Am Anfang standen ein wichtiger Fördermitteltopf und ein Antrag der SPD-Fraktion, die im Sommer 2019 beantragte, die Stadt solle nicht nur das Jubiläum „100 Jahre Alfred-Kunze-Sportpark“ würdigen, sondern auch einen Masterplan vorlegen, der beschreibt, „wie der Alfred-Kunze-Sportpark in einen verpachtungsfähigen Zustand versetzt wird, um auf dieser Grundlage einen Pachtvertrag auszuhandeln.“ Kaum ein Jahr später gibt es die erste Erfolgsnachricht: den nächsten Förderbescheid.

„Der Förderbescheid für die Sanierung des Alfred-Kunze-Sportparks (AKS) aus Mitteln des Bundesprogramms ,Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur‘ liegt vor“, meldete das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport am Dienstag, 18. August, nachdem es schon im Vorjahr Fördergeld für die Instandsetzung der technischen Infrastruktur gab.

„Für den 4 Millionen Euro teuren Ersatzneubau des vollverschlissenen Funktionsgebäudes einschließlich der zugehörigen Medienanschlüsse erhält die Stadt Leipzig 1,8 Millionen Euro“, konkretisierte Sportbürgermeister Heiko Rosenthal.

„Bis 2023 soll der Abriss des alten Funktionsgebäudes erfolgen und ein Ersatzneubau eines zweistöckigen Gebäudes mit 900 Quadratmetern Nutzfläche, also 400 mehr als bisher, entstehen. Statt bisher 120 können dann 250 Spielerinnen und Spieler das Gebäude nutzen.“

Der nächste Schritt sei nun der Planungsbeschluss im Stadtrat.

Die Maßnahme im Alfred-Kunze-Sportpark war schon Ende 2018 in einem Stadtratsbeschluss für die Bewerbung Leipzigs um diese Bundesfördermittel ausgewählt worden. Es soll die Initialzündung für weitere Aufwertungen gemäß des Entwicklungskonzeptes AKS 2040 sein. Das Entwicklungskonzept AKS 2040 entstand dann nach dem SPD-Antrag.

Wie bereits Mitte März informiert wurde, soll der marode Alfred-Kunze-Sportpark (AKS) eine neue Perspektive für die Zukunft erhalten, so das Sportdezernat. Dies ging damals aus der Sitzung der Verwaltungsspitze hervor. In Abstimmung mit dem Hauptnutzer BSG Chemie Leipzig e. V. wurde ein Entwicklungskonzept bis zum Jahr 2040 aufgestellt.

Kurz- und mittelfristig geht es bis zum Jahr 2023 um die Erneuerung der Erschließung des AKS mit Wasser und Abwasser, Mediensanierungen zur Entwässerung der Spielfelder, um neue Flutlichtanlagen, Lärmschutzmaßnahmen sowie die Modernisierung und Neuverlegung von Versorgungsleitungen (Wasser, Strom, Gas, Telekommunikation, Sicherheitstechnik) für Gebäude. Zudem sollen schrittweise die für den Spielbetrieb notwendigen baulichen Abschirmmaßnahmen an den Zuschauerbereichen errichtet werden, um das Spitzenlärmkriterium zu gewährleisten.

Der SPD-Antrag hat die Ausarbeitung dieses Masterplan befeuert.

In der Informationsvorlage der Stadt wurde dann im Frühjahr auch konkretisiert, was zwingend getan werden muss, um die Anlage wieder betriebssicher zu machen. Mit den technischen Leitungen ging es los: „Der Leitungsbestand aller Medien (Trinkwasser / Abwasser / Regenwasser / Gas / Elektro: Hoch- u. Niederspannung) muss zwingend erneuert werden. Sämtliche Versorgungsleitungen über und unter der Erde sind verschlissen. Der Stadt sind bereits Schäden durch erhebliche Wasserverluste in der Folge von unterirdischen Rohrbrüchen entstanden.

Elektrische Leitungen reichen in Bezug auf die erforderlichen Kapazitäten und Sicherheitsvorschriften nicht mehr aus. Die Maßnahme soll für den Abschnitt von den Anschlussstellen bis zum Ersatzneubau für das Funktionsgebäude über das Bundesprogramm 2019-2023 realisiert werden. Den übrigen Teil wird die Stadt Leipzig später mit eigenen Mitteln vervollständigen.“

Und im zweiten Schritt: „Das einstöckige Gebäude wurde 1970 errichtet, hat eine Grundfläche von 500 m² und ist nicht mehr nutzbar. Sämtliche Leitungen sind verschlissen, der Brandschutz ist nicht mehr gewährleistet. Es kam bereits zu Schimmelbildungen in den Sanitärräumen sowie zum Legionellenbefall im Wasser, was zur Sperrung der sanitären Einrichtungen geführt hat. Die Funktionen übernehmen derzeit nebenan aufgestellte Mietcontainer.

Die Betreibung des AKS erfordert dringend ein intaktes Funktionsgebäude. Aufgrund der steigenden Mitgliederzahlen werden mehr Sanitär- und Umkleideräume benötigt. Deshalb ist kurzfristig ein Ersatzneubau mit mehr Nutzfläche zu errichten (doppelstöckige Bauweise). Diese Maßnahme soll über das Bundesprogramm 2019–2023 realisiert werden.“

Es ist geradezu eine Kur für die 100-jährige Anlage, die jetzt endlich beginnt: „Die beiden Bauvorhaben symbolisieren den Beginn der im ,Entwicklungskonzept AKS 2040‘ abgestimmten 15 großen Modernisierungsmaßnahmen im Zeitraum von 2019 bis 2040. Insbesondere für diese beiden Großvorhaben benötigt die Stadt Leipzig uneingeschränkte Bau- und Handlungsfreiheit, sodass bis Ende 2023 eine Verpachtung ausgeschlossen ist.

Ausgenommen davon ist das Großspielfeld/Tenne im Norden der Sportstätte. Dieses wird an den BSG Chemie Leipzig e. V. verpachtet. Der Verein wird dadurch legitimiert, Fördermittel für den Umbau der zurzeit nicht mehr nutzbaren Sportfläche in einen Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage beim Freistaat Sachsen und bei der Stadt Leipzig zu beantragen. Dies soll ebenfalls noch in den Jahren 2019–2023 realisiert werden.“

Erst nach der geplanten Fertigstellung des neuen Funktionsgebäudes Ende 2023 liegen aus Sicht der Verwaltung die Voraussetzungen für eine Verpachtung der gesamten Sportplatzanlage an die BSG Chemie Leipzig e. V. vor.

Update, Pressemitteilung der SPD-Fraktion

Förderbescheid ebnet Weg zur Sanierung des Alfred-Kunze-Sportparks

Mit großer Freude hat Christopher Zenker, SPD-Fraktionschef und Vorsitzender des Sportausschusses, die heutige Information zum Förderbescheid über Mittel aus dem Bundesprogramm Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur für die Sanierung des Alfred-Kunze-Sportparks (AKS) vernommen.

„Endlich liegt der Fördermittelbescheid vor. Mit den insgesamt 4 Millionen Euro, davon 1,8 Millionen Euro Bundesmittel, kann endlich das verschlissene Funktionsgebäude inkl. der technischen Infrastruktur ersetzt werden. Dass mit den Mitteln nicht nur die technische Infrastruktur, wie ursprünglich geplant, erneuert wird, ist ein enormer Gewinn“, erklärt Christopher Zenker.

Zenker weiter: „Der Förderbescheid ist nach dem städtischen Entwicklungskonzept ein weiteres tolles Geburtstagsgeschenk zum 100-jährigen Bestehen des Alfred-Kunze-Sportparks. Endlich gibt es etwas Greifbares zur weiteren Entwicklung des Geländes. Bereits seit Längerem setzen sich meine Fraktion und auch der Sportausschuss dafür ein, dass der Alfred-Kunze-Sportpark in einen verpachtbaren Zustand versetzt wird, um diese Kernsportanlage dann auch an den Hauptnutzer, die BSG Chemie Leipzig, zu übergeben. Zuletzt hatten wir im Herbst vergangenen Jahres das Thema aufs Tableau gehoben, indem wir einen entsprechenden Maßnahmenplan gefordert haben und uns im Rat damit durchsetzen konnten.“

Ohne die von SPD und Linken im Doppelhaushalt 2017/18 beantragten Mittel für den Alfred-Kunze-Sportpark wäre es Ende 2018 nicht möglich gewesen, dass sich die Stadt Leipzig im Stadtratsbeschluss um Mittel aus dem Bundesprogramm bewirbt, denn für dieses waren Vorplanungen möglich, die mit den beantragten Mitteln bis Ende 2018 abgeschlossen waren.

„Die jetzt vorliegende Förderung aus dem Bundesprogramm ist hoffentlich die Initialzündung für weitere Aufwertungen gemäß des Entwicklungskonzeptes AKS 2040. Dazu gehört zum Beispiel die Errichtung von mindestens einem Kunstrasenplatz. Es freut mich außerordentlich, dass nach der geplanten Fertigstellung des neuen Funktionsgebäudes Ende 2023 die Voraussetzungen für eine Verpachtung der Sportplatzanlage an die BSG Chemie Leipzig e. V. vorliegen“, erklärt Zenker abschließend.

Update, Wortmeldung der SPD-Bundestagsabgeordneten Daniela Kolbe

Alfred-Kunze-Sportpark wird mit 1,8 Mio. Euro vom Bund gefördert

Der Alfred-Kunze-Sportpark, Spielstätte des Leipziger Traditionsclubs BSG Chemie Leipzig, wird mit 1,8 Mio. Euro aus Bundesmitteln gefördert.

„Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist die Sanierung des AKS durch ein passendes Bundesprogramm nach vorne zu bringen“, so die Leipziger Bundestagsabgeordnete Daniela Kolbe (SPD). „Ich bin glücklich, dass sich die Bemühungen ausgezahlt haben und der Förderbescheid nun vorliegt“, so Kolbe weiter.

Die Kosten für den Ersatzneubau des Funktionsgebäudes im Alfred-Kunze-Sportpark belaufen sich auf vier Mio. Euro. Davon übernimmt der Bund im Zuge des Programms „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ beachtliche 1,8 Mio. Euro. Die Fertigstellung des neuen Funktionsgebäudes ist für 2023 geplant.

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