Die Ausbildung von acht Suchhunden zur Unterstützung der für die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) notwendigen Kadaversuche verendeter Wildschweine ist abgeschlossen. Gestern erhielten die Hundeführerinnen und –führer der ausgebildeten Hunde ihre Abschlussurkunden und Medaillen.

Die Tiere und ihre Halterinnen und Halter wurden in einem Lehrgang mit 30 Ausbildungstagen auf das Aufspüren von Wildschweinkadavern konditioniert. Sebastian Vogel, Leiter des ASP-Krisenstabs und Staatssekretär im Sozialministerium, übergab heute die Abschlusszertifikate.

Er erklärt: „Ich freue mich, dass wir in Sachsen nun weitere Suchhunde ausgebildet haben, um die Afrikanische Schweinepest besser bekämpfen zu können. Die Tiere sind eine große Hilfe bei der Kadaversuche in unwegsamem Gelände und entlasten unsere Fallwildsuchtrupps. Wir werden diese Kurse in Zusammenarbeit mit den sächsischen Jägern fortsetzen, um weitere Hundegespanne auszubilden. Das nach Fallwild abzusuchende gefährdete Gebiet ist flächenmäßig sehr groß, sodass der Einsatz von weiteren Suchhunden eine große Unterstützung ist.“

„Mit dem Abschluss der Prüfung haben wir die Möglichkeit, den Freistaat bei der Bekämpfung aktiv zu unterstützen,“ ergänzte Hundeführerin Ilka Burkhardt aus Dresden. „Für mich als Jägerin, Hundeführerin, Tier – und Naturschützerin ist diese Arbeit eine große Herausforderung. Wir können mit unseren Hunden einen wertvollen Beitrag zur Seuchenbekämpfung leisten. Die Ausbildung hat Hunde und Führer noch enger zusammengeschweißt. Ich freue mich, dass die Arbeit und der Einsatz der Suchgespanne anerkannt werden.“

Sachsen hat in diesem Sommer Lehrgänge für Kadaversuchhunde ins Leben gerufen. Die Projektträgerschaft für diese Ausbildung wurde dem Jagdgebrauchshundeverband e.V. in Zusammenarbeit mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst übertragen. Von der Bundespolizei konnte der Diensthundelehrwart Andreas Kiefer als Ausbilder gewonnen werden.

In den Lehrgängen werden die Hunde darauf trainiert, tote Wildschweine im Wald zu finden. In einem ersten Teil sollten die Hunde dabei zum Beispiel aus zahlreichen Kisten die verschlossene Kiste erkennen, aus der Wildschweingeruch dringt. Im praktischen Teil der Ausbildung ging es in unterschiedliche Übungsgebiete, unter anderem in die Laußnitzer Heide. Dort waren ebenfalls Wildschweinteile versteckt, die von den Hunden sicher aufgefunden werden mussten.

Weitere Ausbildungsinhalte waren, dass sich der Hund nicht zu weit vom Hundeführer entfernt, dass er sowohl bei Regen, Kälte und Sonne gute Ergebnisse erzielt und dass er auch in unterschiedlichen Geländen erfolgreich arbeitet. Alle Hunde tragen dabei einen GPS-Sender, sodass nach erfolgter Suche das Gebiet nachvollzogen werden kann, in dem gesucht wurde.

Neben dem Zaunbau und einer intensiven Bejagung ist das Auffinden von Wildschweinkadavern ein wichtiges Element, um die Afrikanische Schweinepest zu bekämpfen. Tote Wildschweine stellen starke Infektionsherde dar, über die sich andere Wildschweine immer wieder neu anstecken können. „Deshalb unternehmen wir derzeit große Anstrengungen, die Tiere mit den Suchhunden zu finden und unschädlich zu beseitigen,“ erklärte Vogel das Vorgehen.

Aktuell gibt es in Sachsen mehr als 443 bestätigte ASP-Fälle. Der erste Fall ist Ende Oktober letzten Jahres bestätigt worden. Das gefährdete Gebiet, in dem derzeit Wildschweine mit dem Virus gefunden werden, erstreckt sich aktuell auf große Teile des Landkreises Görlitz und die östlichen Gemeinden des Landkreises Bautzen.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine ansteckende Allgemeinerkrankung der Schweine (Haus- und Wildschweine), die fast immer tödlich verläuft und unheilbar ist. Es gibt keine Möglichkeit, die Schweine durch eine vorbeugende Impfung zu schützen. Die Erkrankung kann direkt von Tier zu Tier oder indirekt über vom Schwein stammende Lebensmittel (Fleisch, Wurst) sowie über kontaminierte Gegenstände (Kleidung, Schuhe, Fahrzeuge) und Futter in andere Gebiete durch den Menschen übertragen werden. Für den Menschen und andere Tierarten ist die ASP nicht ansteckend oder gefährlich.

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar