Die Husemannstraße in Neustadt-Neuschönefeld direkt vor der August-Bebel-Schule soll zur verkehrsberuhigten Zone für Fußgängerinnen und Radfahrer werden. Dies helfe insbesondere, die Sicherheit der Schüler der August-Bebel-Schule zu erhöhen, betont die Stadtverwaltung. Die entsprechende Umwidmung der etwa 70 Meter langen Straße zwischen Reclam- und Klasingstraße in einen beschränkt öffentlichen Weg hat die Stadtspitze auf Vorschlag von Baubürgermeister Thomas Dienberg beschlossen.

Die Initiative entstand während des Fußverkehrsrundgangs des Oberbürgermeisters im Oktober des vergangenen Jahres: Weil der Gehweg vor der Schule sehr schmal ist, hatte die Schulleitung mit der AG Schulwegsicherheit der Schule angeregt, den Kfz-Verkehr aus der Husemannstraße herauszunehmen. Derzeit kann der Haupteingang zur Schule aus Sicherheitsgründen nicht als solcher genutzt werden. Die Schülerinnen und Schüler können das Schulgebäude nur über die Kohlgartenstraße betreten.

Auch Autos können Umwege fahren

Die Straßenverkehrsbehörde hat den Vorschlag inzwischen geprüft. Eine Umstufung der Straße ist nur möglich, wenn das öffentliche Wohl überwiegt: Die Husemannstraße hat derzeit und auch in der Prognose keine übergeordnete Bedeutung für den Kfz-Verkehr. Weil nur wenige Autos die Straße nutzen, ist es im Hinblick auf den etwas längeren Weg zumutbar, diese Autos auf die anliegenden Hauptstraßen zu verlagern. Dadurch wird der eigentliche Zugang zur August-Bebel-Schule wieder sicherer.

Weil die Husemannstraße Teil des HauptNetzRad ist, sollen Radfahrerinnen und Radfahrer diese Verbindungsstraße weiterhin unbeschränkt nutzen können.

Vorgesehen ist nun, den umgestuften Bereich abzupollern, damit er nicht weiter von Autos oder Motorrädern befahren wird. Für die Branddirektion ist die Zufahrt auch künftig gewährleistet, ebenso können Bürger die CarSharing-Station weiterhin erreichen: Die Fläche der Husemannstraße, die dafür benötigt wird, bleibt öffentliche Verkehrsfläche. Weil im weiteren Umfeld genügend öffentliche Parkflächen existieren, ist es vertretbar, dass in der Husemannstraße Stellflächen wegfallen.

Umsetzung zum Jahresende

Nach einem formellen Umstufungsverfahren für die Husemannstraße tritt diese Änderung voraussichtlich Ende des Jahres in Kraft. Grundlage hierfür ist § 8 des Sächsischen Straßengesetzes.

Zu den Details informiert der Fußverkehrsverantwortliche der Stadt, Friedemann Goerl, in der nächsten Sitzung des Stadtbezirksbeirates am Mittwoch, 21. Juni, 18 Uhr im Beruflichen Schulzentrum 7 (Außenstelle Neustädter Straße 1).

Darüber hinaus beantwortet er die Fragen der Anwohnerinnen und Anwohner am Freitag, 30. Juni, zwischen 15 und 18 Uhr in der August-Bebel-Schule – und er nimmt mögliche Hinweise und Bedenken auf.

Da sich der Einzugsbereich der August-Bebel-Grundschule auch südlich der Dresdner Straße erstreckt, ist auch da eine wichtige Änderung zur Schulwegsicherheit erforderlich. Dazu entschied der Stadtrat in seiner Mai-Sitzung. Eine Bedarfsampel soll hier die Straßenquerung für die Schulkinder künftig ermöglichen. Eventuell gibt es auch schon in diesem Jahr eine ambulante Ampel, die das möglich macht.

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