Im Jahr 2022 sind gerade die Preise für Erdgas in astronomische Höhen geschossen. Mit der Kappung der Erdgaslieferungen hat Russland kurzzeitig für Hektik an den Gasmärkten gesorgt und viele Europäer auch in Panik versetzt. Die direkte Folge waren rasant steigende Preise für Erdgas. Doch um diese Preisentwicklungen einzufangen, trat am Mittwoch, dem 15. Februar, der Energiepreisdeckel in Kraft, der auch an der EEX umgesetzt wird.

Der Energiepreisdeckel für Gas greift seit Mittwoch, dem 15. Februar, europaweit. Davon betroffen ist auch die Energiebörse European Energy Exchange (EEX) in Leipzig als bedeutender Gashandelsplatz. Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) ist für die Börse die zuständige Aufsichtsbehörde verantwortlich und hat die Umsetzung der EU-Verordnung zum Preisdeckel an der EEX begleitet. 

Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) erklärte am Dienstag zu diesem regulatorischen Schritt: „Ziel ist, den Preisdeckel so umzusetzen, dass trotz Markteingriff die Liquidität der Gasmärkte und deren Funktionsfähigkeit erhalten bleiben. So sind wir vorbereitet, auch bei einer sich verschärfenden Energiekrise Versorgungssicherheit zu gewährleisten und dabei die Preise für Wirtschaft und Verbraucher möglichst niedrig zu halten.“

Was passiert mit dem Energiepreisdeckel?

Durch den Energiepreisdeckel, offiziell Marktkorrekturmechanismus (MCM) genannt, wird in Phasen außergewöhnlich hoher börslicher Gaspreise in der EU bei vergleichsweise niedrigen Weltmarktpreisen ein dynamischer Höchstpreis im regulierten börslichen Energiemarkthandel gebildet. Übersteigt der börsliche Gaspreis drei Arbeitstage hintereinander die Marke von 180 Euro/MWh und liegt er gleichzeitig 35 Euro über dem amtlich ermittelten Weltmarktpreis, schließt sich der Deckel beim Höchstpreis automatisch und gilt für mindestens 20 Arbeitstage.

Doch nach der Hektik im vergangenen Jahr, als fast alle Marktteilnehmer bereit waren, völlig überhöhte Preise zu zahlen, hat sich das Handelsgeschehen auf dem Gasmarkt längst wieder beruhigt und die Preise sind weit von der Kappungsgrenze 180 Euro/MWh entfernt.

Aktuell bewegt sich der Gaspreis an der EEX auf deutlich niedrigerem Niveau zwischen etwa 50 und 60 Euro/MWh und damit auf dem Stand von September 2021, also weit vor dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und vor den taktischen Einschränkungen der russischen Gaslieferungen in den Westen.

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Wann werden die gesunkenen Preise an die Gaskunden weitergereicht? Und in welcher Höhe? Bisher ging es ja immer nur bergauf, so mancher Bürger schwankt seit Monaten zwischen Nahrungsmittel und wamer Bude

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