In den nächsten Tagen wird im Waldgebiet Rosental (Revier Leutzsch) eine rund 0,3 Hektar große Fläche für die Pflanzungen von Stieleichen vorbereitet, kündigt das Amt für Stadtgrün und Gewässer an. Damit die neuen Bäume gut wachsen können, werden umgebrochene und abgestorbene Bäume an dieser Stelle beräumt und der Unterstand entfernt. Die neuen Stieleichen werden dann bis zum Frühjahr 2026 gepflanzt.

Die Stieleiche ist die prägende Baumart im Leipziger Auwald. Stieleichen können sehr alt werden, stabilisieren das Ökosystem und fördern den Artenreichtum, indem sie unter anderem vielen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten Lebensraum bieten. Daher wird die heimische Stieleiche im Leipziger Stadt- und Auwald gezielt gefördert. So wird ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt der Hartholzauwälder geleistet, die in ganz Deutschland selten und naturschutzfachlich bedeutend sind.

Umfassende Maßnahmen geplant

Weiterhin erfolgen aktuell im Revier Connewitz in Waldbeständen im Bereich der Pommernstraße sowie zwischen Dösner und Gorbitzer Straße Verjüngungsmaßnahmen. Die betroffenen vier Flächen wurden Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre mit Stieleichen, Bergahornen und der gemeinen Esche aufgeforstet.

Durch die Rußrindenkrankheit beim Bergahorn und das Eschentriebsterben bei der gemeinen Esche kam es zu großen Ausfällen im Baumbestand, so das Amt für Stadtgrün und Gewässer. Die Flächen werden ebenfalls beräumt, verjüngt und wieder aufgeforstet. Auf rund 1,2 Hektar Fläche werden bis Anfang Januar 2026 Stieleichen sowie Vogelkirschen und Wildbirnen gepflanzt.

Appell an Waldbesucher

Zum Schutz vor Wildverbiss werden die Flächen eingezäunt. Waldbesucher werden zum eigenen Schutz gebeten, die Beschilderungen für Absperrungen im Arbeitsbereich unbedingt zu beachten. Für temporäre Einschränkungen bei der Nutzung der angrenzenden Waldwege bittet das Amt für Stadtgrün und Gewässer um Verständnis.

Beide Maßnahmen sind Bestandteil des Forstwirtschaftsplanes 2025, der im August dieses Jahres vom Leipziger Stadtrat beschlossen wurde. Dieser legt die jährlichen Bewirtschaftungsziele und Pflegemaßnahmen im Leipziger Stadtwald fest. Die Bewirtschaftung ist auf den Erhalt und die Entwicklung artenreicher und langlebiger Waldgesellschaften ausgerichtet, die unter den Bedingungen des Klimawandels als stabile Ökosysteme ihre vielfältigen Leistungen erbringen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.

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Keine Kommentare bisher

Es müsste wohl “StadtFORST” heißen. Was hier passiert, ist keine Waldbewirtschaftung, sondern Forstwirtschaft wie man das noch aus DDR-Zeiten kennt. Das Totholz ist ein extrem wichtiger Lebensraum in einem Wald. Wenn man das entfernt, entfernt man den Nachwuchs der Käfer und Insekten, die Nahrung für Vögel etc. pp. Die Bedingungen für die neuen Bäume werden dadurch auch nicht besser, sondern schlechter, weil Totholz auch Schutz bietet und Feuchtigkeit speichert.

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