Am Freitag, 18. November, begannen die Städte Leipzig und Schkeuditz mit einem ersten Maßnahmenabschnitt zur Verlegung des Zschamperts in sein historisches Gewässerbett. Es ist eine der ersten Maßnahmen zur Umsetzung des Projektes „Lebendige Luppe“, mit dem die Nordwestaue wieder Wasser bekommen soll.

Dazu erfolgen zunächst Arbeiten zur Vergrößerung des bestehenden Brückendurchlasses an der B 186 in Schkeuditz. Für die Bauarbeiten, die voraussichtlich bis Dezember 2023 andauern werden, wurde von der Landesdirektion Sachsen ein vorzeitiger Baubeginn bewilligt, teilt das Projekt „Lebendige Luppe“ mit.

Sie sind Voraussetzung für die weitere Revitalisierung des Zschamperts. Ziel ist es, die Durchgängigkeit des Zschamperts nachhaltig zu verbessern und eine naturnahe Gewässerentwicklung in der Aue zu ermöglichen. Während der Baumaßnahme wird es eine Behelfsumfahrung mit Ampellösung geben. Somit bleibt die Befahrbarkeit der Bundesstraße gewährleistet.

Der Zschampert stellt aktuell ein geradliniges und eingetieftes Fließgewässer dar, das nur einen Bruchteil seiner historischen Länge aufweist. Im Rahmen des Projektes Lebendige Luppe soll das auentypische Fließgewässer wieder in sein historisches Gewässerbett zurückverlegt werden.

Der bisher ein Kilometer lange und begradigte Bachabschnitt nördlich des Elster-Saale-Kanals wird zukünftig ab dem Grünen Winkel wieder nach Westen strebend eine Länge von 6,5 Kilometer aufweisen. Auf dieser Strecke wird der Bach naturnah umgestaltet, wodurch natürliche Ausuferungen und damit die Wasserversorgung des Auwalds ermöglicht werden.

An der B 186 in Schkeuditz wird def Brückendurchlass für den Zschampert erweitert. Foto: Kathleen Burkhardt-Medicke
An der B 186 in Schkeuditz wird der Brückendurchlass für den Zschampert erweitert. Foto: Kathleen Burkhardt-Medicke

Das Projekt Lebendige Luppe

Im Rahmen des Projekts Lebendige Luppe arbeiten die Städte Leipzig und Schkeuditz, die Universität Leipzig, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ und der NABU Sachsen gemeinsam an Förderung und Erhaltung auentypischer Biotopstrukturen auf dem Gebiet der Städte Leipzig und Schkeuditz.

Durch die Wiederbelebung ehemaliger Flussläufe und die Beförderung von naturnahen Überflutungsereignissen sollen dem Auwald neue Lebensadern geschenkt, der Wasserhaushalt des Auensystems soll insgesamt verbessert und die biologische Vielfalt in diesem wertvollen Ökosystem gefördert werden.

Die Lebendige Luppe erhält als erstes sächsisches Projekt eine Förderung im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt, das durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit realisiert wird.

Gefördert wird es zudem durch den Naturschutzfonds der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt. Es ist ein Schlüsselprojekt des Grünen Rings Leipzig und des NABU Leipzig und ist seit Mai 2018 offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt“.

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