Wenn in Leipzig über das Tanzen gesprochen wird, war zuletzt häufig von der durch Corona und die Maßnahmen bedrohten Clubkultur sowie Freiflächen für Open-Air-Partys die Rede. Diesmal waren Tänze wie Tango und Salsa das Thema im Stadtrat. Am Mittwoch, dem 8. Dezember, beschloss die Ratsversammlung, nach geeigneten Flächen in öffentlichen Grünanlagen zu suchen, welche als Open-Air-Tanzboden verwendet werden können.

Ausgangspunkt war ein Antrag der Grünen-Fraktion. Deren soziokulturelle Sprecherin Anna Kaleri betonte die Bedeutung von Tanzkultur, „um nicht in Einsamkeit, Verbitterung und Dumpfheit abzugleiten“. Gerade in Corona-Zeiten sei das wichtig. Die Grünen hatten deshalb beantragt, dass die Verwaltung gemeinsam mit der Leipziger Tanzszene in der Nähe des Zentrums eine geeignete Fläche suchen soll.Die Verwaltung formulierte einen anderen Vorschlag: Akteur/-innen der Tanzszene sollen Flächen vorschlagen, die dann von der Verwaltung geprüft werden. Sollten Kosten anfallen, um die Fläche nutzen zu können, möchte die Verwaltung prüfen, inwiefern sie dafür aufkommen kann. Die Grünen stellten diese Alternative zur Abstimmung, die mit zehn Gegenstimmen vom Stadtrat angenommen wurde.

Zuvor hatte AfD-Stadtrat Tobias Keller den Grünen-Antrag als „umweltschädigend“ bezeichnet. Außerdem sei er an „Zynismus nicht zu übertreffen“. Keller begründete das damit, dass die Grünen einerseits harte Corona-Maßnahmen und die Einhaltung von Abständen fordern, andererseits aber Tanzformen mit sehr viel Nähe unterstützen möchten.

Zudem hatte die CDU beantragt, dass der Platz vor dem Neuen Rathaus zur Verfügung gestellt wird. Dieser werde sowieso nur „spärlich genutzt“. Thomas Kumbernuß (Die PARTEI) aus der Linksfraktion stellte daraufhin infrage, ob dieser Antrag ernst gemeint sei. Die Fläche sei unter anderem wegen Durchgangsverkehr, Demonstrationen und Stadtrat nicht für das Tanzen geeignet.

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