Seit April dieses Jahres ist es möglich, über die Homepage des Freistaates Sachsen auf Abfall, beschädigte Spielplätze und ähnliche Probleme in Leipzig hinzuweisen. Aktuell finden sich dort beispielsweise Meldungen zu einem vollen Mülleimer in Grünau, einem herumstehenden Sofa in Lindenau und einem angeketteten Schrott-Fahrrad in Connewitz. Auf Antrag der Linksfraktion hat der Stadtrat am Mittwoch, dem 13. Oktober, beschlossen, den sogenannten Mängelmelder zu verbessern.

Momentan sei es beispielsweise zu kompliziert, den Mängelmelder zu finden, sagte Linken-Stadtrat Oliver Gebhardt. Besser als die derzeitige Variante sei eine klassische Handy-App. Dafür solle sich die Verwaltung einsetzen. Zudem beantragten die Linken, dass sich mindestens drei Fahrzeuge und sechs Beschäftigte bei der Stadtreinigung schneller um die Meldungen kümmern sollen.

In der schriftlichen Begründung des Antrags schrieb die Linke: „Die Ordnung und Sauberkeit einer stetig wachsenden Großstadt ist ein ausschlaggebender Faktor für das Wohlbefinden und die Lebensqualität aller Leipziger/-innen sowie Besucher/-innen. Zudem trägt die Aufrechterhaltung von Ordnung und Sauberkeit maßgeblich zum Sicherheitsgefühl bei und vermeidet Gefahrenpotenziale für Mensch, Tier und Natur.“

Gegenwind erhielt die Linksfraktion im Stadtrat lediglich aus der CDU-Fraktion. Deren Stadtrat Karsten Albrecht bezeichnete den Wunsch der Linken nach einer sauberen Stadt als „begrüßenswert, aber scheinheilig“. Scheinheilig sei der Wunsch, weil es im Süden der Stadt permanent heiße, es müsse „dreckig bleiben“. Was genau er damit meinte und was das mit der Linksfraktion zu tun hat, erläuterte Albrecht nicht.

39 Mitglieder des Stadtrates stimmten für den Antrag, 19 dagegen.

Die Debatte vom 13. Oktober 2021 im Stadtrat

Video: Livestream der Stadt Leipzig

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Es gibt 2 Kommentare

Geht mir auch immer so. Die Sachbearbeiterin saugt sich irgendwas privat aus den Fingern, ohne es mit meinem Anschreiben abzugleichen, und erklärt dann die Angelegenheit einseitig für “erledigt” (was nicht geht – bei einer Erledigung müssen beide Seiten zustimmen).

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