsere Solidarität mit Maja klarmachen“, benannten sie ihr Motiv. Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bezifferbar. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung.

Fußball-Sachsenpokal: Vier Leipziger Teams ziehen in nächste Runde

Der 1. FC Lok, die BSG Chemie, der LSC 1901 sowie Lipsia Eutritzsch haben am Wochenende den Sprung in die dritte Runde des Sachsenpokals geschafft. Titelverteidiger Lok ließ beim Siebtligisten SV Lindenau 1848 keine Fragen aufkommen. Drei Tore sorgten bereits in der ersten Viertelstunde für Klarheit. Am Ende machten die Blau-Gelben das Dutzend voll. Beim 12:0-Auswärstsieg auf dem Charlottenhof traf Torjäger Djamal Ziane gleich vierfach.

Auch Regionalliga-Konkurrent Chemie Leipzig hatte diesmal keine Probleme. Beim siebtklassigen Radeberger SV gewannen die Leutzscher deutlich mit 7:0. Nach sechs Liga-Niederlagen in Folge war es für sie der erste Pflichtspielsieg der Saison.

Sachsenpokal-Schreck Lipsia Eutritzsch war als Landesliga-Aufsteiger zu Gast beim eine Liga tiefer spielenden SV Fortschritt Lunzenau. Nach einem Eigentor der Gastgeber blieb die Partie über lange Zeit offen. Erst in den letzten zehn Spielminuten konnte der Favorit durch drei weitere Treffer für einen 4:0-Sieg sorgen.

Noch spannender machte es der Leipziger SC 1901 gegen Dresden Laubegast. In der Partie mit insgesamt 12 Gelben Karten, fielen die Tore erst in der Verlängerung. Dabei mussten die in der Landesklasse spielenden Leipziger gegen die eine Liga höher agierenden Dresdner nach Gelb-Rot rund 85 Minuten lang in Unterzahl auskommen. Dennoch traf der LSC noch zweimal.

SV Lindenau 1848 vs. 1. FC Lok Leipzig 0:12
Radeberger SV vs. BSG Chemie Leipzig 0:7
SV Fortschritt Lunzenau vs. SV Lipsia 93 Eutritzsch 0:4
Leipziger SC 1901 vs. FV Dresden 06 Laubegast 2:0 n.V.

Für Taucha und den FC Blau-Weiß gab es gegen übermächtige Gegner hingegen nichts zu holen. Und auch der SV Tapfer zog im Landesliga-internen Duell mit dem Reichenbacher FC den Kürzeren.

SG Taucha 99 vs. FC Erzgebirge Aue 0:5
Chemnitzer FC vs. FC Blau-Weiß Leipzig 7:0
SV Tapfer 06 Leipzig vs. Reichenbacher FC 2:3

Worüber die LZ am Wochenende berichtet hat:

Überfüllung und verschobene Investitionen: SPD-Fraktion bringt die Situation im Schiller-Gymnasium zur Sprache

Debatte zum Pflichtjahr für Senioren: Die Landesseniorenvertretung für Sachsen meldet sich zu Wort

„Verhätschelter Ökostrom“ und „politischer Liebesentzug“: Das Monitoring zur Energiewende – ein Kommentar

Landesvorstand der sächsischen Linken verbietet Zusammenarbeit mit Handala

Deutsche Bahn: Die Eisenbahnbrücken in der Linkelstraße und der Pittlerstraße werden 2025 bis 2027 neu gebaut

Was am Wochenende außerdem wichtig war:

Handball-Bundesliga: Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben am Sonntag gegen die gegen HSG Wetzlar ihre dritte Saisonniederlage am Stück erlitten und stehen damit weiter ohne Punkte da. Vor heimischem Publikum in der Quarterback Immobilien Arena unterlag das Team von Cheftrainer Raul Alonso mit 24:25 (13:12). Leipzig verspielte dabei in der Schlussviertelstunde eine Vier-Tore-Führung. Kurz nach Beginn der 2. Halbzeit hatte die Partie wegen eines Notarzt-Einsatzes auf der Tribüne für mehrere Minuten unterbrochen werden müssen.

Kein Durchkommen für Blaer Hinriksson (44, SC DHfK Leipzig). Foto: Jan Kaefer

In den sächsischen Städten Freiberg und Zittau haben am Samstag über 1.000 Menschen den Christopher Street Day (CSD) gefeiert. Die Veranstaltungen verliefen bunt und friedlich. Die Zahl rechtsextremistischer Störer blieb überschaubar.

Im Zeichen der Regenbogenfahne: CSD 2025 in Freiberg. Foto: Steffen Peschel

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einmal mehr die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus der Flugabwehr betont. Anlass dafür waren neuerliche Angriffe durch russische Kampfdrohnen.

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