Eigentlich hat die Karl-Heine-Straße gerade da, wo sie sich zur Erlebnismeile an der Grenze von Plagwitz und Lindenau entwickelt hat, richtig breite Bürgersteige. Doch davon bleibt nicht viel übrig, wenn es immer mehr Freisitze gibt, gerade jetzt in Corona-Zeiten. Fußgänger müssen auf den Radweg ausweichen, Radfahrer kommen nicht mehr durch. „Der Radweg gehört auf die Straße“, fordert deshalb der Ökolöwe.

Denn: Der Gehweg auf der Karl-Heine-Straße bietet nicht mehr genügend Platz für das kunterbunte Treiben der vielen Fußgänger/-innen, Radfahrer/-innen und für die Freisitze der Cafés und Restaurants. Jetzt ist es an der Zeit, den Straßenraum neu aufzuteilen, fordert der Ökolöwe.

Die Karl-Heine-Straße im Westen von Leipzig ist eine lebendige Straße mit allerlei Cafés, vielen kleinen Geschäften und Galerien. Besonders im Abschnitt zwischen der Zschocherschen Straße und dem Karl-Heine-Kanal (König-Albert-Brücke) tummeln sich an lebendigen Tagen etliche Menschen.

Für Fußgänger/-innen und Radfahrer/-innen entstehen dabei häufig stressige oder bisweilen sogar gefährliche Situationen. Sie müssen sich den begrenzten Raum auf dem Bürgersteig teilen. An manchen Stellen ist der Gehweg zwischen Café-Freisitzen und Radweg schmaler als 1 Meter. Das Ausweichen auf den Radweg ist deshalb für viele Fußgänger/-innen unumgänglich.

Die Haltung des Ökolöwen: „Flaniermeilen mit Cafés, Restaurants und Freisitzen gehören zu einer lebendigen Stadt dazu. Sie schaffen Lebensqualität und sind ein Ort der Begegnung und des Verweilens. Die Karl-Heine-Straße hat mit ihren breiten Gehwegen den Grundcharakter einer solchen Flaniermeile. Doch eine Flaniermeile ohne Platz für Fußgänger/-innen ist keine Flaniermeile!“

In den letzten zehn Jahre hat sich die Karl-Heine-Straße zu einem Hotspot des öffentlichen Lebens im Leipziger Westen entwickelt.

„Jetzt ist es an der Zeit, dieser Entwicklung Rechnung zu tragen“, fordert der Ökolöwe. „Der Straßenraum muss neu aufgeteilt werden. Dafür muss der Fußverkehr als gleichwertige Mobilitätsform anerkannt werden und darf nicht dem Rad- und Kfz-Verkehr untergeordnet werden. 3,5 Meter sollte ein Fußweg breit sein, wenn sich Fußgänger/-innen ungestört begegnen wollen. Handelt es sich, wie bei der Karl-Heine-Straße, um eine hochfrequentierte Geschäftsstraße, so werden Breiten von sechs Metern empfohlen. An vielen Stellen unterschreitet die aktuell nutzbare Gehwegbreite diese empfohlenen Maße deutlich, da in der Vergangenheit ein Radweg auf den Fußweg gesetzt wurde.“

Der Leipziger Ökolöwe schlägt deshalb vor, den Radweg auf die Straße zu verlegen, um den Fußweg ausschließlich den zahlreichen Fußgänger/-innen und den vielen Freisitzen der Cafés und Bars vorzubehalten. Neben den zwei Meter breiten Radfahrstreifen bietet die knapp 12 Meter breite Straße immer noch genügend Platz für zwei weitere Spuren, welche für die Nutzung von Autos und Straßenbahn vorgesehen sind. Die vorhandenen Parkbuchten bleiben bestehen. Das Parken in der zweiten Reihe daneben entfällt.

„Eine schnelle und kostengünstige Umsetzung des Radweges ist möglich. Dafür bedarf es keiner umfassenden Baumaßnahme“, betont der Ökolöwe. „Durch farbliche Markierungen und Beschilderung kann der vorhandene Raum ohne großen Aufwand schnell umgewidmet werden.“

Die Vorteile, die der Ökolöwe sieht:

– Fußgänger/-innen wird ausreichend Raum zugesprochen. Vor allem für Eltern mit Kinderwägen oder Menschen, die auf einen Rollstuhl oder eine Gehhilfe angewiesen sind bietet sich eine entspanntere Situation. Sie müssen sich nicht mehr durch den schmalen Streifen zwischen Caféstühlen und Radweg drängen. Auch Kinder können sich ohne Gefahr auf dem Fußweg bewegen. So ergeben sich keine Konflikte zwischen Radfahrer/-innen und Fußgänger/-innen.

– Auch für Radfahrende bietet sich eine sicherere Situation. Durch die bessere Sichtbarkeit der Radfahrer/-innen auf der Straße werden vor allem an den Kreuzungsbereichen, welche als Gefahrenschwerpunkte gelten, Zusammenstöße vermieden. Es entsteht eine schnelle und sichere Radverbindung aus dem Leipziger Westen.

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