Die Ortsgruppe Südost des BUND Leipzig kritisiert auch nach der letzten Stadtbezirksbeiratssitzung weiterhin fehlende Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung des Dorfangers Probstheida. Der offene Brief vom 15.03.2024 und eine Kundgebung zum 22.03.2024 an der Kreuzung Russenstraße/Nieritzstraße blieben bisher unbeachtet. Eine Einschätzung des Amtes für Verkehr und Tiefbau in der SBB Sitzung spricht sich für den Erhalt der bestehenden Verkehrsorganisation aus.

„Es ist erschütternd, dass das Amt für Verkehr und Tiefbau (VTA) alle Varianten, die das Wohngebiet im Bereich des Dorfangers nachweislich entlasten würden, verwirft, weil diese zu einer ansteigenden Verkehrsbelastung in den Hauptverkehrsstraßen führen würden“, kommentiert Dr. Juliane Kuhn, Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Südost.

„Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der Ausweichverkehr durch das Wohngebiet und das LSG als unverzichtbar einkalkuliert wird und nur mit diesem auch die UmbaumaĂźnahmen der Prager StraĂźe als realisierbar eingeschätzt werden. Alle von uns als Ortsgruppe vorgeschlagenen MaĂźnahmen zur Verkehrsreduktion und – entschleunigung wurden bisher nicht in die Planung einbezogen. Folglich ist mit weiter wachsender Verkehrsbelastung in den genannten NebenstraĂźen und mit einer dramatischen Zuspitzung der Situation nach dem Umbau der Prager StraĂźe zurechnen“

Der jetzige Umgang mit der Verkehrssituation vor Ort widerspricht deutlich dem Mobilitätskonzept der Stadt Leipzig, welches zum Ziel hat, den motorisierten Individualverkehr zugunsten des ÖPNV, Rad- und Fußverkehrs zu reduzieren.

In der heutigen Zeit der Klima- und Biodiversitätskrise sind gerade in Großstädten innovative Ideen gefragt. Das individuelle Recht auf motorisierten Individualverkehr kann dabei nicht der ausschlaggebende Faktor sein, sondern ist in Einklang zu bringen mit den Interessen der Allgemeinheit und dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen.

Der BUND Leipzig, die Ortsgruppe und die BefĂĽrworter*innen fordern weiterhin folgende MaĂźnahmen:

  • Verkehrsberuhigte Bereiche fĂĽr AnwohnerInnen (ab Eingang Nieritzstr. und Prager Str.) am Dorfanger, Augustinerstr. und Naunhofer Str. (bis Kommandant-Prendel-Allee)
  • MaĂźnahmen zur Verkehrsberuhigung: zB. Poller, Schwellen, Aufpflasterungen, BlumenkĂĽbel, Versätze, Fahrbahnverengungen, Parkbuchten und Bepflanzung
  • fahrbahnbegleitende FuĂźwege etablieren und kennzeichnen
  • Fahrradrouten etablieren und kennzeichnen
  • ein Parkkonzept fĂĽr das gesamte Wohngebiet am Dorfanger (Anwohnerparkplätze, Reduktion des Parkens von MitarbeiterInnen der Heliosklinik und der Stadionbesucher, wechselseitiges Parken entlang der Russenstr. zwischen Prager Str. und StrĂĽmpelstr.)
  • Kreuzung Nieritzstr./Russenstr.: VerjĂĽngung der Nieritzstr. im rechten Winkel zur Russenstr. – dadurch Ăśbersichtlichkeit, Geschwindigkeitsreduktion, Verringerung der versiegelten Fläche und Erweiterung der GrĂĽnfläche
  • Etablierung von FahrradstraĂźen: Russenstr. im gesamten Bereich Dorfanger, gesamte Augustinerstr. und Naunhofer Str. entlang der Lindenallee bis Kommandant-Prendel-Allee
  • Herstellung Verkehrssicherheit Russenstr. /Augustinerstr.: Sperrung des Durchgangsverkehrs fĂĽr MIV in beide Richtungen; frei fĂĽr Radfahrer und FuĂźgänger
  • stationäre Geschwindigkeitskontrollen 

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