Der mit 5.000 Euro dotierte Louise-Otto-Peters-Preis der Stadt Leipzig wurde am Freitag zum ersten Mal verliehen. Ausgezeichnet wurde die Professorin Katarina Stengler mit ihrem Gleichstellungsbüro der Medizinischen Fakultät des Universitätsklinikums.

Am Freitag wurde der Louise-Otto-Peters-Preis erstmalig von der Stadt Leipzig verliehen. Louise Otto Peters, die von 1815 bis 1895 lebte, war eine Arbeits- und Frauenrechtlerin. Sie war unter anderem an der Gründung des Leipziger Frauenbildungs- und Allgemeinen Deutschen Frauenvereins beteiligt. Für ihr Engagement erntete sie in unter anderem eine Haftstrafe in sächsischen Gefängnissen.

Eingeleitet von einem Grußwort des Oberbürgermeisters Burkhard Jung ging die Stadträtin der Grünen, Katharina Krefft, auf den Stellenwert des Preises ein. „Es war nicht selbstverständlich“, wies sie auf den nicht einfachen Weg zur Gleichberechtigung hin, der auch am Leben von Peters nachvollzogen werden kann. Eine weitere Schwierigkeit würde zudem darin bestehen, dass der Preis zum ersten Mal vergeben werde. Dadurch fiel die Entscheidung nicht einfach, so Krefft.

Die Rektorin der Hochschule für Wirtschaft, Technik und Kultur (HTWK), Gesine Grande, hob die besonderen Leistungen hervor. „Es ist erstaunlich, wie so ein kleines, personell sparsam ausgestattetes, Büro mit all seinen Unterstützerinnen und Unterstützern so viel auf die Beine stellen kann.“

„Mein Team und ich bedanken sich ganz herzlich für die Ehre die uns zuteil wird“, sagte Katarina Stengler nach der Preisüberreichung. „Wir danken der Stadt Leipzig, dass sie die Gleichstellungs-, Chancengleichheits- und Förderung von Gleichstellungsarbeit für Männer und Frauen würdigt.“

Im Anschluss folgte der Beitrag „Was Frauen wollen“ von Marsha Richarz, die sich anfänglich verunsichert über den offiziellen Rahmen äußerte, da sie normalerweise auf Poetry-Slams auftrete. „Ich selbst hasse Rosa, klettere seit meiner Kindheit auf Bäume, kann eine Bohrmaschine benutzen und habe Angst vor festen Bindungen, obwohl ich Brüste habe“, pointierte Richarz gängige sexistische Klischees und brachte Erheiterung unter die Anwesenden. Begleitet wurde die Veranstaltung zudem von mehreren Stücken von Kyra Steckeweh am Flügel.

Weitere Informationen zum Preis und Bewerbungsunterlagen finden sich auf der Informationsseite der Stadt Leipzig.

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