Zur kurzfristig getroffenen Vereinbarung der Leipziger Kliniken, Begleitpersonen zu Entbindungen nicht mehr zuzulassen, erklären die Stadträtinnen der Fraktionen Bündnis 90/ Die Grünen und Freibeuter, Nuria Silvestre und Franziska Rudolph: „Mit Bestürzung erfahren wir Stadträte vom Ausschluss der Väter und Begleitpersonen in den Kreißsälen der Leipziger Geburtskliniken. Grund sei die mögliche Einschleppung von Covid-19.“

„Hierbei ignorieren diese Kliniken die Empfehlungen von Weltgesundheitsorganisation und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und achten nicht die Rechtsverordnung des Freistaates Sachsen §3 (2)*.“
*ausgenommen sind Besuche von engsten Angehörigen auf Geburts- … stationen…“

Nuria Silvestre, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: „Wir finden solche Entscheidungen unmenschlich und gefährlich. Hebammen betreuen viele Geburten gleichzeitig, eine vertraute Person kann eine entbindende Mutter sehr unterstützen. Der Ausschluss führt zu einem unnötigen psychologischen und physischen Risiko mit der Möglichkeit schwerwiegender Folgen, z.B. Komplikationen wie Kaiserschnitt, Traumata, etc.“

„Der Ausschluss der Begleitpersonen zu einem so wichtigen Moment im Leben von Gebärdender und Neugeborenen ist vollkommen unverhältnismäßig. Die Schutzmaßnahmen Mund-Nase-Maske und gründliche Händedesinfektion sind ausreichend, um die Klinikmitarbeitenden zielführend vor Infektionen durch die Begleitpersonen der Kreißenden zu schützen.”

Franziska Rudolph erklärt für die Freibeuter-Fraktion: „Das entsetzt mich nicht nur als Mutter, sondern auch als freie Demokratin. Diese Einschränkung ist für junge Familien unnötig und intransparent. Ich vertrete gesundheitsbedingte Maßnahmen, die die Stadt schnell und konsequent umgesetzt hat.

Jetzt wird aber durch den Krisenstab völlig überzogen gehandelt und eine Schutzmaßnahme suggeriert eher Maßlosigkeit! Selbst die Hebammen, die es natürlich zu schützen gilt, sind überrumpelt und werden im Stich gelassen. Ich fordere dringend einen transparenten Diskurs, wo Vernunft und Freiheit im Mittelpunkt steht und nicht dogmatische Gleichmacherei!“

Es gibt Alternativen zu diesem Ausschluss, wie zusätzliche Hygienemaßnahmen, ambulante Geburten, Aufsuchen von Kliniken in anderen Städten.

„Wir fordern von den Leipziger Geburtskliniken, die oben beschriebenen Ausschlüsse für Begleitpersonen sofort rückgängig zu machen und die stationäre Entbindung in Leipzig zu ermöglichen. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen rufen wir die Leipziger*innen auf: Solidarisiert Euch mit werdenden Eltern und schreibt Euren Protest an die Kliniken und unterstützt die Petitionen zur Thematik!” so Nuria Silvestre und Franziska Rudolph unisono.

Ein Spiel auf Zeit: Die neue Leipziger Zeitung zwischen Ausgangsbeschränkung, E-Learning und dem richtigen Umgang mit der auferlegten Stille

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