Wegen einer Baugrunduntersuchung muss die Marschnerbrücke vom Montag, 9. Oktober, bis Freitag, 20. Oktober, für den Kfz-Verkehr voll gesperrt werden, kündigt das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) an. Autofahrer/-innen werden über die Friedrich-Ebert-Straße umgeleitet, Fußgänger und Radfahrerinnen können jeweils einseitig an der Baustelle im Zentrum-West vorbeigehen beziehungsweise vorbeifahren. Es ist schon eine Vorbereitung auf den Umbau der Käthe-Kollwitz-Straße ab 2025.

Hintergrund der Untersuchungen ist, dass die Marschnerbrücke zwischen Mainzer Straße und Käthe-Kollwitz-Straße im Zuge des komplexen Ausbaus der Käthe-Kollwitz-Straße neu gebaut werden soll, erklärt das VTA.

Das Problem, das vorher zu lösen ist: An der Brücke werden zwei Hauptwasserrohre unter dem Elstermühlgraben durchgeleitet. Da die künftige Querung im Zuge der Marschnerstraße auf Bohrpfählen gegründet werden soll, muss zunächst die Lage der Druckleitungen ermittelt werden. Aufgrund des Alters der Brücke liegen jedoch keine exakten Verlaufspläne vor. Während der Brückensperrung wird daher vor Ort Erde ausgehoben, um den genauen Leitungsverlauf zu lokalisieren.

Die Marschnerbrücke

Die Brücke in der Marschnerstraße hat eigentlich offiziell keinen Namen. Ein Vorgängerbau entstand hier schon Ende des 19. Jahrhunderts. Die aktuelle Brücke stammt aus dem Jahr 1928, nähert sich also auch schon eiligst ihrem 100. Geburtstag.

Dass sie 1928 neu gebaut wurde, hat mit der damaligen Elsterregulierung zu tun. 1922 war das Elsterbecken fertiggestellt worden, sodass die Alte Elster ihre Funktion verlor. Zwischen Schreberbad und Rosental wurde die Alte Elster verfüllt. Der Flussverlauf der Weißen Elster zwischen Palmgartenwehr und Schreberbad wurde nun dem Elstermühlgraben zugeordnet. Und die Brücken über diesen Teil des Elstermühlgrabens wurden bei der Gelegenheit neu gebaut.

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