Leipzig ist eine Stadt der Brücken. Und viele dieser Brücken sind über 100 Jahre alte Eisenbahnbrücken, die jetzt von der Deutschen Bahn auch nach und nach entweder instandgesetzt oder neu gebaut werden müssen. Dazu gehören auch zwei Eisenbahnbrücken in Wahren. Die über 100 Jahre alten Eisenbahnüberführungen über die Linkelstraße und über die Pittlerstraße erreichen das Ende ihrer Nutzungsdauer und müssen durch einen Neubau ersetzt werden, teilt die Deutsche Bahn mit. Schon im Oktober geht es los.
Von Oktober 2025 bis zum 2. Quartal 2027 wird es an beiden Straße deshalb zu Einschränkungen und Lärmbelästigungen durch Bauarbeiten kommen. In der Zeit vom 2. Juli 2026 bis 10. Oktober 2026 wird es durch den Abbruch der alten Bauwerke und den Einschub der neuen Brücke auch zu Nachtarbeiten kommen, über die die Deutsche Bahn dann gesondert informieren will. Die unmittelbar betroffenen Anwohnenden werden postalisch kontaktiert.
Ab Ende Oktober 2025 kommt es an beiden Brücken zu ersten Vegetationsarbeiten, werden Baustelle und Baustraßen eingerichtet und die neuen Brückenelemente in Seitenlage vorgefertigt. Man kann also zuschauen, wie die neuen Brücken entstehen, bevor sie auf die Brückenlager gehoben werden.
Vom 2. Juli bis zum 10. Oktober 2026 werden dann die alten Brücken abgerissen, werden Gründungen und Unterbauten hergestellt und schließlich die neuen Brückenelemente eingeschoben. Anschließend geht es dann an die Wiederherstellung der Gleisanlagen.
Von Oktober 2026 bis zum 2. Quartal 2027 kommt es an noch zu Restarbeiten und zum Wiedereinbau denkmalgeschützter Brückenteile.
Bei den Bauarbeiten kommen unter anderem Radlader, Bagger, LKW und Abbruchwerkzeuge zum Einsatz, meldet die Bahn.

Einschränkungen im Straßenverkehr
Es kommt während der Bauzeit zu einem erhöhtem LKW-Aufkommen zwischen Linkelstraße, Pater-Gordian-Straße und Pittlerstraße, warnt die Deutsche Bahn schon einmal vor.
Während unserer Bauarbeiten kommt es zeitweise zu Sperrungen der Linkelstraße und der Pittlerstraße im Bereich der Eisenbahnüberführungen. Das Umleitungskonzept wird noch in Abstimmung mit der Stadt Leipzig erarbeitet. Es ist vorgesehen, dass eine der beiden Unterführungen jeweils befahrbar bleibt, so die Bahn. Die Umleitungen werden jeweils vor Ort ausgeschildert.
Einschränkungen im Zugverkehr
Und natürlich betreffen die Brückenbauarbeiten auch den Zugverkehr selbst. Das betrifft dann vor allem den Sommer und Frühherbst 2026. In der Zeit vom 2. Juli 2026 bis zum 10. Oktober 2026 muss für den Abbruch der alten Bauwerke und den Einschub der neuen Brücken der Zugverkehr gesperrt werden. Es wird Schienenersatzverkehr eingerichtet, verspricht die Bahn. Immerhin betrifft das auch die S-Bahn-Linie S3 nach Halle.
„Wir setzen alles daran, die von den Bauarbeiten ausgehenden Störungen so gering wie möglich zu halten“, betont die Bahn. „Trotzdem lassen sich Beeinträchtigungen und Veränderungen im Bauablauf nicht gänzlich ausschließen. Dafür bitten wir um Entschuldigung.“
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Es gibt 5 Kommentare
Ganz so optimistisch würde ich selbst bei “guten” Betonbrücken aus Erfahrung nicht gehen, schon gar nicht bei Stahlbetonbrücken. Denn in den Verbund Stahleinlagen zum Beton kann Niemand und kein Verfahren rein gucken oder das belastbar prüfen. Deshalb gibt es die Dilemma mit dem Stahlbetonbrücken. Ob genietet oder geschweißt, Stahlbrücken halten im Durchschnitt 100 und mehr Jare die ausgelegte Belastung aus, sind aber ersteinmal gegenüber Betonbrücken etwas teuerer mit ca. 10-15 %. Beton- und Spannbetonbrücken sind nach Erfahrung für 50-60 Jahre ausgelegt. Dann müssen diese erneuert werden. Damit lägen die Kosten nach 100 Jahren gerechnet eindeutig zu gunsten von Stahlbrücken. Auch deshalb baut die Bahn vorrangig standartisierte Stahlbrücken. Nur in Ausnahmefällen, wie auf Einwirken der Sadt Leipzig durch den Denkmalschutz solche Betonbrücken wie die 3 über die Weiße Elster, Neue Luppe und Nahle, die recht unschön durch die Wind- und Vogelschutzwände in der Gegend stehen. Da hat der Denkmalschutz was gekonnt und es sind Betonbrücken mit einer halbwertigen Lebensdauer.
Da haben Sie ziemlich recht.
Leider ist diese Zeit vorbei, und damalige Brücken sind teils eingeschränkt bezüglich heutiger Verkehrslasten. Geschweißte Stahlbrücken halten auch fast so lange.
Wenn Sie gute Betonbrücken bauen, haben Sie bis zu 100 Jahren Freude dran, müssen aber schon nach 40 Jahren erheblich sanieren.
Sie können das oben aber noch toppen:
Mit Steinbrücken! Die sind quasi unkaputtbar wie Aquädukte, leider nur auch nicht so tragfähig für die heutige Zeit.
Wegen mir auch ein halbes Jahrhundert. Kein Brückenbau, von Ausnahmen abgesehen, hält länger als genietete Stahlbrücken. Leider kann niemand mehr nieten.
Wie kommen Sie denn auf diese seltsame Behauptung von einem Vierteljahrhundert?
Recht wahrscheinlich ist, dass die Brücke einfach nicht mehr wirtschaftlich ertüchtigt werden kann.
Die Brücke ist über 120 Jahre alt.
Damals plante man Brücken für deutlich leichtere Dampfloks und Güterwagen.
Die heutigen Züge mit Achslasten bis 22.5t stellen ganz andere Belastungen dar, und fahren häufiger über diese Bauwerke.
Bei Stahlbrücken sind Mikrorisse, Rost, ermüdete Nieten oder Profile große Probleme, welche teils nur noch begrenzt behoben werden können.
Machen wir uns nichts vor, jegliches Brückenbauwerk, das hier als Ersatz hinkommt, wird nur einen Bruchteil eines Jahrhunderts halten, z.B. ein Viertel. Wieso konnte man die Brücken nicht erneut instandsetzen?