Der Partei „Die PARTEI“ ist es zu verdanken, dass der Wille der Connewitzer seinen Ausdruck findet. Am Mittwoch organisierte der schlagkräftige Kreisverband Leipzig, der ebenfalls den Politikansatz der „extremen Mitte“ vertritt, eine Demonstration in Connewitz im Rahmen einer eingereichten Petition zur Umbenennung eines Teils der Simildenstraße in „Frau Krause ihre Straße“.

Wenn es nach dem Willen des Einreichers der Petition und Spitzenkandidaten für die Partei „Die PARTEI“, Thomas „Kuno“ Kumbernuß geht, soll der Abschnitt zwischen Similden- und Selneckerstraße in „Frau Krause ihre Straße“ umbenannt werden.

Namenspatronin ist die ehemalige Wirtin der „Marienburg“, Hannelore Krause. Das Lokal in der Simildenstraße 8, in dem sie zu früheren Zeiten noch den begehrten Gerstensaft servierte, trägt heute ihren Namen. Kumbernuß spricht daher auch liebevoll in seinen Reden von der „Mutter Krause“.

Die alte Belegschaft zu Gast: Hannelore Krause (m.) mit Thomas Kuno Kumbernuß (r.). Foto: Alexander Böhm
Die alte Belegschaft zu Gast: Koch Thomas Krug (l.), Hannelore Krause (m.) mit Thomas Kuno Kumbernuß (r.). Foto: Alexander Böhm

Unter den Rufen „Wir sind hier nicht zum Spaße, Frau Krause ihre Straße“ zog eine von der Partei angemeldete Demonstration  pünktlich um 18 Uhr zur Eröffnung in die Örtlichkeit ein. Es beteiligten sich circa 50 Personen an der Versammlung. Die „Frau Krause“ ist der offizielle Treffpunkt des Kreisverbandes von „Die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiativen“ (Die PARTEI). Vor Ort werden neue politische Konzepte erdacht. Und hier können auch die Sorgen und Ängste der Bevölkerung aus nächster Nähe in Erfahrung gebracht werden, sprich genau dort, wo die Wählerbasis lauert.

Welche Rolle dabei der begehrte Gerstensaft für die Parteiarbeit spielt, zeigte sich im Anschluss an die Demonstration. Großartig reden musste Kumbernuß nicht, um neue Mitglieder für die Mitte-extremistischen Parteiziele zu werben. Entsteht hier eine neue Gefahr durch einen politischen Rattenfänger? Erst im Oktober fragten Parteivertreter beim Verfassungsschutzpräsidenten von Sachsen, Gordian Meyer-Plath, an, wie man in den nächsten Verfassungsschutzbericht käme.

Mitgliederwerbung einfach gemacht. Foto: Alexander Böhm
Mitgliederwerbung einfach gemacht. Foto: Alexander Böhm

Das Konzept geht scheinbar auf. Kumbernuß erklärte auf Nachfrage von L-IZ.de in biergeschwängerter Atmosphäre, dass bereits über 500 Personen die Online-Petition unterstützt haben. Sollte die Taktik aus Populismus, Volkswillen und Alkoholismus weiterhin von Erfolg gekrönt sein, wird bald im Stadtteil Connewitz eine Straße nach der „Mutter Krause“ benannt sein.

Die Online-Petition kann unter https://www.leipzig.de/buergerservice-und-verwaltung/buergerbeteiligung-und-einflussnahme/petition/online-petition/formulare/mitzeichnung-vi-p-01978/ unterzeichnet werden.

Betroffener Teil der Simildenstraße. Karte: Openstreetmap
Betroffener Teil der Simildenstraße. Karte: Openstreetmap

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar