Hanka Kliese, stellvertretende Vorsitzende der SPD Sachsen und Henning Homann, Generalsekretär der SPD Sachsen fordern die Betreuung in Kindertageseinrichtungen zeitnah für Alleinerziehende zu öffnen: „Die schrittweise Ausdehnung der Notbetreuung in Kindertageseinrichtungen und Schulen begrüßen wir ausdrücklich. Denn sie ermöglicht weiteren Kindern den Weg zurück in ihre Bildungseinrichtungen, und zugleich werden mehr berufstätige Familien unterstützt. Das ist nicht nur eine wichtige Erleichterung für die Betroffenen, sondern – wenn sich die Pandemie nicht erneut verschlimmert – ein kleiner Schritt hin zu mehr Normalität.“

„Der Weg zu einem Regelbetrieb kann nur schrittweise erfolgen. Als nächstes benötigen Alleinerziehende dringend Unterstützung bei der Betreuung ihrer Kinder. Wir erwarten, dass ab dem 4. Mai auch die Kinder von alleinerziehenden Müttern und Vätern in Krippen, Kindergärten und Horten aufgenommen werden – wenn möglich auch früher.

In der Perspektive und rückläufige Infektionszahlen vorausgesetzt, sollten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Branchen, in denen Präsenzarbeit wieder stattfindet, auch Anspruch auf Betreuung haben. Dafür müssen jetzt die nötigen Vorbereitungen getroffen werden. Gerade weil es in diesen schwierigen Wochen Gruppen gibt, die ihre Interessen nicht so lautstark vertreten können wie Andere, ist es unsere besondere Pflicht, für sie einzutreten. Sie brauchen die Sicherheit, dass ihnen schnell geholfen wird. Das erwarten die Familien zu Recht.

Durch die Corona-Pandemie sind diese Familien vor besondere Herausforderungen gestellt. Das betrifft deren soziale wie auch wirtschaftliche Situation. Die Alleinerziehenden sind schon zu normalen Zeiten im besonderen Maße auf Bildungsangebote in Kindertageseinrichtungen und Schule angewiesen. Das wird jetzt noch wichtiger.

Zudem ist das Armutsrisiko bei Alleinerziehenden schon zu normalen Zeiten höher als bei anderen Familien, und sie haben in der Regel ein geringeres Einkommen. Diese Situation verschärft sich nun durch Kurzarbeit oder schlimmstenfalls durch Job-Verlust. Deshalb ist jetzt schnelles Handeln gefragt, um Alleinerziehenden und ihre Kinder zu unterstützen. Hier kann und muss er Sozialstaat unter Beweis stellen, dass er funktioniert und was er vermag.“

Hintergrund:

Nach dem Mikrozensus gab es im Jahr 2018 in Sachsen 125.600 Alleinerziehende. Deren mittleres monatliches Nettoeinkommen lag bei 1.811 Euro, also unter dem sächsischen Durchschnitt von 1.954 Euro. Im Jahr 2018 gab es 48.500 Alleinerziehende mit Kindern unter 10 Jahren, also im Alter von der Krippe bis zur Grundschule. Mit Blick auf die knapp 320.000 Kinder in Krippen, Kindergärten und Horten sowie unter Beachtung der Erwerbtätigkeitsquote von Alleinerziehenden sind circa 11 Prozent Kinder von Alleinerziehenden.

Im Jahr 2018 gab es 48.500 Alleinerziehende mit Kindern unter 10 Jahren, d. h. im Alter von der Krippe bis zur Grundschule. Mit Blick auf die knapp 320.000 Kinder in Krippen, Kindergärten und Horten sowie unter Beachtung der Erwerbtätigkeitsquote von Alleinerziehenden sind circa 11 Prozent Kinder von Alleinerziehenden.

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