In der zweiten Entscheidung des heutigen WM-Finaltages im spanischen La Seu d'Urgell paddelt Ricarda Funk als beste Deutsche im Kajak-Einer auf Rang fünf. Weltmeisterin wird Eva Tercelj aus Slowenien vor Jessica Fox (Australien) und Luuka Jones (Neuseeland). Die zweite Finalistin, Elena Apel aus Augsburg, landet auf Rang acht.

Ricarda Funk – beste Halbfinalisten – startete als Letzte im Finale. Dabei konnte die 27-Jährige doch nicht ganz befreit in das Rennen gehen. Denn sie selbst wollte den Olympia-Quotenplatz auf sich verbuchen. Zwar war der Deutschland schon sicher, jedoch geht dieser an das beste Nationenboot. Hätte die zweite Finalistin Elena Apel als Doppelstarterin auch im C1 diesen erpaddelt, hätte es zu Komplikationen kommen können. Denn wenn ein Sportler in zwei Disziplinen den Nationenplatz erkämpft, muss einer zurückgegeben werden.

Beispiel: Apel würde bestes deutsches Boot im Kajak-Einer und Canadier-Einer werden, würde Deutschland nur in einer der beiden Disziplinen zu Olympia fahren können – so die Regelung des internationalen Verbandes. Deshalb ist Funk nun glücklich über diesen Ausgang. “Sicher hätte ich auch gern eine Medaille gehabt, aber so ist das in unserem Sport. Und mein großes Ziel habe ich erreicht”, sagt die Bad Kreuznacherin. “Mich hat das ganze mit der Quotenplatzregelung mit den Doppelstartern ganz schön beschäftigt”, sagte Funk. “Deshalb wollte ich heute unbedingt bestes deutsches Boot werden, damit die Mädels morgen komplett alle Optionen offen haben.”

Strahlend über ihren achten Rang sagte Elena Apel, die als eigentliche C1-Spezialistin erstmals in einem WM-Finale bei den Kajakfahrerinnen stand. “Ich finde, besser hätte es nicht laufen können, sagte die 21-jährige Augsburgerin. “Es war schon krass, dass ich ins Finale gefahren bin.”

Kajak-Bundestrainer Thomas Apel resümierte: “Das Positive war, dass wir mit zwei Fahrerinnen im Finale vertreten waren. Elena konnte wertvolle Erfahrungen für ihre Zukunft sammeln. Sie hat sich im Feld auch ganz wacker geschlagen. Bei Ricarda waren die Erwartungen sicherlich noch etwas höher. Ich denke, es sind Parallelen zur WM in Rio vorhanden: Eine Berührung an Tor drei macht es im weiteren Wettkampfverlauf schwer, befreit weiter zu fahren, was bei der aktuellen Leistungsdichte bei den Kajak-Damen notwendig ist. Aber sie hat eine ansprechende Leistung gezeigt.”

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