Leipzig statt Bayreuth? Die Oper hat erste Rahmendaten zu einem Happening bekanntgegeben, dem nicht nur Leipziger Musikfreunde entgegenfiebern. Im Sommer 2022 werden alle 13 Werke Richard Wagners binnen drei Wochen im Opernhaus am Augustusplatz zu sehen sein.

Schon Ende Februar hatten Intendant Ulf Schirmer und Kulturdezernentin Skadi Jennicke (Linke) offiziell verkündet, was längst auf der Hand lag. Mit Vollendung des Wagner-Zyklus in der Saison 2021/22 werden alle 13 Opern des Komponisten szenisch im Rahmen eines Sommer-Festivals aufgeführt werden. Wagnerianer aus aller Welt werden die einmalige Gelegenheit haben, binnen weniger Wochen die Werke ihres Lieblingskomponisten im Opernhaus seiner Geburtsstadt zu erleben.

Das hat es bisher in dieser Form nicht gegeben. Nicht einmal im Wagner-Mekka Bayreuth. Im dortigen Festspielhaus werden auf Geheiß des Komponisten nur die letzten zehn Werke seines Schaffens aufgeführt. Um die drei Frühwerke, „Die Feen“, „Das Liebesverbot“ und „Rienzi“, machen die meisten Opernhäuser einen Bogen. In Leipzig befinden sich alle drei seit dem Wagner-Jahr 2013 im Repertoire.

Wie die Oper im Juli auf ihrer Homepage und auf einer Plakatwand in Bayreuth bekanntgab, wird das Festival vom 21. Juni bis 14. Juli 2022 stattfinden. Der Termin ist kein Zufall. Regulär endet die Saison eigentlich am 30. Juni. Mitte Juni steigt in der Messestadt das Bachfest, das weiterhin den Mittelpunkt des Festspielkalenders bilden soll. Am 25. Juli werden traditionell die Bayreuther Festspiele eröffnet, die Wagnerianer aus aller Welt anlocken.

Unter dem Motto „Wagner 22“ sollen die 13 Opern binnen drei Wochen in der Reihenfolge ihrer Uraufführungen gezeigt werden. Einzige Ausnahme sei „Der Ring des Nibelungen“. Die Tetralogie werde aufeinanderfolgend gespielt werden. „Geplant wird für dieses Festival eine Starbesetzung von Dirigenten und Sängern“, verspricht die Oper auf ihrer Internetseite. Die Aufführungen werden durch ein Rahmenprogramm ergänzt. Details sind noch nicht bekannt. Tickets werden voraussichtlich ab Januar 2019 erhältlich sein.

Wer nicht so lange warten möchte, kann sich einige der Inszenierungen schon in der laufenden Spielzeit anschauen. Im November wird der kontrovers diskutierte „Tannhäuser“ in der Inszenierung des katalanischen Regisseurs Calixto Bieito wieder aufgenommen. Im März folgt die Neuinszenierung des „Fliegenden Holländers“ (Regie: Michiel Dijkema). Im April und Mai ist der „Ring“ in der Regie von Rosamund Gilmore zwei Mal zyklisch zu sehen.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar