Der sogenannte „Laufschlauch“ auf der Nordanlage des Sportforums ist gestern symbolisch durch Sportbürgermeister Heiko Rosenthal und DHfK-Präsident Bernd Merbitz freigegeben worden. Das in den vergangenen drei Monaten hergerichtete und überdachte Interim kann ab 1. April gefahrenlos durch die Leichtathleten genutzt werden – bis das geplante moderne Multifunktionsgebäude fertig ist.

„Um den Nachwuchsathleten ein Trainingsinterim zur Verfügung zu stellen, haben wir in Absprache mit dem SC DHfK Leipzig die Funktionstüchtigkeit des ,Alten Laufschlauchs‘ wiederhergestellt“, erläutert Heiko Rosenthal. Das nach jahrelanger Nutzung verschlissene Gebäude war aus Sicherheitsgründen seit dem 15. Juli 2020 gesperrt gewesen. „Gegenüber den Leichtathleten war das damals eine harte Entscheidung – aber der Schutz von Leib und Leben sollte immer an erster Stelle stehen.“

Bernd Merbitz, Präsident des SC DHfK Leipzig: „Die Stadt Leipzig hat in kurzer Zeit in Eigenregie die notwendigen Baumaßnahmen am und im Laufschlauch auf der Nordanlage umgesetzt. Damit können wir zum Glück das Training für unsere Kaderathleten und den Nachwuchs im Leistungssport bis zur Eröffnung der neuen Mehrzweckhalle gewährleisten. Die Sportstadt tut etwas für ihre Sportler und dafür danke ich der Stadt Leipzig und dem Sportausschuss außerordentlich.“

Aufgrund von Sicherheitsanforderungen entstand für insgesamt 160.000 Euro im Ergebnis eine Art „Carport“, mit Fenstern ohne Verglasung und Fluchtlücken in einer Seitenwand. Darüber hinaus wurden das Dach und die Elektrik, einschließlich der Beleuchtung, ertüchtigt.
Für einen modernen Ersatz gibt es schon einen Planungsbeschluss des Stadtrats. Die Nordanlage des Sportforums soll ein modernes Multifunktionsgebäude erhalten, welches den alten „Laufschlauch“ ersetzt.

Die avisierte Sporthalle ermöglicht für den Nachwuchs- und Hochleistungssport in Leipzig hervorragende Bedingungen und verbessert die Voraussetzungen für Leistungsdiagnostik, Trainingsmethodik, Regeneration sowie die Büros und Kabinen für Trainer und Athleten umfassend. Somit wird die Sportschulausbildung sowie das Vereins- sowie Bundesstützpunkttraining erheblich aufgewertet.

Für das Multifunktionsgebäude liegt eine Projektstudie vom 22. Juni 2020 vor. Demnach soll unter anderem der 153 Meter lange Hallenkörper rechtwinklig zur alten Laufhalle, an der Südseite des Leichtathletik-Stadions entstehen. Beide Kopfbauten an den jeweiligen Gebäudeenden müssen auf zwei Etagen errichtet werden, um Funktionsräume auf zwei Ebenen zu ermöglichen und damit Grundfläche einzusparen.

Des Weiteren sieht die Studie unter anderem für den 92 Meter langen Mittelteil der Halle (auf einer Etage) ein vorgezogenes Dach im Außenbereich vor. Dieser langgestreckte Baukörper ist für den Lauf- und Sprungbereich vorgesehen und sollte eine Breite von 12 Metern haben.

Die Projektstudie weist die speziellen Anforderungen an das Objekt aus, woraus sich eine Kosten-schätzung von circa 9,1 Mio. Euro ergibt. Für die Maßnahme sind Fördermittel des Landes und des Bundes in Höhe von etwa zwei Drittel des Gesamtaufwandes zu erwarten. Ein möglicher Baustart ist für die Jahre 2023/2024 vorgesehen.

Mit der Multifunktionshalle wird ein Vorhaben aus dem „Sportprogramm 2024“ umgesetzt und der Umzug der Leichtathletik aus dem früheren Zentralstadion auf die Nordanlage abgeschlossen.

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