Bevor die Afrikanische Schweinepest auf Deutschland übergriff, hatte Markkleeberg ganz andere Probleme mit Wildschweinen. Sie drangen in den letzten Jahren immer öfter ins Markkleeberger Stadtgebiet vor auf der Suche nach Futter und richteten dabei so einigen Schaden an. Nachdem Vergrämungen allein nichts halfen, appellierte die Stadt an ihre Jäger. Und die Jagd in der Neuen Harth führte augenscheinlich zum Erfolg.

Sogar den Waschbären ging es im Jagdjahr 2020/2021 an den Pelz, wie die Stadt Markkleeberg jetzt meldet. Im Eigenjagdbezirk im Kommunalwald „Neue Harth“ wurden insgesamt 61 Stück Schwarzwild, acht Stück Rehwild und sieben Waschbären erlegt. Das geht aus einem Bericht des Sachsenforstes, Forstbezirk Leipzig, an die Stadt Markkleeberg hervor. Den Bericht erstellt hat Andreas Padberg, Leiter des Forstbezirkes Leipzig.

Demnach wurde die Jagd mehrheitlich in Einzeljagd ausgeübt (58 Stück Schwarzwild, ein Stück Rehwild und sieben Waschbären) beziehungsweise im Rahmen einer durch den Forstbezirk Leipzig durchgeführten revierübergreifenden sogenannten Gesellschaftsjagd, bei der im Streckenanteil Markkleeberg drei Stück Schwarzwild und sieben Stück Rehwild geschossen wurden.

Zusammen mit dem angrenzenden Verwaltungsbezirk „Neue Harth“ des Staatsbetriebes Sachsenforst, Forstbezirk Leipzig, beläuft sich somit die sogenannte Gesamtstrecke des Schwarzwildes auf 127 Tiere, welche durch neun Jäger auf der 393 Hektar großen Fläche erlegt wurden.

„Durch den deutlich erhöhten Abschuss im Eigenjagdbezirk der Stadt Markkleeberg im Vergleich zu den Vorjahren sind die Schäden durch die Wühlaktivitäten des Schwarzwildes spürbar zurückgegangen und nur noch vereinzelt vorhanden“, bilanziert Andreas Padberg. „Auch das Vordringen von Wildschweinrotten in die Bereiche Eulenberg, Zöbigker und Abendsonne ist in den letzten Monaten fast vollständig ausgeblieben.“

Und so kann er das Fazit ziehen: „Durch die erhöhten Abschusszahlen befindet sich die Populationsdichte des Schwarzwildes nun auf einem Niveau, bei dem weniger Schäden zu verzeichnen sind.“

Das Jagdmanagement Kommunalwald war mit dem 1. April 2020 neu vergeben worden, nachdem in Markkleeberg verstärkt Schwarzwild festgestellt worden war. Die Wildschweine kamen über das Gebiet der Neuen Harth in die Große Kreisstadt. Der Kommunalwald selbst ist 188 Hektar groß. Davon sind effektiv 140 Hektar aktiv bejagbar. Die restliche Fläche wird beweidet und kann demnach nur eingeschränkt bejagt werden, teilt die Stadt Markkleeberg mit.

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