Es ist eine gute, mittlerweile 25-jährige Tradition: Einmal im Jahr lädt die Stadt Leipzig ehemalige jüdische Einwohner und ihre Nachfahren zu einem mehrtägigen Besuch in die Messestadt ein. In diesem Jahr werden vom 18. bis 26. Juni fast 50 Gäste aus Israel, Australien, Neuseeland, USA, Kanada, Chile und Großbritannien erwartet.

Zur Gruppe gehören sieben Zeitzeugen: Tamara Baron, 1935 in Leipzig geboren, Stefani Segermann, geb. 1928 in Leipzig, Channa Gildoni, geb. 1923 in Leipzig, Evelyne Bartfeld Neiman, geb. 1936 in Leipzig, Juliette Richter, geb. 1934 in Breslau und kurz nach der Geburt nach Leipzig gezogen, Olaf Strassmann, geb. 1932 in Altenburg, und Eva Wechsberg, geb. 1922 in Leipzig.

Weitere Teilnehmer des diesjährigen Besuchsprogramms stammen aus der zweiten und dritten Generation. Da viele Zeitzeugen aus Altersgründen nicht mehr oder nur in Begleitung nach Leipzig reisen können, wurde das Programm schon vor Jahren auch auf die Kinder und Enkel der Zeitzeugen erweitert. So bekommen auch die nachfolgenden Generationen die Möglichkeit, das neue Leipzig kennenzulernen und erhalten einen Bezug zur Heimatstadt ihrer Familie. Die Reise nach Leipzig ist oft ein wichtiger Mosaikstein bei der Recherche zur eigenen Familiengeschichte und damit Bestandteil der Aufarbeitung des erlittenen Unrechts an ihren Angehörigen.

Für den Aufenthalt der Gäste hat das federführende Referat Internationale Zusammenarbeit ein abwechslungsreiches Programm voller Kultur, interessanter Begegnungen und Veranstaltungen vorbereitet. Der Besuch beginnt mit der feierlichen Eröffnung der 12. Jüdischen Woche in der „Brodyer Synagoge“ am 18. Juni, 15 Uhr. Am Dienstag, 20. Juni, treffen die Besucher bei einem Empfang im Neuen Rathaus mit Oberbürgermeister Burkhard Jung zusammen und tragen sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Im Anschluss geht es in die fünfte Etage des Rathauses, wo gegenwärtig die besten fünf Entwürfe zur künstlerischen Gestaltung des Herzliyaplatzes in Leipzig gezeigt werden. Am 21. Juni, 10 bis 12 Uhr, haben Leipziger Schüler die Chance, in der Stadtbibliothek mit Eva Wechsberg ins Gespräch zu kommen.

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