Über Landspekulationen und die Folgen des Aufkaufs von immer mehr Land durch Investoren diskutieren die Grüne Europa-Abgeordnete Maria Heubuch, Willi Lehnert von den Ökonauten Brandenburg und Dirk Mansberg, ein Landwirt aus Thüringen. Der Abend wird von Malte Reupert, KV-Sprecher der Grünen Nordsachsen, moderiert.

Landgrabbing, das Aufkaufen von landwirtschaftlichen Flächen als Investitionsobjekt durch Kapitalanleger, bedroht die vielfältige, nachhaltige bäuerliche Landwirtschaftsstruktur und damit die Biodiversität in vielen Regionen Europas und der Welt.

Agrarindustrielle Erzeugung in immer größeren landwirtschaftlichen Strukturen zerstört die Artenvielfalt, belastet das Grundwasser und gefährdet auch die sozialen Strukturen in den ländlichen Räumen. Dies ist auch das Ergebnis der verfehlten Agrarpolitik der EU. Bisher gehen 80 Prozent der EU-Förderung an nur 20 Prozent der Betriebe.

Ziel Grüner Politik ist es, bäuerliche Betriebe vor Agrarkonzernen und Bodenspekulation zu schützen.

Die Spekulation mit Ackerflächen hat schwerwiegende Folgen: Sie trimmt die ostdeutsche Landwirtschaft auf Massenproduktion und Massentierhaltung. Rund ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe in Ostdeutschland befindet sich schon in den Händen „artfremder Investoren“. Sie besitzen größtenteils Flächen ehemaliger Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften. Die Investoren nutzen steuerliche und rechtliche Lücken, um an das Land zu kommen.

Eine Folge der Spekulation sind rasante Preissteigerungen beim Boden.

Maria Heubuch kämpft im EU-Parlament für eine nachhaltige bäuerliche Landwirtschaft und die Neuausrichtung der europäischen Agrarpolitik (GAP). Ab 2021 wird gemeinsame Agrarpolitik (GAP) neu ausgerichtet. Die Leitplanken werden jetzt aufgestellt.

„Wir müssen Vielfalt schaffen auf allen Ebenen”, fordert Maria Heubuch. Die Grüne Agrarpolitikerin gehört den Ausschüssen für Landwirtschaft und Entwicklung des EU Parlaments sowie dem Sonderausschuss für EU-Genehmigungsverfahren für Pestizide, kurz Glyphosat-Ausschuss an.

Willi Lehnert wird am Abend die „Ökonauten“, eine Bürger-Landgenossenschaft in Berlin-Brandenburg, vorstellen, die für eine alternative Landwirtschaft wirbt. Ihr Ziel ist die Versorgung von Berliner Verbraucherinnen und Verbrauchern mit regionalen Lebensmitteln und eine alternative Landwirtschaft.

Ziele der Ökonauten sind: Land sichern und es langfristig für den ökologischen Anbau sichern, Existenzgründungen in der Landwirtschaft fördern und gute Lebensmittel produzieren und sie auf kurzen Wegen verteilen.

Ort: Schloss Wurzen Amtshof 2 04808 Wurzen
Termin: 25.10.2018 19.30 Uhr Ende gegen 21.00 Uhr
Moderation: Malte Reupert, Sprecher KV Nordsachsen

Gäste:
Maria Heubuch MdEP Entwicklungs- und Agrarpolitik in der EU
Willi Lehnert MSc. Öko-Agrarmanagement Ökonauten eG
Dirk Meinsberg, Landwirt aus Nordhausen/ Thüringen

Leipziger Zeitung Nr. 60: Wer etwas erreichen will, braucht Geduld und den Atem eines Marathonläufers

Leipziger Zeitung Nr. 60: Wer etwas erreichen will, braucht Geduld und den Atem eines Marathonläufers

Empfohlen auf LZ

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar