Die kleine Idee hatten wir am 4. August formuliert, als wir รผber die stillschweigende Freigabe des nach zwei Jahren endlich fertigen Peterssteges berichteten. โAber jeder Leipziger wรผnscht sich eigentlich, dass es irgendwo im Kosmos der Stadt eine Seite gรคbe, auf der jederzeit aktuell nachlesbar wรคre, was gerade gebaut wird, was demnรคchst kommt und was fertig istโ, schrieben wir. Und auch in der SPD-Fraktion vermisst man ein so selbstverstรคndliches Informationsangebot. Gibt es denn gar keins?
Am 10. August gab die SPD-Fraktion deshalb eine Anfrage ins Verfahren, die vielleicht schon in der Ratsversammlung am 22. August beantwortet wird. Auch den digitalen Stadtplan auf der Homepage leipzig.de nutzt die Verwaltung nicht, um den Besuchern der Seite eine aktuelle รbersicht รผber die wichtigsten Baustellen zu geben. Beim Aufrufen der Homepage findet man zwar eine Baustellenliste als PDF. Aber dann?
Dann muss man in den ganzen kleinen Links an der Seite suchen und findet dann den kryptischen Link: โUnterwegs in Leipzig: Baustellen, Parken und weitere Verkehrsinformationenโ.
Das Unwichtige knallt dem Leser in die Augen, das Wichtige wird in kleinen Links versteckt. Hier noch irgendwo zwischen โArbeiten in Leipzigโ und โStatistik und Zahlenโ versteckt. So viel Durcheinander zeugt auch vom Durcheinander im Kopf der Leute, die diese Seite so strukturiert haben. Oder von fehlender Zusammenarbeit.
Dresden z. B. hat die aktuellen Baustellen und Straรensperrungen in seinen Themenstadtplan integriert โ dort eben, wo man sie nach aller Logik auch zuerst suchen wรผrde.
Aber in Leipzig lรคuft das zweigleisig. Wer auf den besagten Link klickt, kommt auf eine Unterseite von โUmwelt und Verkehrโ. Und dort findet man dann den Link zu โVerkehrsinformationenโ, wohinter die zweite interaktive Karte auf der Homepage der Stadt steckt.

Und mรถglicherweise so etwas, was sich die SPD-Fraktion wรผnscht.
โLeipzig erlebt seit einiger Zeit einen weiteren Bauboom. An alle Ecken der Stadt wird gebaut, sowohl durch รถffentliche als auch private Bauherren. Die Stadt kommuniziert wรถchentlich die aktuellen Baustellen im Bereich des Verkehrs- und Tiefbauamtes. Auch die regionalen Medien berichten regelmรครig รผber die vielfรคltigen Baumaรnahmenโ, schreibt die Fraktion in ihrer Anfrage.
โViele Bรผrger und Gรคste der Stadt wenden sich hรคufig an die Stadtverwaltung, aber auch an die Fraktionen des Stadtrates, wenn sie Informationen รผber einzelne Baumaรnahmen benรถtigen. Fรผr diese Bรผrger wรคre es sicherlich interessant, wenn sie auf einer digitalen รbersichtskarte im Internet โ z. B. รผber die Stadt-Homepage โ eine รbersicht und eine Erlรคuterung zu den einzelnen Baumaรnahmen erhalten kรถnnten.โ
Die SPD-Fraktion fragt deshalb: โ1.Gibt es รberlegungen, eine solche digitale รbersichtskarte aller Baustellen im Internet einzurichten? 2. Welcher Aufwand โ personell wie finanziell โ wรคre fรผr die Einrichtung und die fortlaufende Pflege eines solchen Informationsmediums notwendig?โ
Bestimmt wird es dann den Verweis auf diese digitale Karte geben, auf der man die kleinen Baustellenschilder auch anklicken kann und bekommt dann noch ein paar Extra-Informationen zu Dauer und Ausmaร der Baustellen.
Nur hinfinden muss man sich erst einmal. Aber das ist ja wie mit den Umleitungen im realen Straรenbild. Man muss die richtige Umleitung nehmen, um in die Nรคhe des gewรผnschten Zieles zu kommen.
Der neue Peterssteg ist nach zwei Jahren Bauzeit endlich freigegeben
Der neue Peterssteg ist nach zwei Jahren Bauzeit endlich freigegeben
So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:
Es gibt 2 Kommentare
#karl: Sorry. Ja. Stimmt. Da hab ich mich hinreiรen lassen. Ich habโs rausgenommen.Wahrscheinlich war ich eh schon ein bisschen verรคrgert รผber die vielen unstrukturierten Websites, die gerade Behรถrden im Land vorhalten. Vielleicht sollte ich mich mal der Logik von Websites widmen. Irgendwann. Wenn mal ein Minรผtchen dafรผr da ist.
โSo viel Durcheinander zeugt auch vom Durcheinander im Kopf der Leute, die diese Seite so strukturiert haben.โ Dieser Satz gehรถrt wohl eher in einen Kommentar und nicht in eine Berichterstattung, die den Anspruch hat, seriรถs zu sein. Finde ich.