Sachsen folgt wie erwartet dem Vorbild Bayerns und schränkt ab Donnerstag einen Großteil des öffentlichen Lebens ein. In Leipzig meldet sich unterdessen Oberbürgermeister Burkhard Jung mit einem Aufruf zur Solidarität zu Wort. Abseits des Corona-Geschehens haben wir uns mit der Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt beschäftigt. Die L-IZ fasst zusammen, was am Dienstag, den 17. März 2020, in Leipzig und darüber hinaus wichtig war.

Es ist momentan gar nicht so einfach, einen Tagesrückblick zu schreiben, in dem es nicht nur um das Coronavirus geht. Fast alle Medien, Politiker/-innen und öffentlichen Einrichtungen beschäftigen sich momentan fast ausschließlich in irgendeiner Form mit der Pandemie. Was ja nachvollziehbar ist. Dennoch möchten wir versuchen, auch darzustellen, was außerdem noch passiert – ein bisschen Normalität halt.

Diese Normalität beinhaltet häufig leider auch schlechte Nachrichten. Am Sonntagabend wurde auf Bahnanlagen an der Rosa-Luxemburg-Straße die Leiche einer 25-jährigen Frau gefunden. Die Staatsanwaltschaft geht mittlerweile davon aus, dass sie Opfer eines Verbrechens wurde (via MDR).

Ralf Julke hat sich heute anlässlich des Gender-Pay-Gap-Days mal angeschaut, warum Frauen in Sachsen deutlich schlechter bezahlt werden als Männer. Er meint: Es hat viel mit Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt zu tun. Warum das so ist, können Sie hier lesen.

Videobotschaft aus dem Leipziger Rathaus

Und das war es dann auch schon fast an Nicht-Corona-News. Über die ab Donnerstag geltenden Einschränkungen in Sachsen haben wir bereits im Laufe des Tages informiert. Heute meldeten sich auch Oberbürgermeister Burkhard Jung und Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal in einer Videobotschaft zu Wort.

Beide warben um Verständnis für die bevorstehenden Einschränkungen und riefen eindringlich zu einem solidarischen Verhalten auf, um vor allem Ältere und Vorerkrankte zu schützen: „Wir müssen soziale Kontakte minimieren“, forderte Jung. „Wir müssen dafür sorgen, dass weniger Menschen in größeren Gruppen zusammenkommen.“ Täglich soll sich ein Krisenstab im Rathaus treffen und auch für die Bevölkerung soll es regelmäßig weitere Informationen dieser Art geben.

Zu Solidarität rufen auch andere auf – beispielsweise der Fußballclub BSG Chemie. Seine Fans sollen anderen Menschen helfen, ganz egal ob sie Anhänger/-innen der Grün-Weißen, von Lok, der Rasenballer oder irgendeines anderes Clubs sind.

Wenig Solidarität darf man hingegen von der AfD erwarten. Diese nutzt die aktuelle Krise offenbar vor allem, um sich selbst zu profilieren. Nachdem sie gestern noch ein sogenanntes Notparlament – also ein Landtag mit weniger Abgeordneten – abgelehnt hatte, forderte sie heute den Landtagspräsidenten öffentlich dazu auf, ein eben solches einzuberufen.

Was heute außerdem wichtig war

In Österreich gibt es Diskussionen über die Verhältnismäßigkeit in Zeiten des Ausnahmezustands. Das größte Telekommunikationsunternehmen des Landes hat der Regierung freiwillig die Bewegungsprofile aller Handynutzer/-innen zur Verfügung gestellt. Darüber berichtet unter anderem die österreichische Tageszeitung „Der Standard“.

Und eine gute Nachricht dieses Mal am Schluss. Alle auslaufenden Leipzig-Pässe gelten ohne Antrag weitere drei Monate. Das teilte heute das Sozialamt der Stadt Leipzig mit. „Leipzig-Pässe, die im Februar 2020 oder März 2020 ausgelaufen sind bzw. auslaufen, gelten automatisch für drei weitere Monate (d.h. bis Ende Mai 2020 bzw. Ende Juni 2020) fort.“

Die Pässe berechtigen in dieser Zeit zur Nutzung der Leipzig-Pass-Mobilcard und dienen als Nachweis der Ermäßigungsberechtigung in den Verkaufsstellen oder bei Fahrscheinkontrollen. Eine Antragstellung ist nicht erforderlich. Die Leipziger Verkehrsbetriebe GmbH (LVB) seien entsprechend informiert, so das Amt.

Amtliche Verfügung wegen Corona-Virus: Was ist ab Donnerstag in Sachsen untersagt, was bleibt geöffnet?

Amtliche Verfügung wegen Coronavirus: Was ist ab Donnerstag in Sachsen untersagt, was bleibt geöffnet?

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