Die wenigen Aktivisten der „Identitären Bewegung“ in Leipzig wagen sich nur selten an die Öffentlichkeit. Am Mittwochvormittag, 11. April, war es wieder einmal so weit: Sie hinterließen an der Universität Leipzig gelbe Luftballons mit Aufklebern. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Etwa 100 Personen versammelten sich am gleichen Tag vor dem Hörsaalgebäude hinter zwei antirassistischen Bannern. Der Stura ließ zudem bunte Luftballons aufsteigen. Am Samstag findet dann – unabhängig von den jüngsten Aktivitäten – eine Demonstration gegen die „Identitären“ in Halle statt.

Etwa 100 Personen haben am Mittwochmittag, dem 11. April, auf dem Innenhof der Universität Leipzig ein Zeichen gegen völkische Aktivisten gesetzt. Sie versammelten sich hinter Bannern mit der Aufschrift „Kein Platz für Rassismus auf unserem Campus“ und „Campus bleibt nazifrei – Kein Platz der Identitären Bewegung“. Die linksradikale Gruppe „Prisma“ und die sozialistische Studierendengruppe „SDS Leipzig“ hatten die Aktion kurzfristig organisiert.

Anlass war eine Aktion der „Identitären Bewegung“ wenige Stunden zuvor. Diese hatte in den Universitätsgebäuden gelbe Luftballons an die Decke steigen lassen. Daran waren Aufkleber der völkischen Gruppe befestigt. Der Stura der Universität reagierte ebenfalls auf diese Aktion und ließ am Nachmittag bunte Luftballons mit Botschaften wie „Refugees Welcome“ und „Fight Sexism“ aufsteigen.

Die Mitglieder der „Identitären Bewegung“ sind in Leipzig nur selten aktiv. Meist hinterlassen sie Graffiti, werfen Papierschnipsel aus Autos, zeigen Spruchbänder und verbreiten Fotos und Videos davon in den Sozialen Medien, um irgendwie Aufmerksamkeit zu erhalten. Die Reichweite der Aktionen selbst ist stark begrenzt.

Generell konzentrieren sich die Aktivitäten in der Region auf die Stadt Halle, wo sich die „Identitären“ (Wiki) ein Haus mit der neurechten Organisation „Ein Prozent“ und einem Büro des AfD-Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider teilen.

Die Initiative „Kick them out!“ veranstaltet am kommenden Samstag, dem 14. April, erneut eine Demonstration gegen das Hausprojekt. Schwerpunkt soll eine „feministische Analyse der Identitären“ sein. Beginn ist 13 Uhr auf dem Rosa-Luxemburg-Platz in Halle.

Kulturkampf von Rechts – Eine Streitschrift

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