Die im Markkleeberger Stadtrat mit knapper Mehrheit getroffene Entscheidung, keiner Verlängerung der Stadtbahnlinie 11 von der derzeitigen Endstelle bis zum Markkleeberger See zuzustimmen, wird von der bündnisgrünen Ratsfraktion in Leipzig ausdrücklich bedauert.

Roland Quester, stadtentwicklungs- und verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion: “Diese Entscheidung hat uns sehr überrascht. Wir halten sie sowohl für Markkleeberg selbst, aber auch für die gemeinsame Entwicklung unserer beiden Städte für grundfalsch und appellieren an die politischen Verantwortungsträger im Markkleeberger Stadtrat, diese zu korrigieren. Eine zukunftsfähige lokale Verkehrsinfrastruktur braucht den öffentlichen Nahverkehr als Rückrat. Markkleeberg darf sich glücklich schätzen, die Möglichkeit zu haben, eine Straßenbahnlinie bis an die Strandpromenade ihres Sees führen zu können und so einerseits die touristische Infrastruktur zu stärken und andererseits nicht allen Raum mit Autoverkehr zu verstopfen. Die von den dagegen stimmenden Fraktionsvertretern wiedergegebenen Argumente haben in der Mehrheit mit der Planung überhaupt nichts zu tun.”

Leipzig hat aktuell einen Runden Tisch Verkehr eingerichtet, um den verkehrsbezogenen Stadtentwicklungsplan fortzuschreiben. In diesem Rahmen beschäftigen sich die Leipziger Stadträte auch mit regionalen Verflechtungen, die unter anderem durch Freizeitverkehre immer bestimmender für das Gesamtverkehrsgeschehen in der Stadt und Region werden.

“Die Markkleeberger Entscheidung”, so Roland Quester, “macht exemplarisch deutlich, wie wichtig ein Denken und Planen im regionalen Maßstab geworden ist. Das Thema des Neubaus der B2/95 im Bereich des Agra-Parkes, von dem beide Städte betroffen sind und zudem der Planungsausschuss des Leipziger Stadtrates Markkleeberger Vertreter bereits einmal eingeladen und angehört hat, ist ein weiteres Beispiel dafür. Markkleeberg sollte auch regional und seine Entscheidung überdenken.”

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar