Das Aktionsbündnis „widersetzen“ hat mit einem Banner an der Bastei in der Sächsischen Schweiz zum Protest gegen den Gründungsparteitag der AfD-Jugend in Gießen aufgerufen. Außerdem: Der 8. September macht bundesweit auf die Arbeit pflegender Angehöriger aufmerksam und am Dösner Weg in Leipzig wurde die neue Sechsfeld-Sporthalle des künftigen Campus der Gemeinschaftsschule eröffnet. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 8. September 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Banner an der Bastei in der Sächsischen Schweiz


Ein mehrere Meter großes Banner mit der Aufschrift „AfD-Jugend stoppen! Wir widersetzen uns!“ prangte in den Morgenstunden an der Bastei in der Sächsischen Schweiz. Die nicht angemeldete Aktion richtete sich gegen den Gründungsparteitag der AfD-Jugend in Gießen. Dieser soll am 29. Und 30. November stattfinden.

Es ist eine von mehreren Aktionen des Bündnisses „widersetzen“, welches gegen die geplante Neugründung des Jugendverbandes der AfD mobilisiert. „Einen neuen rechten Jugendverband, in dem es vor Rassisten und Nazis nur so wimmelt, darf es nicht geben. Er wäre eine große Gefahr für die Sicherheit und die Zukunft von jungen Menschen“, heißt es dazu von „widersetzen“.

„Die Jugend braucht keine Hetze und kein Familienbild von vorgestern, sondern das genaue Gegenteil: Freiheit und Vielfalt, soziale Sicherheit und gleiche Rechte für alle, egal wie sie aussehen und woher sie kommen.“

Zuletzt hatte die Gruppe im Januar rund 15.000 Menschen zum Protest gegen den Parteitag der AfD in Riesa mobilisiert.

Tag der pflegenden Angehörigen

Der 8. September ist in Deutschland der Tag der pflegenden Angehörigen. Der Tag macht aufmerksam auf die zu großen Teilen unbezahlte Pflegearbeit von Menschen, welche sich um Verwandte und Bekannte mit Pflegebedarf kümmern.

„Wir fordern eine gesamtgesellschaftliche Debatte über den Stellenwert eines guten und würdevollen Pflegesystems in unserer Gesellschaft. Pflege darf nicht zum überwiegenden Teil auf den Schultern von Angehörigen abgeladen werden“, so Prof. Dr. Notburga Ott, Vorständin des Bundesverbands wir pflegen e.V., der Interessensvertretung und Selbsthilfeorganisation pflegender Angehöriger.  

„Damit pflegebedürftige Menschen würdevoll unterstützt und versorgt und pflegende An- und Zugehörige angemessen abgesichert und entlastet werden, ist es notwendig, nicht nur die finanziellen Aspekte der Pflegeversicherung in den Blick zu nehmen. Es müssen vielmehr Strukturen und Verantwortlichkeiten des Pflegesystems rechtlich und gesellschaftlich neu gedacht werden“, ergänzt Heinrich Stockschlaeder, Vorstand des Bundesverbandes wir pflegen e.V.

Sechsfeld-Sporthalle am Campus Dösner Weg eröffnet

Im Dösner Weg wurde heute die neue Sechsfeld-Sporthalle für den zukünftigen Campus der Gemeinschaftsschule eröffnet. Nach drei Jahren Bauzeit steht die Halle nun neben den ab dem Schuljahr 2027/2028 einziehenden Schüler*innen zur Verfügung, sondern schon jetzt auch umliegenden Schulen und Sportvereinen.

Ab Oktober dieses Jahres wird auch der auf dem Dach der Sporthalle befindliche Sportplatz für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Dieser hält ein Fußball- und ein Basketballfeld, eine Calisthenics-Anlage, einen 200-Meter-Laufweg und Tischtennisplatten bereit.

„Schritt für Schritt nimmt der Campus Dösner Weg Formen an. Mit der neuen Sechsfeld-Sporthalle schaffen wir beste Bedingungen für Sport und Lernen“, so der Sächsische Kultusminister Conrad Clemens, welcher zur heutigen Eröffnung vor Ort war. „Der moderne Bau sichert den Schulsportunterricht für mehrere Schulen und steht zugleich für den Vereinssport zur Verfügung. Der Freistaat Sachsen unterstützt dieses Projekt mit rund 5,2 Millionen Euro.“

Der Bau des Schulcampus‘ inklusive der nun eröffneten Sporthalle kostet insgesamt ut 110 Millionen Euro.

Verfassungsfeindliche Rufe und Symbole

Wie die Polizei am heutigen Montag mitteilte, wurden am gestrigen Sonntagmorgen gegen 7 Uhr zwölf Personen auf der Lützner Straße in Leipzig-Schönau aufgegriffen. Zwei junge Männer (21 und 25 Jahre alt) hatten aus der Gruppe heraus lautstark verfassungsfeindliche Parolen gerufen.

Der 21-Jährige soll außerdem einer weiteren Person aus der Gruppe zwei verfassungsfeindliche Symbole auf die Stirn gemalt haben. Ebenso wurde eine Gießkanne vor Ort beschmiert.

Die Polizei hat die Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen aufgenommen.

Unbezahlbare Güterschuppen, Georg-Schwarz-Brücken und „Klänge der Hoffnung“

Worüber die LZ berichtet hat:

S-Bahnhof Connewitz: Eine kulturelle Nutzung der Güterschuppen ist für die Stadt Leipzig unbezahlbar

Auftakt für Riesenprojekt: Erste Arbeiten zum Neubau der Georg-Schwarz-Brücken starten am 29. September

Konzert mit „Klänge der Hoffnung“ – Orchester am 11. September im Gewandhaus

Clara-Zetkin-Park: Keine Chance für die historischen Terrassen am Bassin in der Anton-Bruckner-Allee

Corona-Aufarbeitung

Was heute außerdem wichtig war: Die Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Krise und den damit in Bezug stehenden Maßnahmen hat am heutigen Montag ihre Arbeit aufgenommen. 14 Abgeordnete und 14 Sachverständige sollen sich in den nächsten zwei Jahren damit auseinandersetzen, was während der Pandemie gut- und was schiefgelaufen ist. Ein Abschlussbericht wird Mitte 2027 erwartet.

Horst Krause ist tot. Der durch seine gleichnamige Rolle als Dorfpolizist im „Polizeiruf 110“ bekannte Schauspieler verstarb im Alter von 83 Jahren in Teltow, Brandenburg.

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Es gibt 2 Kommentare

Was außerdem wichtig war: Corona Aufarbeitung. Vielleicht sind hier im Artikel die Prioritäten doch falsch gesetzt. Auf jeden Fall falsch von einer Autorin, die selbst so “betroffen” war.

Die Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Corona-Krise ist nicht wichtig. Sie ist Augenwischerei, sonst hätte man einen U-Ausschuss gebildet. Zumal u.a. Alena Buyx (ehemalige Vorsitzende Deutscher Ethikrat) den Verdienstorden (+Verdienstkreuz) erhielt für Aussagen wie: „Besonders aber freue ich mich darauf, Ihre Vorschläge und alle weiteren Fragen, die sich ergeben könnten, im persönlichen Gespräch zu erörtern und noch genauer zu erfahren, welche Wünsche und Ideen Sie für unsere Arbeit haben“. Mit “Sie” war Herr Spahn (trotz massiver Verfehlungen in Amt und Würden – CDU typisch) gemeint. Da hat der deutsche Ethikrat gezeigt wie unabhängig und wissenschaftlich gearbeitet wurde, vermutlich ähnlich wie die kommende Enquete-Kommission, von der man außer einem 1000 seitigen Abschlussbericht (liest eh keiner) nach drei Jahren nix mehr hören wird. BK Spahn wird sich dafür eh nicht interessieren und die Enquete-Kommissionierer erhalten irgendwelche Preise. Trotzdem schreiben Journalisten von Aufarbeitung. Zum Glück gibt es das Agenturrecht und damit diese wunderbare Vereinfachung und tendenzielle Vereinheitlichung.

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