Immer wieder kracht es an der unübersichtlichen Kreuzung des Martin-Luther-Rings mit Rudolphstraße, Lotterstraße und dem diagonal auftreffenden Radweg. Mal sind e nur Blechschäden, aber immer wieder werden auch Fußgänger und Radfahrer in Mitleidenschaft gezogen. An dieser Chaos-Situation auf der Westseite des Neuen Rathauses muss sich dringend etwas ändern. Das beantragte die CDU-Fraktion im Leipziger Stadtrat.

Wie problematisch diese ungelöste Kreuzungssituation ist, hatte schon im Oktober die SPD-Fraktion abgefragt. Und auch schon zur Antwort bekommen, dass die Planer der Stadt diesen Problempunkt durchaus wahrgenommen haben.

Da sich viele Verkehrsteilnehmer, die an dieser Stelle fast täglich den Ring queren, schon Gedanken gemacht haben, wie die Situation gelöst werden könnte, formulierte auch die CDU-Fraktion gleich mal ganz konkret, wie für sie eine Lösung an der Stelle aussehen könnte: „Der Verbindungsweg zwischen Martin-Luther-Ring und Johanna Park wird als reiner Fußweg ausgeschildert und die Verweilqualität im Park durch Bänke und Papierkörbe verbessert.

Zur Verbesserung der Situation der Radfahrer ist zu prüfen, ob die Rudolphstraße und Manetstraße als Fahrradstraße umgewidmet werden können. Darüber hinaus ist zur Vermeidung der Gefährdung der Radfahrer zu prüfen, ob künftig das Parken nur parallel zur Straße erfolgt. Außerdem ist zu prüfen, ob im Zuge dieser Veränderung die diagonale Querung der Kreuzung Rudolphstr. / Martin-Luther-Ring obsolet wird.

Damit die Radfahrer gleichfalls gut mit der Bedarfsampel an der Friedrich-Ebert-Straße in den Johannapark geleitet werden können, ist zu prüfen, ob die Furt entsprechend erweitert werden kann.“

Das war dann zwar schon sehr konkret, aber ob es die Lösung ist, wird man erst nach genauen Planungen wissen.

Auch wenn Baubürgermeister Thomas Dienberg der grundsätzlichen Analyse der CDU vollauf beipflichtete.

Eine mehr als unbefriedigende Situation

Die hatte den Druck an dieser Stelle deutlich gemacht, als sie formulierte: „Die Situation im Park zwischen Martin-Luther-Ring und Johanna Park ist besonders für Fußgänger, gerade nahe der Grundschule, mehr als unbefriedigend, da diese Verbindung auch als Schnellverbindung für die Radfahrer in den Leipziger Westen intensiv genutzt wird. Eine Aufweitung des Weges oder gar ein separater Fußweg sind aus denkmalpflegerischen Gründen nicht erwartbar.

Die Trennung von Fuß- und Radweg kann allein über die Einbeziehung der Rudolphstraße und Manetstraße erfolgen. Das ist zwar dann nicht mehr die direkte und kürzeste Verbindung, aber durch diese Lösung könnte auch die unüberschaubare und gefährliche Situation an der Ampelkreuzung Rudolphstraße aufgelöst werden.“

Planungsvorlage 2024

Aber wie genau diese ungelöste Verkehrssituation geändert werden kann, werden die Ratsfraktionen wohl erst 2024 erfahren. Eigentlich hatte Dienbergs Dezernat diese Baustelle erst für 2025 in den Planungen vorgesehen. Doch schon die Antwort an die SPD-Fraktion im Oktober hatte ja gezeigt, dass hier schneller gehandelt werden muss. Weshalb CDU-Stadträtin Sabine Heymann eine Planungsvorlage für 2024 forderte und eine bauliche Umsetzung spätestens 2026.

Das stand so noch nicht in der Verwaltungsvorlage, die auch auf die noch offenen Planungsfragen einging.

„Aufgrund der hohen Komplexität des Knoten Martin-Luther-Ring/ Lotterstraße prüft die Verwaltung dessen Gestaltung zur verbesserten Verkehrsabwicklung, insbesondere Verbesserungen in der Steuerung der LSA, dabei wird die Wegebeziehung aus der Lotterstraße in die Rudolphstraße mit in die Prüfung aufgenommen“, heißt es da. „Die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Rudolphstraße/Manetstraße wird geprüft.

Die Verwaltung prüft zudem, inwiefern Rad und Fußgängerfurt an der FSA Friedrich-Ebert-Straße/ Manetstraße getauscht werden können, so dass die Radfurt auf die Seite der Manetstraße gelangt, um ein Queren beider Verkehrsarten möglichst konfliktfrei zu ermöglichen.“

Nur ein Datum für die Umsetzung nannte der Verwaltungsstandpunkt noch nicht, den Sabine Heymann nur zu gern zur Abstimmung stellte. Aber dann mit der protokollarischen Notiz, dass die Planungen schon 2024 vorgestellt werden und 2026 gebaut wird.

Dafür müsste dann freilich, so Dienberg, ein anderes Straßenbauprojekt nach hinten verschoben werden. Darüber will er dann im Bauausschuss informieren.

Das Ergebnis der Abstimmung aber war dann deutlich, denn 55 Ratsmitglieder stimmten dem so ergänzten Verwaltungsstandpunkt zu. Nur einer enthielt sich. 2024 erfahren dann also Stadtrat und Öffentlichkeit, wie dieser Konfliktbereich künftig entschärft werden soll.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar