RB Leipzig ist mit einem 3:1 bei Viertligist Viktoria Köln in die 2. Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Entscheidung fiel erst in der Nachspielzeit. In der ersten Halbzeit war der Außenseiter nach einer grandiosen Aktion des Ex-Leipzigers Koronkiewicz sogar in Führung gegangen. Doch Poulsen, Forsberg und Augustin drehten die Partie im zweiten Abschnitt.

Ausgangslage: Nach vier Qualifikationsspielen für die Europa League begann für RB Leipzig mit der Erstrundenpartie im DFB-Pokal bei Viktoria Köln auch die Saison in den nationalen Wettbewerben. Bislang fiel die Pokalbilanz für die Leipziger mau aus. So war in den vergangenen beiden Jahren bereits in der ersten beziehungsweise zweiten Runde gegen Dynamo Dresden beziehungsweise Bayern München Schluss.

Gegner: Der derzeit drittbeste Club aus Köln bemüht sich seit Jahren um den Aufstieg in den Profifußball, hängt jedoch in der Regionalliga West fest. In den vergangenen fünf Jahren wurde Viktoria immer mindestens Vierter. In der Saison 2016/17 feierte Köln sogar die Regionalligameisterschaft, scheiterte jedoch in der Relegation. In der Startaufstellung tauchten mit Willers und Koronkiewicz zwei ehemalige Leipziger auf. Ausgerechnet Willers war es, der in der Regionalliga-Relegation vor fünf Jahren entscheidenden Anteil am Aufstieg der Rasenballer hatte – mit einem Eigentor als Spieler des damaligen Gegners Lotte.

Aufstellung: RBL-Cheftrainer Ralf Rangnick musste auf Werner, Sabitzer und Halstenberg verzichten. Es spielten: Gulacsi – Laimer, Mukiele, Upamecano, Klostermann – Ilsanker, Demme – Forsberg, Bruma – Augustin, Poulsen.

1. Halbzeit: In den ersten Minuten gelang es den Gästen noch, sich am Strafraum des Regionalligisten festzusetzen. Doch nach etwa zehn Minuten kamen die Rasenballer dem gegnerischen Tor nicht mehr nahe. Köln verteidigte gut und früh; jagte häufig schon in der Leipziger Hälfte den Ball. Abgesehen von einem deutlich über das Tor gezogenen Schuss von Bruma kurz vor der Pause kam RBL zu keiner Chance.

Anders die Kölner: Bereits der Seitfallzieher von Backszat nach einer Flanke konnte sich sehen lassen. Doch Koronkiewicz setzte in der 39. Minute noch einen drauf. Tief in der eigenen Hälfte startete der Rechtsaußen einen Konterlauf, zog mit einem Trick an Upamecano vorbei, flankte flach vors Tor und fand dort Golley, der das 1:0 für den Außenseiter erzielen konnte.

Die RBL-Fans feierten den Auftakt zur zehnten Saison der Vereinsgeschichte. Foto: GEPA Pictures
Die RBL-Fans feierten den Auftakt zur zehnten Saison der Vereinsgeschichte. Foto: GEPA Pictures

2. Halbzeit: Für 30 Minuten war es ein Spiel auf ein Tor: das der Kölner. Die Rasenballer drückten von der ersten Sekunde aufs Tempo und kamen durch Augustin und Demme gleich in den ersten beiden Minuten zu Schüssen aufs Tor, die Patzler parieren musste. In der Mitte der zweiten Halbzeit drehte RBL das Spiel: Erst brachte Poulsen den Ball nach einem Durcheinander mit Glück hinter die Linie (60.), dann nahm Forsberg einen Abpraller aus kurzer Distanz direkt und hämmerte den Ball an vier Gegenspielern vorbei zum 2:1 ins Tor (69.).

Eine Viertelstunde vor Schluss konnte Viktoria wieder Hoffnung schöpfen. Nach einer Notbremse sah der zur Pause eingewechselte Saracchi die Rote Karte. Nun drückten die Kölner auf den Ausgleich, den sie in der Nachspielzeit vielleicht sogar hätten erzielen können, wenn sie einen Elfmeter erhalten hätten. Stattdessen entschied Augustin mit einem erfolgreichen Sololauf die Partie in der 93. Minute.

Ausblick: Für RB Leipzig stehen im August noch drei wichtige Spiele auf dem Programm: die beiden Partien gegen Luhansk am nächsten und übernächsten Donnerstag, die über den Einzug in die Gruppenphase der Europa League entscheiden, und der Bundesligaauftakt bei Borussia Dortmund am kommenden Sonntag.

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