Die Kirsche auf die Torte gabs erst ganz zum Schluss. Denn im letzten Wettkampf des fünfstündigen LAZ-Meetings kribbelte am Mittwochabend noch einmal richtig Spannung durch das Leichtathletik-Stadion auf der Nordanlage. Hier hatte Jakob Rödel (SC DHfK) über 3.000 Meter Hindernis ein großes Ziel vor Augen – er wollte zum Saisonauftakt die DLV-Norm für die U20-Europameisterschaft knacken.

Siebeneinhalb Stadionrunden musste er für dieses Vorhaben in einer Zeit von unter 9:06 Minuten absolvieren – hinweg über Hindernisse und Wassergraben. Als Zugmaschine hatte der 17-Jährige seinen zwei Jahre älteren Teamkollegen Paul Walochny an der Seite, wie Rödel ebenfalls ein Nachwuchs-Bundeskader der Leipziger.

Unter den aufmerksamen Blicken von Trainer Niklas Cervinka starteten die Athleten kurz nach 20 Uhr zur Jagd auf die schnelle Zeit. Die lange Distanz ist für Rödel auch noch eine zusätzliche Herausforderung, war er doch bisher „nur“ über 2.000 Meter Hindernis unterwegs. Dabei feierte er im vergangenen Jahr seinen bisher größten Erfolg: Bronze bei der U18-EM!

Jakob Rödel (166, SC DHfK Leipzig) über 3.000m Hindernis auf dem Weg zur U20-EM. Foto: Jan Kaefer

Europäisch soll es für das Leipziger Talent nun eine Altersklasse höher im finnischen Tampere wieder werden. Die vorgegebene Normzeit für die U20-EM hatte er am Ende seines abendlichen Rennens auf der heimischen Nordanlage locker in der Tasche. Als Jakob Rödel die Ziellinie überquerte, standen 8:55,01 Minuten auf der Uhr, also fast 11 Sekunden schneller als die Norm. Das sorgte zum Tagesausklang für viele glückliche Gesichter.

Diese hatte es natürlich durchaus auch bei den ein oder anderen Wettkämpfen des LAZ-Meetings gegeben. Rund 260 Athletinnen und Athleten aus 41 Vereinen und sechs Bundesländern hatten dabei in zahlreichen Lauf- und technischen Disziplinen ihr Bestes gegeben.

Blick in das Leichtathletik-Stadion auf der Nordanlage im Sportforum Leipzig. Foto: Jan Kaefer

Neben einigen geknackten Normen Leipziger Sportlerinnen und Sportler für die U20-DM, erfüllte die schnelle Frauenstaffel des SC DHfK auch direkt die zeitlichen Anforderungen für die diesjährigen Deutschen Meisterschaften in Dresden. In der Besetzung Sarah Hermsdorf, Joelina Miltschus, Luzi Schmidt und Charlotte Riedel umrundeten die 4×100 Meter-Sprinterinnen das heimische Areal dabei in einer Zeit von 46,53 Sekunden.

Leipzigs zurzeit schnellste Frau konnte beim leichtathletischen Heimspiel leider noch nicht eingreifen. SC DHfK-Eigengewächs Sherin Kimuanga hält eine Bestzeit von 11,49 Sekunden über 100 Meter. Bei der U20-Hallen-DM im Februar hatte sich die 18-Jährige mit gleich drei Titeln krönen können. Durch eine danach folgende Verletzungspause hat die Athletin von Coach Knut Iwan aktuell noch etwas Trainingsrückstand wettzumachen.

DM-Norm erfüllt. Die 4x100m Staffel der SC DHfK-Frauen (von links): Sarah Hermsdorf (128), Charlotte Riedel (164), Joelina Sophie Miltschus (155), Luzi Schmidt (175). Foto: Jan Kaefer

Ein nächster Leichtathletik-Leckerbissen auf Leipziger Geläuf wird in gut einem Monat serviert. Denn die SG Motor Gohlis-Nord lädt am 18. Juni zur Gohliser Laufnacht in das Stadion des Friedens ein – ebenfalls eine gute Gelegenheit, um Normen zu knacken. Angesagt hat sich auch der mehrmalige Deutsche Meister Robert Farken, der seit dieser Saison wieder das MoGoNo-Trikot trägt.

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