Das Universitätsklinikum hat dieser Tage eine Meldung veröffentlicht, in der um freiwillige Helfer in der Corona-Krise geworben wird. Zwar sei man bisher nicht auf zusätzliche Unterstützung angewiesen, doch „um im äußersten Fall vorbereitet zu sein“, werden bereits jetzt die Daten von Personen gesammelt, die für „freiwillige Tätigkeiten zur Verfügung stehen.“

Mithilfe eines Formulars (hier als Link) können sich diejenigen, die helfen wollen, an das Krankenhaus wenden. „Sie können natürlich jederzeit ablehnen und die Registrierung als Krisenhelfer verpflichtet Sie zu keiner Tätigkeit, die Sie nicht ausführen möchten oder können. Grundlage für die freiwillige Tätigkeit wird eine vertragliche Vereinbarung sowie eine gesundheitliche Einschätzung sein. Jede freiwillige Tätigkeit ist über die gesetzliche Haftpflichtversicherung des Universitätsklinikums Leipzig abgesichert“, heißt es in dem Schreiben.

Bisher können sich Patienten sowohl in der Corona-Ambulanz am Universitätsklinikum als auch im St. Georg Klinikum auf das Virus testen lassen. Dort wird bisher nicht nach zusätzlicher Hilfe gesucht. „Diese Notwendigkeit sehen wir im Moment noch nicht“, erklärt Manuela Powollik, die Sprecherin des Klinikums. Man sitze jedoch jeden Tag zusammen, um notwendige Maßnahmen zu besprechen. Bisher seien nur vereinzelte Ausfälle des Personals durch fehlende Kinderbetreuung zu verzeichnen.

Rein zur Vorsorge versucht man am St. Georg allerdings, einige ehemalige Mitarbeiter zu mobilisieren. „Schließlich können wir nicht sagen, was morgen ist und wie lange die Situation andauert.“ Abseits davon halte man sich an die Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums und versuche, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen für den Ernstfall.

Von außen ist die Lage im Gesundheitswesen schwer zu überschauen. In den sozialen Medien rufen viele Klinik-Mitarbeiter dazu auf, wenn möglich, zu Hause zu bleiben. Einige warnen davor, dass das Virus das deutsche Gesundheitssystem an Stellen treffen könnte, die bisher kaum ersichtlich sind. Eine Schwachstelle sind beispielsweise fehlende Blutkonserven.

Erst vor wenigen Tagen riefen UKL und das Deutsche Rote Kreuz dazu auf, auch weiterhin lebensnotwendige Blutspenden abzugeben. Diese werden dringend benötigt, um Reserven anlegen und Patienten weiterhin sicher mit Blutpräparaten in Therapie und Notfallversorgung behandeln zu können. Nach dem öffentlichen Aufruf habe sich die Lage laut UKL zwar – zumindest an der hiesigen Blutbank – verbessert, doch Spenden seien weiterhin dringend notwendig.

Um sich bestmöglich auf die kommenden Wochen und den Anstieg der Infizierten vorzubereiten, sind die Krankenhäuser in Deutschland seit letzter Woche angewiesen, Patientenbehandlungen in den Kliniken, soweit wie es vertretbar ist, zurückzufahren. Für Besucher sind die Leipziger Krankenhäuser derzeit geschlossen.

Natürlich werden auch die L-IZ.de und die LEIPZIGER ZEITUNG in den kommenden Tagen und Wochen von den anstehenden Entwicklungen nicht unberührt bleiben. Ausfälle wegen Erkrankungen, Werbekunden, die keine Anzeigen mehr schalten, allgemeine Unsicherheiten bis hin zu Steuerlasten bei zurückgehenden Einnahmen sind auch bei unseren Zeitungen L-IZ.de und LZ zu befürchten.

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