Auch in den Altenpflegeeinrichtungen ist die Belastung durch Überstunden hoch.
Diese Zahlen machen deutlich, was Pflegende und Beschäftigte schon lange ahnen: Ohne ihr zusätzliches Engagement würde das System Krankenhaus nicht mehr funktionieren. Um die Versorgung der Patient/innen und Bewohner/innen zu gewährleisten, werden Überstunden systematisch eingeplant. Allein die zu viel geleistete Arbeitszeit würde 1900 zusätzliche Stellen rechtfertigen.
Bernd Becker, Landesbezirksfachbereichsleiter: „Die Arbeit ist trotz der vielen Überstunden und der hohen Einsatzbereitschaft der Beschäftigten nicht zu schaffen. Wir brauchen attraktive Arbeitsplätze – und das geht nur mit genug Personal.“
Bereits im vergangenen Jahr hatte ver.di auf den eklatanten Personalmangel im Gesundheitsbereich aufmerksam gemacht, zuletzt mit einer Petition an den Bundestag, die eine gesetzliche Personalbemessung im Krankenhaus fordert. Im Bereich der Altenpflegeeinrichtungen ist zwar bereits eine Personalbemessung gesetzlich verankert, tritt aber erst 2020 in Kraft. Aus Sicht von ver.di viel zu spät. Deshalb fordert ver.di auch dort eine sofortige Einführung und konsequente Umsetzung von bundesweiten gesetzlichen Personalmindeststandards.
„Es reicht nicht, wenn der Gesundheitsminister von der Stärkung der Pflege am Bett redet und der Pflegebeauftragte der Bundesregierung verspricht, die Altenpflege voranzubringen. Sie müssen handeln. Wir brauchen eine gesetzliche Personalbemessung jetzt“, so die Forderung von Becker.
Im Rahmen des Internationalen Tages der Pflegenden machen Beschäftigte von Krankenhäusern und Altenpflegeeinrichtungen vor ihren Häusern bundesweit ihre Überlastung sichtbar und veröffentlichten die Zahl der von ihnen geleisteten Überstunden. Vor dem Bundesgesundheitsministerium in Berlin fand eine Protestaktion von ver.di statt.
Details über die bundesweiten Aktionen, Hintergrundinformationen und Datenmaterial unter https://gesundheit-soziales.verdi.de/ueberstunden/