Jährlich kürt ein Kuratorium, in dem die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft, der Bundesverband Boden und der Ingenieurtechnische Verband Altlasten vertreten sind, den Boden des Jahres. Für 2019 fiel die Wahl auf den Kippenboden der Bergbaufolgelandschaft. Damit rückt auch die Rekultivierung auf Tagebaukippen in der Lausitz stärker in den Fokus der Öffentlichkeit.

Unter Federführung des Staatsbetriebs Sachsenforst in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie und dem Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) Finsterwalde ist zudem eine Wanderausstellung zum Boden des Jahres 2019 entstanden, die seit diesem Freitag, 21. Juni 2019, auch Station in Weißwasser macht. Hier ist sie im Kommunikations- und Naturschutzzentrum (KNW) neben dem Turm am Schweren Berg zu sehen.

In seiner über 150-jährigen Geschichte hat der Bergbau, und vor allem der offene Großtagebau mit seiner Förderbrückentechnologie in Sachsen und Brandenburg große Flächen in Anspruch genommen und gleichzeitig den Boden für neue, nachwachsende Landschaften mit Wald-, Agrar- und Naturschutzflächen bereitet.

Die Beschaffenheit des Lausitzer und Mitteldeutschen Kippenbodens, die Herausforderungen bei seiner Wiedernutzbarmachung und die über Jahrzehnte weiterentwickelten Technologien in der Rekultivierung sind Thema der Ausstellung, das auf Schautafeln und mit Bodenlackprofilen veranschaulicht wird.

„Im Bergbau der heutigen Zeit ist der Aufbau des Kippenbodens sehr komplex geworden“, sagt Franziska Uhlig-May, Leiterin Rekultivierung und Naturschutz bei der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG). „Das beginnt schon mit der bodengeologischen Vorfelderkundung, um im Deckgebirge die jeweilige Substratzusammensetzung zu identifizieren. Das ermöglicht später ein selektives Gewinnen und Verkippen der Substrate, je nach Entwicklungsziel der jeweiligen Flächen. Hinzu kommt je nach Erfordernis eine Bodenverbesserung durch Einarbeiten von Nährstoffen und Calziumcarbonat. Das Ergebnis kann man sich unter anderem in unmittelbarer Nachbarschaft des KNW auf den Rekultivierungsflächen des Tagebaus Nochten anschauen.“

Utz Hempfling, Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst ergänzt: „Um aus den Kippensubstraten wieder lebendige Böden zu entwickeln, auf denen unter anderem naturnahe Wälder wachsen können, bedarf es großer Anstrengungen, umfangreichen Fachwissens und viel Erfahrung. Aber der Aufwand lohnt sich: Die entstehenden Wald- und Landwirtschaftsflächen bereichern unsere Natur und Umwelt und tragen maßgeblich zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region bei.“

Die Ausstellung im KNW Am Schweren Berg ist dort noch bis Mitte Juli während der Öffnungszeiten zu sehen.

Weitere Information finden Sie auf www.leag.de oder www.twitter.com/leag_de

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