Die Zukunft des Störmthaler Kanals und der Kanuparkschleuse ist völlig ungewiss. Inzwischen gibt es auch erste Hinweise, dass sich am schweren Schleusenbauwerk etwas verändert. Aber die Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland, in der Stadt und Landkreis gemeinsam operieren, tut sich auch bei diesem Kanalbauwerk so schwer, wie sie es schon beim Harthkanal getan hat: Man hält an den über 20 Jahre alten Plänen fest, obwohl der labile Untergrund lauter Fragen aufwirft und keiner weiß, wie die Kanalträume noch bezahlt werden sollen.
Die Steuerungsgruppe Leipziger Neuseenland hat sich in ihrer Sitzung am Freitag, 5. Dezember, erneut mit der Situation am Störmthaler Kanal und der Kanuparkschleuse befasst. Anlass sind aktuelle Sicherungsmaßnahmen der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV).
Bei routinemäßigen Messungen am 3. November 2025 wurde am Kompaktbauwerk des Störmthaler Kanals ein Überschreiten des Setzungs-Signalwertes festgestellt. Sachverständige sehen darin Hinweise auf mögliche Veränderungen der Bauwerksstabilität und auf Erosionsprozesse im umliegenden Boden.
Als Sofortmaßnahmen wurden die Messungen ausgeweitet und Schutzvorrichtungen wie BigPacks und Sandsäcke eingesetzt. Die Gefahrenabwehr ist finanziell gesichert.
Offene Finanzierungsfragen und Forderungen der Steuerungsgruppe
Die Finanzierung weiterer Untersuchungen – Voraussetzung für eine fundierte Sanierungsplanung und die spätere Wiederinbetriebnahme – steht noch aus. Ebenso die Entscheidungen der hierfür zuständigen Gremien, insbesondere des Steuerungs- und Budgetausschusses sowie des Regionalen Sanierungsbeirates.
Vor diesem Hintergrund fordert die Steuerungsgruppe, dass in den Untersuchungen zwingend eine belastbare Ermittlung des zu erwartenden Kostenrahmens enthalten sein muss.
Zudem bekräftigten die Mitglieder ihre Position, dass sowohl die Sanierung als auch die Wiederinbetriebnahme des Störmthaler Kanals ausschließlich im Rahmen der bergrechtlich geregelten Grundsanierung zu erfolgen haben.
Ein Einsatz zusätzlicher Landesmittel zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards wird ausdrücklich abgelehnt.
Und da wird es jetzt kompliziert. Den gleichzeitig hält die Steuerungsgruppe an einer Wiederinbetriebnahme der Kanuparkschleuse fest.
„Eine transparente Planung, klare Verantwortlichkeiten und verbindliche Zeitachsen sind entscheidend für das Vertrauen der Region und für die künftige Nutzung des Leipziger Neuseenlands. Unser vorrangiges Ziel bleibt eine sichere, nachhaltige und zugleich zügige Wiederinbetriebnahme des Störmthaler Kanals und der Kanuparkschleuse“, erklärt Henry Graichen, Sprecher der Steuerungsgruppe und Landrat des Landkreises Leipzig.
Und auch Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal tut so, als müsse man einfach nur die Wiederinbetriebnahme fordern, dann wird schon irgendwer die Gelder bereitstellen: „Die Botschaft ist eindeutig: Der Kanal soll wieder für Fahrgastschifffahrt, Kanufahrer, Freizeitnutzer und Sportvereine geöffnet werden. Deshalb ist es entscheidend, dass die Bauwerke sicher und nachhaltig instandgesetzt werden. Wir erwarten, dass die Sanierung sorgfältig, aber zugleich zügig umgesetzt wird.“
Es ist noch völlig unklar, ob die Kanuparkschleuse wieder in Gang gesetzt werden kann und was eine Sanierung kosten wird. Die LMBV hatte dazu angekündigt: „Parallel läuft die Arbeit an der Machbarkeitsstudie weiter. Sie soll darstellen, ob und mit welchem Aufwand der Störmthaler Kanal und die Schleuse saniert werden können, mit dem Ziel, die Schiffbarkeit wiederherzustellen. Die Ergebnisse werden im 1. Halbjahr 2026 vorliegen.“
Früher wird man nicht wissen, was eine Sanierung tatsächlich kostet oder ob man ganz andere Lösungen für die Verbindung vom Störmthaler See zum Markkleeberge See finden muss.
Empfohlen auf LZ
So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

















Keine Kommentare bisher