Es wirkt wie das dunkle Skelett eines alten Gartenhauses, in dem sich Spuren erstarrter Natur finden. Aufgerissene Erde deutet auf versickertes Wasser hin. Silhouetten längst ausgestorbener Pflanzen ragen hervor. Ein Ort voll bizarrer Schönheit. Die Besucher/-innen erleben im nun auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz aufgestellten Kubus des vierten Kapitels der „Expedition 4x6“, dem „Sperrgebiet“, eine minimalistische Installation, die Fragen stellt.

Sehen wir eine Zukunftsvision der Umwelt oder zeigt sich hier konzentriert die heutige Realität der menschlichen Zerstörung?

In Theater, Film und Vorträgen wird diese Frage wissenschaftlich-künstlerisch beleuchtet. Das Sperrgebiet steht dabei nicht nur für die fortschreitende Zerstörung der Natur. Der Mensch schafft zum Beispiel durch Kriege oder den fahrlässigen Umgang mit Atomenergie Sperrgebiete, in denen kein Leben mehr möglich ist – oder aber Natur ungestört neu entwickelt? Sperrgebiete entstehen auch mental, mit Menschen, Gedanken und Erinnerungen, die wir lieber hermetisch wegschließen, mit denen wir uns nicht beschäftigen.

Im vierten Kapitel „Sperrgebiet“ zog der Kubus vom Standort am Naturkundemuseum auf den Wilhelm-Leuschner-Platz um. Der Kubus ist von September bis November geöffnet und frei zugänglich.

Was steckt hinter der „Expedition 4×6“? Es ist ein Projekt der Schaubühne Lindenfels in Kooperation mit dem Naturkundemuseum Leipzig.

Die „Expedition 4×6“ ist Teil der Schaubühnen-Reihe „Science & Fiction“. Geschichten über vergangene und zukünftige Welten machen wissenschaftlichen Fortschritt mit Theater oder Film greifbar, verständlich oder überhaupt erst vorstellbar. In der Fantasie werden wissenschaftliche Erkenntnisse getestet, emotional zugänglich und in der Diskussion gesellschaftlich eingeordnet. Dafür bringt „Science & Fiction“ Wissenschaft und Erzählungen zusammen.

Am 19. September von 10 bis 18 Uhr gibt es zum Beispiel einen Aktionstag im Kubus mit Beiträgen von Leibniz-Institut für Troposphärenforschung Leipzig, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig, Peter Cusack, Workshop „Holzdruck am Kubus“ mit Juliana Márquez Villacís u.a.

Und wer nachschauen möchte, was in den vorhergehenden Etappen der „Expedition 4×6“ geschah, findet die bisherigen Kapitel in Video und Bild unter www.schau.schaubuehne.com.

Am 29. November beginnt im Kubus am Naturkundemuseum die Polarzeit

Am 29. November beginnt im Kubus am Naturkundemuseum die Polarzeit

Hinweis der Redaktion in eigener Sache

Seit der „Coronakrise“ haben wir unser Archiv für alle Leser geöffnet. Es gibt also seither auch für Nichtabonnenten unter anderem alle Artikel der LEIPZIGER ZEITUNG aus den letzten Jahren zusätzlich auf L-IZ.de über die tagesaktuellen Berichte hinaus ganz ohne Paywall zu entdecken.

Unterstützen Sie lokalen/regionalen Journalismus und so unsere tägliche Arbeit vor Ort in Leipzig. Mit dem Abschluss eines Freikäufer-Abonnements (zur Abonnentenseite) sichern Sie den täglichen, frei verfügbaren Zugang zu wichtigen Informationen in Leipzig und unsere Arbeit für Sie.

Vielen Dank dafür.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar