Der sächsische Umweltminister Wolfram Günther ist offenbar an Corona erkrankt – und damit der wohl prominenteste der allein heute knapp 4.000 neuen Fälle im Freistaat. Ein neuer Rekord. Unter anderem deshalb erweitert das Uniklinikum Leipzig nochmals seine Kapazitäten. Außerdem: Unter Kliniken in Leipzig gibt es Streit um „aggressive“ Abwerbeversuche. Die L-IZ fasst zusammen, was am Mittwoch, den 23. Dezember 2020, in Leipzig und Sachsen wichtig war.

Einen Tag vor dem sogenannten Heiligabend gibt es offenbar den nächsten Corona-Fall in der sächsischen Staatsregierung. Nachdem im November bereits Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt positiv auf das Coronavirus getestet wurde, hat es nun Umweltminister Wolfram Günther erwischt.

Wie sein Ministerium heute mitteilte, habe ein Schnelltest ein entsprechendes Ergebnis geliefert. „Günther ist in guter Verfassung, zeigt leichte Erkältungssymptome und befindet sich in häuslicher Quarantäne“, heißt es weiter. Das Ergebnis des PCR-Tests liege noch nicht vor.

So viele neue Fälle wie nie zuvor

Im Vergleich zum Dienstag gab es heute 3.872 neue bestätigte Fälle in Sachsen – so viele wie nie zuvor. Die Zahl der Todesfälle ist um 154 auf insgesamt 2.547 gestiegen. Dass irgendeine Kurve auch nur ein bisschen abflacht, ist derzeit nicht zu erkennen. Stattdessen dürften die kommenden Weihnachtstage die Zahlen eher weiter nach oben treiben.

Leipzig gehört weiterhin zu den Gegenden in Sachsen mit einer relativ niedrigen Inzidenz von 237. Nur der Vogtlandkreis steht mit 143 besser da. Deutlich schlechtere Zahlen gibt es beispielsweise in Bautzen (602), Zwickau (582) und der Sächsischen Schweiz (567).

UKL verschärft Sicherheitsmaßnahmen

Um die hohe Anzahl an Patient/-innen versorgen zu können, hat das Uniklinikum Leipzig (UKL) heute weitere Maßnahmen angekündigt. Zum einen hat es die Betten für Covid-Patient/-innen auf der Normalstation von 64 auf 123 erweitert. Aktuell sind 70 Betten belegt. Auf der Covid-Intensivstation stehen noch sieben der 37 Betten zur Verfügung.

Zum anderen erweitert das UKL die Sicherheitsmaßnahmen für den Infektionsschutz. Alle stationär aufgenommenen Patient/-innen sollen nach sieben Tagen erneut einen Corona-Test erhalten. Hintergrund sei beispielsweise ein Fall aus der Vorwoche, als eine „chirurgische Patientin“ mehrere Mitarbeiter/-innen und Mitpatient/-innen angesteckt habe.

Das Uniklinikum stand heute aber nicht nur wegen der neuen Maßnahmen im Fokus, sondern auch wegen eines LVZ-Berichts. Dort kritisiert das Klinikum St. Georg „aggressive“ Abwerbeversuche von anderen Krankenhäusern, darunter das UKL. Auf dem Gelände des St. Georg seien beispielsweise Werbeflyer verteilt worden, um Fachpersonal anzulocken. Das UKL äußerte, dass solche Flyer auf Initiative von Privatpersonen verteilt worden sein müssten.

Elsterradweg und Verkehrswende

Worüber die L-IZ heute berichtet hat: über den Elsterradweg am Elsterflutbett, der im kommenden Jahr wohl endlich gebaut werden soll, und über die Auswirkungen der Coronakrise auf die Verkehrswende in Leipzig.

Was heute außerdem wichtig war: Zahlreiche Kirchen sagen ihre für Weihnachten geplanten Gottesdienste in Leipzig ab, im Landkreis Görlitz hat es einen weiteren Fall der Afrikanischen Schweinepest gegeben (insgesamt sind es nun 16) und das LKA ermittelt nach Angriffen auf das CDU-Büro in Wurzen. Dort wurden unter anderem Fensterscheiben beschädigt und mit SS-Runen und Drohungen beschriftet.

Der Elsterradweg am Elsterflutbett wird wohl endlich gebaut

Der Elsterradweg am Elsterflutbett wird wohl endlich gebaut

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