Seit Mitte April sorgt der Wunsch von RB Leipzig, das Trainingszentrum am Cottaweg in südliche Richtung erweitern zu wollen, für helle Aufregung. Dann wäre nämlich die Kleinmesse in ihrer jetzigen Form in ihrer Existenz bedroht. Sportdezernent Heiko Rosenthal (Linke) bezog am Mittwoch im Stadtrat zu den Plänen Stellung.

Den Rasenballern gehört eine der größten und modernsten Sportanlagen Leipzigs. Trotzdem wird es dem Zweitligisten auf dem weitläufigen Gelände zu eng. Deshalb würde RB Leipzig gerne auf dem Kleinmesse-Gelände einen weiteren Rasenplatz errichten wollen. Aber was würde dann aus der Kleinmesse, einem historisch gewachsenen Volksfest von regionaler Bedeutung, werden? CDU und SPD verlangten in Anfragen Klartext.

“RB Leipzig befindet sich in einem ständigen Dialog mit der Stadtverwaltung”, berichtete Rosenthal am Mittwoch den Stadträten. “Aktuell wird in der Stadtverwaltung die Erweiterung des Trainingsgeländes um einen weiteren Trainingsplatz geprüft.” Weitergehende Baupläne bestünden seitens des Zweitligisten im Moment allerdings nicht. “Eine Verlegung der Kleinmesse ist momentan keine Option für die Verwaltung”, so Rosenthal.

Die beiden Debatten als Audio (1)

 

Hintergrund 1

In einem Pressebericht vom 11.04.2015 bestätigte die Stadtverwaltung, dass RB Leipzig mit einem Erweiterungsinteresse des Trainingsgeländes in südliche Richtung an die Stadt Leipzig herangetreten sei. Es gehe dabei nicht um Bebauung, sondern um Trainingsflächen. Über die Einzelheiten befinde man sich noch in Diskussion.  Eine solche Süderweiterung würde unmittelbar das Kleinmessegelände betreffen und die Aufstellfläche für die Schausteller verringern.

Die Fragen der CDU-Fraktion

Wie ist der aktuelle Stand dieser Gespräche?  Ist in nächster Zeit (1-2 Jahre) mit einer Süderweiterung des Kleinmessegeländes zu rechnen? Wenn ja: welche Lösung soll es dann zur Sicherung des Kleinmessebetriebs geben?

Wie ist der Planungsstand für die mittel- bis langfristige Weiterentwicklung des Geländes von RB Leipzig? Da aufgrund der örtlichen Gegebenheiten in dieser Zeitperspektive mit erheblicher Flächeninanspruchnahme auf dem Kleinmessegelände zu rechnen ist:

Wann würde (falls Doppelnutzung keine Option ist) eine Verlegung des Kleinmessebetriebs unvermeidlich werden? Welche Alternativstandorte sind derzeit in der Prüfung? Wie werden in diese Standortprüfung die Betreiber der Kleinmesse eingebunden, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen?

Die beiden Debatten als Audio (2)

 

Hintergrund 2

In der Presseöffentlichkeit wird derzeit über die zukünftige Nutzung des Kleinmessegeländes durch eine mögliche Erweiterung des Trainingsgeländes von RB Leipzig spekuliert. Das Gelände am Cottaweg wurde vor wenigen Jahren mit einer Summe in Millionenhöhe saniert. Hier finden neben den Kleinmessen im Frühjahr und Herbst auch zahlreiche Gastspiele von Zirkus und Puppentheater, darüber hinaus regelmäßig Antik- und Trödelmärkte statt.

Außerdem ist das Gelände vertraglich als Pkw- und Busparkplatzfläche bei Großereignissen im Stadion vorzuhalten.

Die Fragen der SPD-Fraktion

Welches Dezernat/Amt führt aktuell Gespräche in dieser Angelegenheit? Wann wird der Leipziger Schaustellerverein in diese Gespräche miteinbezogen? Wann soll die Öffentlichkeit von Seiten der Stadt über diese Thematik informiert werden? Welche Gremien des Stadtrates sind/werden in diese Angelegenheit miteinbezogen?

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Es gibt 2 Kommentare

Zu Ihrer Erhellung, werter JG: Von einer mir zufällig bekannten “Quelle” erfahre ich: In Sachen Trainingsgelände ist die Stadtverwaltung ein Chaoshaufen.

Wenn siehe “Hintergrund 1; In einem Pressebericht vom 11.04.2015 bestätigte die Stadtverwaltung, dass RB Leipzig mit einem Erweiterungsinteresse des Trainingsgeländes in südliche Richtung an die Stadt Leipzig herangetreten sei.! sollte doch die Fragen der SPD-Fraktion “Welches Dezernat/Amt führt aktuell Gespräche in dieser Angelegenheit?” leicht zu beantworten sein.
Sind denn die Kommunikationswege in der Stadtverwaltung so porös und klebrig, dass Einzelschritte nicht nachvollziehbar sind.
(oder ist Nachvollziehbarkeit nicht erwünscht)

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