Zwei resolute Verkäuferinnen schlugen gestern Abend in der Zittauer Straße einen maskierten Täter in die Flucht – Die Polizei sucht nach Zeugen +++ In der letzten Nacht versuchte ein bisher unbekannter Mann den Polizeiposten in der Wiedebachpassage ernsthaft zu beschädigen +++ In der Leinestraße entzündete sich heute früh ein Linienbus, der komplett ausbrannte. Derzeit liegt der Verdacht eines technischen Defektes nahe.

Erfolgloser Raub: „Hier gibt’s kein Geld!“

Zwei mutige Verkäuferinnen schlugen gestern Abend allein mit der Kraft ihrer Worte einen maskierten Täter in die Flucht. Der hatte gegen 19:00 Uhr den Verkaufsladen in der Zittauer Straße betreten und trug dabei eine Skimaske, die nur zwei Löcher für die Augen aufwies. In einer Hand hielt er eine kleine schwarze Pistole und forderte unvermittelt in akzentfreiem Deutsch die Herausgabe von Bargeld. Aus dem Bauch heraus antwortete eine der beiden Verkäuferinnen (62) auf die Worte des Täters mit „Nein“. Der Täter hantierte daraufhin an seiner Waffe, offenbar um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen und wiederholte sein Verlangen. Erneut reagierte die 62-Jährige mit bestimmenden Worten, dass es hier kein Geld gebe. Ihre Kollegin (51) griff sogar zum Telefonhörer und vermittelte dem Räuber, dass sie jetzt die Polizei anrufen werde. Von so viel entgegenbrandender Courage entmutigt, ergriff der Täter augenblicklich die Flucht und rannte in Richtung des Mariannenparks davon. Die beiden Frauen riefen daraufhin sofort die Polizei und schlossen ihren Laden ab.

Den Täter konnten sie später wie folgt beschreiben:

– ca. 1,60 m groß
– sehr schlank
– hatte dunkle, braune Augen
– sprach akzentfrei Deutsch
– trug eine schwarze Jacke
– und eine schwarze Skimaske mit Löchern für die Augen
– scheinbar sehr jung – max. 18 Jahre alt.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die den Täter vor der Tat im Bereich des Einkaufsladens gesehen haben oder jemanden, der ihn nach der Tat hat wegrennen sehen. Hinweisgeber werden gebeten, sich bei der Kripo, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666, zu melden.

Polizeiposten beschädigt

In der letzten Nacht versuchte ein bisher unbekannter Mann den Polizeiposten in der Wiedebachpassage ernsthaft zu beschädigen. Gelungen war es ihm, ein Kabel, das an der Außenfassade angebracht gewesen war, herauszuziehen. Als die Polizisten seinem Treiben gewahr wurden, wollten sie ihn sofort stellen – er machte sich in diesem Moment gerade an einem Gullydeckel zu schaffen. Aufgrund seiner starken Alkoholisierung stürzte er mehrfach auf der Flucht vor den Beamten und beschimpfte sie wüst, als er endlich geschnappt wurde. Da er keinerlei Ausweisdokumente bei sich führte und nicht gewillt war, seinen Namen zu nennen, konnte er bisher noch nicht identifiziert und musste im Verlauf des heutigen Tages entlassen werden. Es sei jedoch mit Gewissheit gesagt, dass die ermittelnde Kriminalpolizei alle Hebel in Bewegung setzen wird, um ihn letztendlich doch zu demaskieren!

Linienbus ausgebrannt

Für viele Berufspendler kam es heute Morgen auf der Bornaischen Straße und Leinestraße zu starken Verkehrsbeschränkungen. Aufgrund eines Busbrandes musste die Leinestraße zwischen Newtonstraße und Bornaischer Straße gesperrt und damit weiträumig umfahren werden.

Was war geschehen? Gegen 04:40 Uhr entzündete sich ein Linienbus, der bald daraufhin lichterloh brannte. Der Fahrer des Linienbusses, der kurz zuvor noch in die Leinestraße Richtung Wachau eingebogen war, hatte Funkenflug im Heckbereich bemerkt. An der nächsten Haltestelle, so der Busfahrer, ging der Motorblock mit einer Verpuffung in Flammen auf und der Bus, in dem die Flammen sich rasch ausbreiteten, fing lichterloh zu brennen an. Einsatzkräfte der Feuerwehren die unverzüglich mit den Löschmaßnahmen begonnen hatten, konnten den Linienbus nicht retten. Er brannte komplett aus.

Als die Flammen gelöscht waren, musste die stark erhitzte Karosserie erst abkühlen. Dann war eine Bergung des Wracks mit Spezialgerät möglich. Deshalb zogen sich die Bergungsarbeiten bis weit in die späten Vormittagsstunden hinein. Zudem mussten Gefahrenstoffe wie ausgetretener Dieselkraftstoff und Öl gebunden und beseitig werden. Weiterhin wurde eine Prüfung, inwieweit die Fahrbahn an der Brandstelle befahrbar ist, erforderlich. Das Feuer hatte an der Stelle den Belag in einer Größe von ca. 5 qm stark in Mitleidenschaft gezogen. Letztlich fiel die Entscheidung, dass der Bereich gesperrt und repariert werden muss. Durch den Brand wurde glücklicherweise niemand verletzt. Sachverständig werden nun hinzugezogen, um die Brandursache zu ermitteln. Derzeit liegt der Verdacht eines technischen Defektes nahe.

Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr

Fall 1

Ihm (21) war kalt, nicht unverständlich, wenn Mann damit im kurzärmligen T-Shirt nachts durch Leipzigs Straßen läuft. Deshalb wollte er auch unbedingt heute Nacht von einem Autofahrer mitgenommen und nach Hause gebracht werden. So versuchte er auf der Berliner Straße einen Peugeot, der stadteinwärts fuhr, anzuhalten. Der Fahrer (51) indes erklärte, dass ihm der unbekannte 21-Jährige auf den Straßenbahngleisen entgegen torkelte. Dann bückte er sich und nahm aus dem Gleisbett einen Stein, der einen Augenblick später gegen sein Auto flog. Erschrocken machte der 51-Jährige mit einer Vollbremsung Halt, stieg anschließend aus und schaute sich den Schaden, eine gesplitterte Seitenscheibe, an. Erbost ging er zu dem Werfer, schnappte ihn sich und erwartete mit ihm die inzwischen informierte Polizei. Diese machte den Werfer namentlich bekannt und führte mit ihm auch einen Atemalkoholtest durch – Wert: 1,62 Promille. Nun wird gegen ihn wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr ermittelt.

Fall 2

Eine Straßenbahn musste gestern Abend stark bremsen und schließlich auch anhalten, weil zwei Intelligenzbestien ganz offensichtlich austesten wollten wer stärker ist: Die Straßenbahn oder der Gullydeckel, den sie in der Weißestraße auf die Gleise legten. Ein Passant versuchte die Herren von ihrem Vorhaben abzubringen, doch diese rasteten daraufhin völlig aus. Mit Beleidigungen und entsprechendem Hitlergruß gaben sie ihre wahre Gesinnung zu verstehen.

Als weitere Passanten hinzukamen, um dem Treiben Einhalt zu gebieten, richtete sich der Wutschwall beider auch gegen sie. Letztlich blieb nur die Möglichkeit, die Polizei zu rufen. Als diese vor Ort eintraf wurden sowohl die Identitäten der Männer als auch deren Atemalkoholwert festgestellt. Diese waren nicht unbeachtlich hoch. Nicht auszudenken, was hätte geschehen können, wäre die Straßenbahn über den Gullydeckel gefahren bzw. ein Autofahrer in den aufgrund des Entfernens entstandenen Loches in der Fahrbahn. Nun werden sich beide wegen Gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr und wegen Beleidigung und Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

Feuer auf dem Sportplatz „International“

Morgens, gegen 03:00 Uhr, erreichte der Notruf eines Passanten die Polizei mit folgende Nachricht: Auf dem Sportplatz des FC International Leipzig e.V. würde eine noch im Bau befindliches Gebäude brennen. Diese Information erwies sich als richtig. Als die Gesetzeshüter vor Ort in der Adenauerallee eintrafen, waren bereits Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehren Wache Nordost und Hauptwache dabei das Feuer unter Kontrolle zu bringen und schließlich auch zu löschen. Als das endlich gelungen war, blieben von dem Gebäude nur noch die Grundmauern übrig. Der betroffene Fußballverein schätzt den entstandenen Schaden vorerst auf ca. 50.000 Euro. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen Brandstiftung.

Erneutes Graffiti

Als ein 26-Jähriger gestern Abend den silberfarbigen Schriftzug „OXYD!“ auf die Fahrbahn der Hermann-Liebmann-Straße sprühen wollte, wurde er von drei Jugendlichen (15, 16, 16) überrascht. Die drei waren schon zuvor auf den dunkel gekleideten Mann aufmerksam geworfen, denn sie hatten ständig ein klapperndes Geräusch, so als schüttle jemand eine Spraydose, vernommen. Dabei konnten sie beobachten, wie der Unbekannte die Hermann-Liebmann-Straße entlang lief und mit einem Farbspray hantierte. Kurzerhand beschlossen die drei Freunde, dass genauer unter die Lupe zu nehmen. Lange warten mussten sie nicht.

Plötzlich begann der Mann den silberfarbigen Schriftzug „OXYD!“, in der Größe von ca. 90 cm x 140 cm an die Hausfassade der Moschee zu sprühen, um sich anschließend der Fahrbahn zu widmen. Dort erwischten die drei den „Schmierfinken“, hielten ihn fest und brachten ihn zur Moschee, wo sie gemeinsam mit dem herbeigerufenen Iman auf die Polizei warteten. Als die Gesetzeshüter eintrafen, konnte der Mann als 26-Jähriger bekannt gemacht werden, der schon in der Vergangenheit wegen ähnlicher Sachbeschädigungen den Polizisten ins Netz gegangen war. Kurzerhand wurde er noch vor Ort durchsucht, dabei wurde ein Böller unerlaubter Klasse und Sprayer-Utensilien verschiedenster Sorten:

– zwei Paar Einweghandschuh in der Farbe lila
– eine unbenutzte Sprühkappe
– eine Spraydose komplett silberfarben ohne Aufschrift
– eine Spraydose „Guerilla spray cans“ in der Farbe dunkelpink

sichergestellt. Deshalb wird gegen ihn nun auch wegen Sachbeschädigung und Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt. Nachdem dem 26-Jährigen die Möglichkeit zur Äußerung eingeräumt worden war und er davon aber keinen Gebrauch machen wollte, wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Der entstandene Schaden wurde auf ca. 500 Euro geschätzt.

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