„Schimmel in Wohnräumen ist nicht nur ein optisches, sondern unter Umständen auch ein gesundheitliches Problem. Allergische Reaktionen können eine Folge sein“, erklärt Stephan Schwarzbold, Energieberater für die Verbraucherzentrale Sachsen. Schimmel entsteht, wenn z. B. Wände oder Decken feucht werden. Tapeten, Anstriche und poröse Baustoffe bilden dann zusammen mit Feuchtigkeit den Nährboden für die Entstehung dieser speziellen Pilzarten. Gerade im Winter haben viele Menschen in Wohnungen und Häusern mit Schimmelproblemen zu kämpfen.

Einmal entdeckt, empfiehlt es sich, schnell zu reagieren:

Schnelles Beseitigen: Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, sollten Schimmelschäden möglichst schnell entfernt werden. Oberflächliche Schäden mit geringem Umfang (bis etwa 0,5 m²) können von den Betroffenen selbst beseitigt werden.

Ursache klären: „Auslöser für Schimmel können zu hohe Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen, bauliche Ursachen (z. B. mangelnder Wärmeschutz oder Wärmebrücken) und eindringende Feuchtigkeit von außen sein“, erläutert Stephan Schwarzbold. In jedem Fall sollte die Ursache ermittelt werden. So können Schäden dauerhaft beseitigt und zukünftig vermieden werden. Auf jeden Fall müssen Mieter ihre Vermieter über den Schimmelbefall informieren.

Empfehlungen zur Raumnutzung umsetzen:

Richtiges Lüften: Die Luftfeuchtigkeit kann mit regelmäßigem Lüften der Wohnung verringert werden. Das lässt sich am besten durch ein Thermo-Hygrometer kontrollieren. Schimmelprobleme können jedoch auch bei ausreichendem Lüften auftreten. In diesen Fällen kommen Baumängel als Ursache in Frage.

Richtiges Heizen: Durch ausreichendes Heizen lässt sich das Risiko für die Schimmelbildung senken. Die Raumtemperatur sollte auch in wenig beheizten Wohnräumen nicht weniger als 16 Grad Celsius betragen. Auch hier ist das Messen und Regulieren der Raumtemperatur zu empfehlen.

Richtiges Möblieren und Dekorieren: Sind Möbel und Dekoration zu nahe an kalten Wänden platziert, behindern sie den nötigen Luftaustausch. Als Folge kann z.B. an der Rückseite von Schränken Schimmel entstehen. Ein ausreichender Abstand (5-10 cm) zur Wand schafft hier Abhilfe.

Bauliche Maßnahmen umsetzen: Nachträgliche Wärmedämmungen können das Schimmelrisiko erheblich senken. Mit dem nachträglichen Einbau von Lüftungstechnik wird außerdem dafür gesorgt, dass Wohnräume auch bei Abwesenheit der Bewohner ausreichend mit Frischluft versorgt werden.

Private Haushalte erhalten bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale individuelle Empfehlungen für den Schutz vor Schimmel. Bei baulichen Verbesserungen bekommen Ratsuchende Informationen zur Umsetzung, zu den Kosten und zu möglichen Förderprogrammen. Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Die Beraterinnen und Berater informieren anbieterunabhängig und individuell. Für einkommensschwache Haushalte mit entsprechendem Nachweis sind die Beratungsangebote kostenfrei.

Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder unter 0800 – 809 802 400 (kostenfrei). Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.

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