Das sogenannte Zwischengrün auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz nimmt Gestalt an, teilt das Stadtplanungsamt mit. Nachdem im Oktober vorbereitende Arbeiten begonnen hatten, pflanzt die Gartenlandschaftsbaufirma Müller aus Naunhof ab dieser Woche einheimische, gut ans Stadtklima angepasste Gehölze auf einem Teil des Wilhelm-Leuschner-Platzes.

Diese setzen die Mitarbeiter auf dem Areal dicht und mehrschichtig, damit sie für die Tiere des Platzes ein Ausweichhabitat bieten, bis die finale Freiflächengestaltung nach einem Entwurf des Berliner Atelier Loidl umgesetzt werden kann.

Das temporäre Grün entsteht nordwestlich des City-Tunnel-Aufgangs auf den derzeit brachliegenden Flächen und wertet diese entsprechend auf. Das Landschaftsarchitekturbüro Station C23 aus Leipzig hat die Begrünung entworfen.

In den vergangenen Wochen wurde vor Ort unter anderem Erde aufgeschüttet und Natursteine platziert, dies formt eine natürliche Grundlage für die Pflanzungen. Gesetzt werden nun vor allem heimische Arten wie Wildapfel, schwarzer Holunder, Felsenbirne und Berberitze, die heimischen Vogelarten Nahrung und Rückzugsorte bieten. Die Auswahl basiert auf einem Konzept zur Artenvielfalt und entspricht der Baumschutzsatzung.

Einige auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz gewachsenen Bäume und Hecken wurden bereits für den Forschungsbau „Global Hub“ sowie für die Baufreiheit rund ums künftige Naturkundemuseum gerodet, für sie wird mit dem Zwischengrün jetzt ein erster Ersatz geschaffen. Die Pflanzungen stärken zudem das innerstädtische Biotopverbundsystem, sodass Lebensräume der Tier- und Pflanzenarten dauerhaft verbunden bleiben können.

Voraussichtlich im kommenden Jahr werden auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz das „Global Hub“ sowie das Leibniz-Institut für Länderkunde fertiggestellt. Beide Bauten erhalten intensive Dachbegrünungen mit Sträuchern, die dem Artenvielfaltskonzept entsprechen und ebenfalls ein wertvolles Habitat bieten werden.

Die jetzt für das Zwischengrün genutzten Pflanzen werden für die finale Begrünung des Wilhelm-Leuschner-Platzes wiederverwendet beziehungsweise auf andere öffentliche Standorte wie etwa Schulhöfe umgepflanzt. Die Arbeiten sollen Ende November abgeschlossen sein und kosten rund 135.000 Euro. Davon übernimmt der Freistaat etwa 55.000 Euro, als Ersatz für die Fällungen im Bereich des künftigen „Global Hub“.

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