Seit einer Woche sorgen große blaue Rohre im Rosental für Stutzen bei Wanderern, Joggern, Walkern und Radfahrern. Nicht nur, weil sie sich vom Klärwerk kommend über die Brücke über den Elstermühlgraben schlängeln, sondern weil auch ringsum alles abgesperrt ist – nicht nur die Brücke, sondern auch die angrenzenden Waldwege. Und kein Schild verrät, was hier geschieht, warum und wie lange.

Dabei ist es eine der wichtigsten Verbindungen für Radfahrer von der Hans-Driesch-Straße zum Marienweg und ins Rosental. In den Baustellenmeldungen der Stadt taucht das Vorhaben ebenfalls nicht auf, Umleitungen sind keine ausgeschildert. Und wer die Strecke kennt, weiß, dass man hier nur auf ziemlich rumpelige Ausweichmöglichkeiten abgelenkt werden kann.

Eine Nachfrage beim Leipziger Stadtkonzern ergab: Hier bauen die Kommunalen Wasserwerke Leipzig eine zeitweilige Ersatzleitung für einen der wichtigsten Abwassersammler, der von Norden zum Klärwerk führt. Um den Hauptwassersammler in Ordnung bringen zu können, müssen die Abwässer für die Zeit der Inspektion durch diese dicken Rohre abgeleitet werden.

Die Montage der Heberohre soll im September beendet sein. Dann können die Arbeiten am Hauptsammler beginnen, die von den Wasserwerken bis Frühjahr 2021 terminiert sind. So lange schlängeln sich also die blauen Rohre durchs Rosental.

Aber wann werden Brücke und Wege wieder passierbar?

Die Frage ist noch ungeklärt. Wenn es nach den Wasserwerken ginge, könnte die Brücke über den Elstermühlgraben im September wieder für Radfahrer und Fußgänger geöffnet werden. Auch für die Wasserwerke selbst ist das ein wichtiger Zugang aus Richtung Marienweg zum Klärwerk Rosental.

Aber geklärt ist das mit den zuständigen städtischen Verwaltungseinheiten noch nicht, obwohl das Bauwerk stabil ist und das Passieren unter den Rohrleitungen für Fußgänger und Radfahrer eigentlich kein Problem sein dürfte.

Auch Leipziger Wasserwerke schaffen ihr Jahresziel und ärgern sich trotzdem über sparsame Leipziger

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Es gibt 2 Kommentare

Übrigens dieser Kreisverkehr Am Sportforum/Leutzscher Allee dort, ist eine Katastrophe (für Radfahrer und Fußgänger).

Ich stand vor ein paar Tagen da und es war nichts gekennzeichnet, nur abgesperrt… sehr ärgerlich. Ich habe schon mehrfach auch andere Radfahrer dort fluchend umherirren sehen.

Eine ausgeschilderte Umleitung gibt es nicht. Prinzipiell bleibt einem nur, wenn man von Südwesten kommt, nicht vorm SC DHfK-Gebäude links abzubiegen, sondern weiter Richtung Leutzscher Allee zu fahren und hinter dem Elstermühlgraben den kleinen Weg entlang des Elstermühlgrabens nach Nord zu nehmen. An der kleinen Kreuzung, die dann kommt, den zweiten Weg von links (der erste ist auch abgesperrt) oder noch besser den dritten Weg von links (der asphaltierte): dann kommt man direkt auf den Marienweg.

Und von Norden aus ebenso, nur eben anders herum.

Schön ist das nicht, weil man dann den für Radfahrer unübersichtlichen Kreisverkehr am Sportforum abfahren muss (die südliche Radwegführung ist dort sehr unübersichtlich, muss jemand geplant haben, der noch nie mit einem Fahrrad im Verkehr unterwegs war). Und hinterm Elstermühlgraben muss man, zumindest wenn man von Süden/Westen kommt, die Leutzscher Allee irgendwie überqueren, über die man gefühlt Stunden nicht rüber kommt, weil der Autoverkehr dort eher eine nie endende, lärmende und grauenhafte Metallschlange ist, bei der nur selten mal eine Gelegenheit da ist, die Straße zu überqueren (als Radfahrer oder Fußgänger).

Das sind, wenn man von Süden kommt als Radfahrer, gleich zwei Gefahrenstellen, wo es einen erwischen kann.

Vielleicht sollte man die Brücke doch schnellstmöglichst zumindest für Radfahrer und Fußgänger frei geben.

Übrigens gibt es auch am Goerdeler Ring keine Umleitungen für Radfahrer, oder habe ich sie nur nicht gesehen? Wo soll man denn da eigentlich langfahren, wenn man in die Innenstadt will und aus der Pfaffendorfer Straße kommt? Viele fahren nun unerlaubterweise einfach am Naturkundemuseum links über die Pfaffendorfer und dann auf dem Fußweg auf der falschen Straßenseite zu dem provisorischem Weg durch die Baustelle. Aber sinnvoll ist das nicht. Wäre gut, jemand bei der Stadt würde sich hier Gedanken machen. Das ist gefährlich.

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