In der vergangenen Woche wurde in der 4. Etage des Neuen Rathauses wieder mal eine Ausstellung eröffnet, die die Planentwürfe für ein neues Wohnquartier zeigt, diesmal für das Quartier „Zur Alten Brauerei“ auf dem ehemaligen Gelände der Sternburg-Brauerei in Lützschena Stahmeln. Bis zum 22. März sind die Entwürfe dort zu besichtigen.

Das Anfang der 1990er Jahre stillgelegte Betriebsgelände der Sternburg-Brauerei im Ortsteil Lützschena-Stahmeln soll nachgenutzt und revitalisiert werden. Auf den etwa 51.000 Quadratmetern wird ein attraktives Quartier mit etwa 350 Wohnungen, einer Kindertagesstätte, einem Lebensmittelmarkt und kleinerem Gewerbe geplant.

Das Stadtplanungsamt gemeinsam mit dem Käufer Hillebrand & Partner GmbH haben fünf Planungsbüros beauftragt, ihre Konzepte einzureichen. Der mit 13.000 Euro dotierte Siegerentwurf für das Gebiet zwischen Hallesche Straße, der Straße Zur Alten Brauerei und Bahnstraße stammt von der Arbeitsgemeinschaft Schulz und Schulz Architekten / Bayer Uhrig Architekten / Franz Reschke Landschaftsarchitektur.

Das alte Sternburg-Brauereigelände. Foto: Marko Hofmann
Das alte Sternburg-Brauereigelände. Foto: Marko Hofmann

Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau sagt dazu: „Beispielgebend ist für mich, dass sich der neue Eigentümer eines Großteils der Flächen zu einem konkurrierenden Verfahren entschieden hat und jetzt auch ein mehr als zufriedenstellendes Ergebnis vorliegt. Die ausgesprochen gelungene Verbindung der historischen, ortsbildprägenden Bausubstanz mit einer modernen Ergänzungsbebauung, die Sicherung von Anteilen sozialen Wohnungsbaus und ein überzeugendes Grünkonzept, wird in Lützschena ein attraktives und den Ortsteil belebendes Wohnquartier schaffen.“

Vorgabe war unter anderem, dass Baudenkmäler des Areals behutsam in der Planung berücksichtigt werden. Ein Großteil der auf dem Grundstück verbliebenen Gebäude, Keller und Luftschutzbunker sind solche Kulturdenkmäler. Sie sollen – instandgesetzt und modernisiert – Teil des Gesamtkonzeptes werden. Nach jahrzehntelangem Leerstand und Verfall soll von der Entwicklung des Gebiets auch das Umfeld profitieren.

Wichtig war, dass die Freiräume in dem Areal besonders sorgfältig geplant werden und ökologische Aspekte, wie etwa der Umgang mit Regenwasser, eine tragende Rolle spielen. Zudem sollte ein möglichst breites Spektrum unterschiedlicher, auch gemeinschaftlicher Wohnformen bedacht werden. Ein nachhaltiges Mobilitätskonzept und der sparsame Umgang mit Grund und Boden waren weitere Anforderungen. Die Arbeitsgemeinschaft Schulz und Schulz Architekten / Bayer Uhrig Architekten /Franz Reschke Landschaftsarchitektur überzeugte die Jury schließlich unter anderem mit der Inszenierung der Bestandsgebäude. So soll etwa das denkmalgeschützte Turmhaus im Sinne historischer Planungen baulich erweitert und die eingeschossigen ehemaligen Abfüllhallen in Teilen aufgestockt werden.

Entwurf für das neue Wohngebiet "Zur Alten Brauerei". Visualisierung: Arbeitsgemeinschaft Schulz und Schulz Architekten / Bayer Uhrig Architekten / Franz Reschke Landschaftsarchitektur
Entwurf für das neue Wohngebiet „Zur Alten Brauerei“. Visualisierung: Arbeitsgemeinschaft Schulz und Schulz Architekten / Bayer Uhrig Architekten / Franz Reschke Landschaftsarchitektur

Die eingebundenen Gutachter empfehlen nun eine zeitnahe Überarbeitung des siegreichen Entwurfs in einigen Details. Das Konzept soll dann eine Grundlage für die Entwicklung des Bebauungsplans Nr. 445 sein. Alle Entwürfe sind bis zum 22. März in der vierten Etage des Neuen Rathauses auf der Ausstellungsfläche neben dem Stadtmodell zu sehen.

Termintipp: Am Montag, 25. März, findet um 17:30 Uhr in der Feuerwache Lützschena eine Informationsveranstaltung zu den erzielten Ergebnissen und zum Bebauungsplan „Wohnquartier Zur Alten Brauerei“ statt.

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