Das Naturkundemuseum Leipzig bereitet sich jetzt schon auf den Umzug in sein neues Domizil im ehemaligen Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz vor. Denn Ende 2024 sollen die Umbauarbeiten im einstigen Bowlingtreff beginnen, 2026 die ersten Ausstellungen möglich sein. Die aber sollen gut inszeniert sein, findet Museumsdirektor Dr. Ronny Maik Leder. Und dazu gehören auch Dermoplastiken, welche die Tierwelt erlebbar machen.

Deshalb entstehen für das Neue Naturkundemuseum auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz jetzt schon die ersten neu angefertigten Tierpräparate. Die neuen Exponate, ein Jaguar und ein Kaiman, werden Teil der zukünftig weltgrößten Tierskulptur mit über 50 Großpräparaten sein. LZ durfte die Präparatoren am Mittwoch, dem 10. April, schon einmal bei der Arbeit besuchen.

Ein Besuch in der Werkstatt: Neue Tierpräparate für die weltgrößte Tierskulptur im Naturkundemuseum sind in Arbeit. Foto: Jan Kaefer
Besuch in der Werkstatt: Neue Tierpräparate für die weltgrößte Tierskulptur im Naturkundemuseum sind in Arbeit. Foto: Jan Kaefer

Im Mittelpunkt dieser besonderen Exposition steht natürlich der berühmte Tierpräparator, der das Leipziger Naturkundemuseum mit seinen Exponaten bis heute prägt: Herman H. ter Meer (1871–1934), dessen Arbeiten das Museum bis heute wie einen Schatz hütet und der natürlich auch im neuen Museum eine ganz zentrale Rolle spielen wird.

„Die Erschaffung dieser neuen Tierpräparate, genauer gesagt Dermoplastiken, markiert einen bedeutenden Meilenstein in unseren Vorbereitungen für das neue Museum. Der ‚Tour de ter Meer‘ wird nicht nur ein visuelles Highlight, sondern auch eine Möglichkeit sein, die Komplexität und Interaktionen in der Natur zu erleben“, äußert sich Museumsdirektor Dr. Ronny Maik Leder.

Der Präparator Markus Ranft stellt die geplante Jagdszene nach. Besuch in der Werkstatt: Neue Tierpräparate für die weltgrößte Tierskulptur im Naturkundemuseum sind in Arbeit. Foto: Jan Kaefer
Präparator Markus Ranft stellt die geplante Jagdszene nach. Besuch in der Werkstatt: Neue Tierpräparate für die weltgrößte Tierskulptur im Naturkundemuseum sind in Arbeit. Foto: Jan Kaefer

Die Präparatoren des Naturkundemuseums arbeiten derzeit mit großer Hingabe und Präzision an diesen Werken, um sie für die zukünftigen Besucherinnen und Besucher zum Leben zu erwecken. Als Teil der Tierskulptur werden die Präparate in einer beeindruckenden Räuber-Beute-Szene inszeniert, in der der Jaguar den Kaiman fängt.

Die imposante Tierskulptur entsteht in Reminiszenz an den berühmten Dermoplastiker Herman Heinrich ter Meer, dem Wegbereiter der modernen Tierpräparation. Das Naturkundemuseum beherbergt mit über 300 Objekten die weltgrößte Sammlung seines Schaffens. In der zukünftigen Ausstellung wird diese bedeutende Sammlung in neuem Glanz zu bestaunen sein.

Der Museumsdirektor Dr. Ronny Maik Leder im Interview. Besuch in der Werkstatt: Neue Tierpräparate für die weltgrößte Tierskulptur im Naturkundemuseum sind in Arbeit. Foto: Jan Kaefer
Museumsdirektor Dr. Ronny Maik Leder im Interview. Besuch in der Werkstatt: Neue Tierpräparate für die weltgrößte Tierskulptur im Naturkundemuseum sind in Arbeit. Foto: Jan Kaefer

Das Naturkundemuseum Leipzig bereitet schon jetzt den Umzug an seinen neuen Standort im ehemaligen Bowlingtreff auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz vor. Dort entsteht in den nächsten zwei Jahren für aktuell 77 Millionen Euro eine deutlich größere und moderne Ausstellung als im alten Haus an der Lortzingstraße, die eine faszinierende Reise auf den Spuren der Natur und durch die Vielfalt des Lebens verspricht.

Ronny Maik Leder ist sich jedenfalls sicher: Der neue Standort im Herzen Leipzigs wird die Position des Museums als zentrale Institution für naturwissenschaftliche Bildung und Forschung weiter stärken.

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