Nach drei ziemlich deftigen Packungen gegen die Spitzenteams der 2. Bundesliga, konnten die Handballerinnen des HC Leipzig am Sonntag endlich ihren zweiten Saisonsieg feiern. Gegen Werder Bremen gelang ein am Ende deutlicher 33:24 (16:15)-Erfolg. Allerdings brauchten die jungen Leipzigerinnen ganze 40 Minuten, um richtig aufzudrehen.

Beim mannschaftlichen Siegesjubel nach der Schlusssirene brach sich die Freude und Erleichterung bei Pauline Uhlmann ganz besonders intensiv Bahn. “Das kann man nicht in Worte fassen!”, strahlte die 19-Jährige beim anschließenden Interview mit der L-IZ. “Ich freue mich so sehr, dass wir endlich Fuß gefasst haben und die nächsten zwei Punkte holen konnten.”

Die rechte Flügelflitzerin hatte in den zurückliegenden 60 Spielminuten acht Tore erzielt und war damit die erfolgreichste Werferin der Partie. So richtig in die Gänge kam ihr Team in der ersten Halbzeit aber noch nicht. Gegen Bremen, das bisher ebenfalls nur einen Sieg eingesammelt hatte, ging es zunächst relativ torarm los. Nach zehn Minuten stand eine 4:3-Führung für den HCL zu Buche.

Julia Weise (HCL) wird hier von der Bremerin Lena Thomas abgedrängt. Foto: Jan Kaefer
Julia Weise (HCL) wird hier von der Bremerin Lena Thomas abgedrängt. Foto: Jan Kaefer

Als die Gastgeberinnen nach exakt 14 Spielminuten beim 7:4 erstmals mit drei Toren führten, schien der Nachmittag die erhoffte Richtung einzuschlagen. Bis zum 12:9 (22.) hielt sich dieser Eindruck. Dann aber kassierten die Blau-Gelben zwei Doppelschläge und plötzlich war beim 14:14 (28.) alles wieder offen. Immerhin gelang es, wenigstens mit einer knappen 16:15-Führung in die Kabinen zu gehen.

“Gegen Ende der ersten Halbzeit haben wir in der Abwehr nachgelassen, da ist Bremen immer wieder durchgebrochen.”, bemängelte auch Uhlmann. “Aber in der zweiten Halbzeit haben wir uns gesteigert, haben unsere Chancen besser nutzen können und es am Ende nach Hause gefahren.”

Mit diesem Siebenmeter-Heber ließ Pauline Uhlmann (HCL) der Bremer Torhüterin Marie Andresen keine Chance. Foto: Jan Kaefer
Mit diesem Siebenmeter-Heber ließ Pauline Uhlmann (HCL) der Bremer Torhüterin Marie Andresen keine Chance. Foto: Jan Kaefer

Doch die angesprochene Steigerung ließ nach Wiederbeginn noch etwas auf sich warten. Denn zunächst hatte Bremen die Nase vorn, ging in der 35. Minute sogar mit 18:19 in Führung. Es war die erste grün-weiße Führung nach dem anfänglichen 0:1. Diesen knappen Vorsprung verteidigten sie bis zum 20:21 (39.). Und dann endlich legte Leipzig los.

Mit fünf Toren in Folge – davon dreimal Pauline Uhlmann – wendete der HCL das Blatt, führte nun 25:21 (47.), war jetzt voll im Spiel drin und holte wenig später zum endgültigen K.O.-Schlag aus. Gleich siebenmal (!) hintereinander traf nun Leipzig (33:23/ 59.). Dabei durfte sich Jaqueline Hummel über einen lupenreinen Hattrick freuen.

Die letzten drei HCL-Tore der Partie gingen auf das Konto von Jaqueline Hummel. Foto: Jan Kaefer
Die letzten drei HCL-Tore der Partie gingen auf das Konto von Jaqueline Hummel. Foto: Jan Kaefer

Bremen wurde am Ende mit 33:24 sicherlich unter Wert geschlagen, doch der konditionellen Stärke der Leipzigerinnen und deren Tempospiel hatten sie im letzten Drittel der Partie nicht mehr viel entgegenzusetzen. “Wir haben in der Vorbereitung läuferisch viel gemacht und diese Woche auch sehr viel Tempospiel trainiert. Ich finde, das haben wir am Ende sehr gut umsetzen können.”, war schließlich auch Pauline Uhlmann zufrieden.

Kommenden Samstag (26.10./ 19 Uhr) muss sie und ihr HCL nun in Berlin bei den Füchsen ran. Die haben bisher vier ihrer fünf Spiele gewinnen können und stehen aktuell auf dem 4. Platz der 2. Liga. “Vielleicht klappt es nächste Woche in Berlin, dass wir noch mal zwei Punkte holen können. Wir sind gespannt.”, ist Uhlmann optimistisch.

Alle Infos zur 2. Frauen-Bundesliga:
http://www.hbf-info.de/o.red.r/spielplanhbf2.php

Endlich wieder ein blau-gelber Siegesjubel. Foto: Jan Kaefer
Endlich wieder ein blau-gelber Siegesjubel. Foto: Jan Kaefer

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