Es war einiges los in dieser Woche bei den Bundesliga-Handballern des SC DHfK Leipzig. Neben zwei Abgängen im Mannschaftskader, konnten auch drei neue Akteure präsentiert werden. Einer von ihnen ist Cheftrainer Raul Alonso, der mit seinem neu formierten Team am Donnerstagabend ins erste Training der Saisonvorbereitung startete.

„Frische Energie und neue Impulse“ wollte Geschäftsführer Karsten Günther zur neuen Spielzeit in die Mannschaft bringen. Nach der bisher schlechtesten Bundesligasaison der SC DHfK-Handballer (Platz 13) musste daher der bisherige Coach Runar Sigtryggsson vorfristig seinen Hut nehmen. Seinen Platz an den sportlichen Schalthebeln nimmt nun der Spanier Raul Alonso ein.

Der 46-Jährige, der bereits in seiner frühen Jugend nach Deutschland kam, war einst selbst als Handballer aktiv und hat inzwischen einige hochklassige Trainerstationen vorzuweisen. So feierte er mit Meshkov Brest (Belarus) drei Meistertitel und zog ins Viertelfinale der Champions League ein. Beim THW Kiel war er fünf Jahre lang Assistenztrainer vom jetzigen Bundestrainer Alfred Gislason. Den HC Erlangen führte Alonso 2022 ins Final Four im DHB-Pokal.

Cheftrainer Raul Alonso (SC DHfK Leipzig). Foto: Jan Kaefer

Zuletzt trainierte er den mazedonischen Top-Klub RK Eurofarm Pelister, mit dem er erst vor wenigen Wochen den Meistertitel erkämpfte und damit erneut einen Startplatz in der Champions League sicherte. Doch darauf verzichtet Raul Alonso nun, er folgte dem (Lock-)Ruf aus Leipzig.

„Mein Sommer war ganz anders geplant, aber dank euch hat sich mein Leben komplett geändert“, sagte er bei seiner offiziellen Präsentation am Montag. „Die Vorfreude ist sehr groß. Ich habe richtig Lust, mit dieser Truppe zusammenzuarbeiten, Lust, ein Teil des Vereins, der Familie zu werden. Wir wollen mit einem unheimlichen Hunger einfach richtig guten Handball bieten und dieser Sportstadt Leipzig einfach das geben, was sie sich wünscht.“

Blaer Hinriksson (44, SC DHfK Leipzig) mit einem Handball im Arm. Foto: Jan Kaefer

Sein neuer Verein wünschte sich aber zunächst einen neuen Spielmacher. Denn nach dem Abschied von Luca Witzke zum Saisonende hat sich nun auch Andri Runarsson, der Sohn des geschassten Trainers Runar Sigtryggsson, gegen einen Verbleib beim SC DHfK entschieden. Ihn zieht es nun zum HC Erlangen. Bei der Suche nach einem Nachfolger konnte Leipzig aber auch schon Vollzug melden.

Zum Trainingsauftakt am gestrigen Donnerstag wurde die Verpflichtung von Blaer Hinriksson bekanntgegeben. Der 23-jährige Isländer, der auch schon als Filmschauspieler in Erscheinung getreten ist, kommt vom UMF Afturelding und absolvierte die erste Trainingseinheit in der Kleinen Arena bereits mit. Sportdirektor Bastian Roscheck sieht in ihm einen „athletischen Spieler mit einem sehr starken Eins-gegen-eins“ und lobt seine „explosive Spielweise“.

Tom Koschek (76, SC DHfK Leipzig). Foto: Jan Kaefer

Ebenfalls ganz frisch in Leipzig ist Tom Koschek. Der 18-jährige Linksaußen wurde vom VfL Gummersbach ausgeliehen. Die Neubesetzung erfolgte, weil die sportliche Leitung mit der Performance von Eigengewächs Nils Greilich unzufrieden war. Dieser wurde daher für die kommende Saison aus dem Profikader gestrichen.

Auch die bereits länger feststehenden Neuen im DHfK-Team Torhüter Tomas Mrkva (Tschechien) sowie die beiden Rückraumspieler Adam Lönn (Schweden) und Tomas Piroch (Tschechien) waren bei der gestrigen ersten Trainingsstunde dabei. Insgesamt 17 Akteure umfasst der aktuelle Mannschaftskader der Grün-Weißen, die nun eine gut sechswöchige Saisonvorbereitung vor der Brust haben.

Athletiktrainer Hagen Pietrek (SC DHfK Leipzig) mit Anweisungen für die Übung. Foto: Jan Kaefer

Die Leipziger Handballfans haben in deren Verlauf zweimal die Chance, ihr Team bei einem Testspiel in der heimischen Arena zu sehen. Die erste Begegnung findet im Rahmen des Sachsen Cups am 25. Juli statt. Um 17 Uhr wird Zweitligist DRHV Dessau zu Gast sein. Die zweite Möglichkeit bietet sich kurz vor Saisonbeginn am 23. August zum „Tag des Handballs“. Hier bekommt es der SC DHfK mit dem tschechischen Rekordmeister HC Banik Karvina zu tun, für den auch schon der jetzige Co-Trainer Milos Putera zwischen den Pfosten gestanden hatte.

Die SC DHfK-Neuzugänge (von links): Cheftrainer Raul Alonso, Tom Koschek, Blaer Hinriksson, Torwart Tomas Mrkva, Adam Lönn, Tomas Piroch. Foto: Jan Kaefer

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