Seit Frühjahr 2022 ist klar, dass es an der Hans-Beimler-Straße in Möckern eine neue Schule geben wird. Der erste Schritt dazu ist natürlich, hier überhaupt erst einen neuen Bebauungsplan aufzustellen, damit eine Schule geplant werden kann. Das soll jetzt geschehen, beschloss die Dienstberatung am Montag, dem 30. Januar. Um Baurecht für eine neue Grundschule, eine Sporthalle sowie Geschosswohnungsbau in Möckern zu schaffen, hat die Stadtspitze den entsprechenden Bebauungsplan Nr. 449 „Hans-Beimler-Straße“ auf den Weg gebracht.

Weil im Stadtbezirk Nordwest Schulplätze fehlen und in Leipzig zugleich Bedarf an bezahlbarem Wohnraum besteht, wurde das derzeit brachliegende, rund 3,15 Hektar große Areal an der Hans-Beimler-Straße als idealer Standort identifiziert, betont die Verwaltung die Dringlichkeit des Anliegens. Das Gebiet zwischen Kleingartenanlagen, der Fritz-Simonis-Straße sowie der Hans-Beimler-Straße gehört der Stadt und der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB). Die städtische Wohnungsgesellschaft will hier auch mietpreisgebundene Wohnungen im Geschosswohnungsbau errichten.

Als autofreies Wohnquartier konzipiert

Früher standen hier sogar mal Wohnhäuser: Bis Mitte der 2000er Jahre befanden sich fünfgeschossige Plattenbauten auf dem Grundstück, seither wird die Freifläche als kleiner Park genutzt.

Im Jahr 2019 wurden dann erste Varianten der Bebauung für das Gebiet untersucht, die nun Eingang in die Planungen fanden. Für den Neubau der vierzügigen Grundschule konnte in einem Vergabeverfahren ein Siegerentwurf ermittelt werden. Das Grundschulgebäude wie auch die Sporthalle werden an der Hans-Beimler-Straße angeordnet. Im westlichen und nördlichen Teil, überwiegend parallel zur Fritz-Simonis-Straße, formen künftig bis zu fünfgeschossige Wohnungsbauten das Areal. Die U-Formen der Gebäude öffnen sich gen Osten, damit grüne, beruhigte Innenhöfe entstehen.

In den Gebäuderiegeln können perspektivisch bis zu 160 Wohneinheiten entstehen. Das Gebiet wird als autofreies Wohnquartier entwickelt. Der innere Bereich soll somit denen zugutekommen, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Der Kfz-Verkehr wird weitestgehend im Randbereich des Quartiers angeordnet. In einem sogenannten Mobilitätsgeschoss unter der Schulsporthalle werden jedoch rund 40 Kfz-Stellplätze geschaffen. Als Parkdeck hat das Mobilitätsgeschoss den Charakter einer Quartiersgarage.

Das Herzstück: die Schule

Die öffentlichen Nutzungen – für Grundschule und gegebenenfalls eine Kita – bilden die Mitte des Quartiers. Das Areal des Schulstandortes ist insgesamt etwa 1,3 Hektar groß und schließt nach Osten hin mit einer Dreifeldsporthalle ab. Der kompakte Grundschulbau mit den zugehörigen Freiflächen soll künftig mehr als 500 Plätze bieten.

Die Schulhofgestaltung wird dabei den Bedürfnissen der Kinder nach Ruhe, Erholung, Rückzugsmöglichkeiten sowie unterschiedlichen Bewegungs- und Sportmöglichkeiten gerecht werden, so die Stadt. Die öffentlichen Gebäude sollen eine Fassadenbegrünung und gegebenenfalls ein Solardach erhalten.

Wichtige Teile bestehender Grünstrukturen des Gebiets bleiben erhalten, erklärt die Verwaltung. Dies betrifft vorrangig die Baumreihe entlang der Hans-Beimler-Straße und die mehrheitlich am Rand des Areals angeordneten Gehölzgruppen. Teil des Konzeptes ist zudem eine Grünfläche zwischen den beiden westlich angeordneten Wohngebäuden, die den Eingang ins Quartier von der Fritz-Simonis-Straße aus bildet.

Der Grenzbereich zur Kleingartenanlage, beginnend mit dem Spielplatz, wird bis zum gesamten nördlichen Randbereich durch Baum- und Strauchbewuchs geprägt bleiben. Öffentliche Wege unterteilen künftig die verschiedenen Nutzungsbereiche, wobei auch vorhandene Pfade aufgenommen werden.

Der Stadtrat muss natürlich noch über die Vorlage befinden. Auch noch in diesem Jahr soll der Baubeschluss für die Schule erfolgen, sodass 2024 mit dem Schulbau begonnen werden kann.

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